Memories

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Schreiend wand ich mich, um dem stählernen Griff um mein Handgelenk zu entkommen.
Schmerz zog sich durch meinen ganzen Körper und ich jaulte auf, als sich der Griff verstärkte. Der Schmerz machte mich blind umd rasend, als ich hinter dem Soldaten her stolperte und plötzlich auf die Knie fiel, da meine Muskeln vor Schwäche nachgaben.
"Steh auf 205674." Blaffte mich der von Kopf bis Fuß unkentlich gemachte Soldat unfreundlich und kallt an.
205674. Meine Identifikationsnummer. Mein Name.
Zu lange war es her, das mich jemand mit meinem wahren Namen angesprochen hatte.
Ich zwang mich aufzustehen und die letzten Meter in meine einsame, graue umd triste Zelle zu schleppen. Dort angekommen ließ ich mich auf das klirrende Bett fallen, welches von bequem unendlich weit entfernt war. Das Klinken neben meinem Ohr verriet mir, das meine Hände festgekettet wurden, worauf ich jedoch nicht reagierte.
Ein Riegel wurde donnernd vorgeschoben.
Wie war mein Name ?
Eine Träne stahl sich aus meinem Augenwinkel, während ich krampfhaft versuchte meinen Namen zu erfahren.
Mein Name.

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Schluchzend fuhr ich hoch und fand mich in meinem Bett im Avengerstützpunkt wieder. Zitternd wand ich mich um und sah den Mond in mein Zimmer scheinen. Die Kälte und Grausamkeit meines Traumes umd der Ungewissheit darin kroch mir in meine Knochen und quälte mich aufs neue. Es waren nicht nur Träume. Es waren Erinnerungen.
Musste ich nun dasselbe durchmachen wie Bucky?
Langsam und vorsichtig stieg ich aus dem Bett und tabste unbeholfen in mein kleines Bad. Ein Blick auf meine dort stehende Uhr sagte mir, das es 4 Uhr war. Doch an Schlaf wollte ich garnicht mehr denken. Ob Cap wohl bald aufstehen würde ?
Er ging so früh joggen, vielleicht könnte ich mich vorher bei ihm aussprechen.
Doch würde er mich verstehen?
Bucky würde es.... doch es wäre eine Untat ihn nun wegen irgendwelchen Erinnerungsfetzen zu wecken. Leise schlich ich jedoch hinaus auf den Flur, um meinem Zimmer und so meinem Traum zu entkommen, wobei ich schlechtens Gewissens an Steve denken musste, der nie davongelaufen war. Ich atmete Tief ein und aus und wanderte durch die schwach beleuchteten Gänge. Ziellos lief ich auf und ab, versuchte die Gedanken zu verscheuchen, sobald sie in meinem Kopf ankamen, als ich plötzlich schritte vernahm. Es war tatsächlich Cap. Es war wohl bereits 5 Uhr.
Ich lief in Richtung der Schritte und stieß ein leises "pssssst " aus, als wäre ich ein kleines Kind und würde Verstecken spielen.
Steve reagierte sofort und blickte mich sorgenvoll an, kaum als er meinen zermürbten Blick sah.
"Was ist los ?"fragte er besorgt und ließ seine Tasche auf den Boden gleiten.
"Ich hab mich im Traum wieder ein wenig erinnert... und ich weiß nicht was ich tun soll." Platzte ich einfach so heraus.
"Ich konnte mich nicht an meinen Namen erinnern ... damals... ich wurde nur Objekt 205674 genannt. Und ich wurde gefesselt... und es tat alles fürchterlich weh. Ich will nicht dasselbe durchmachen wie Buck."sprudelte es weiter aus mir hervor und Steve sah mich erst nur mitfühlend an und nahm mich dann ganz spontan inndem Arm.
"Das wird schon. Rede mal mit Buck.... er weiß wie das ist. Er kann dir mit Sicherheit helfen."beruhigte er mich. Verzweifelt sah ich ihm an.
Seinen Augen strahlten Zuversicht und Besorgnis zugleich aus. "Wann steht Bucky auf, damit ich ihn damit überfallen kann? " versuchte ich locker zu wirken.
"Er ist schon wach. Hab ihn gerade gesehen. Er konnte nicht schlafen. " zwinkerte mor Steve zu und ich überlegte, was dieses zwinkern in dieser Situation zu bedeuten hatte.
"Danke ...." flüsterte ich und blickte zu Boden, bevor ich mich umdrehte und meine Beine wie von selbst den Weg zu Buckys Zimmer einschlugen.
dort angekommen, hörte ich schon, wie er anscheinend leise Dinge hin und herräumte und auf und ab ging. Ein ungewolltes Lächeln schob sich auf mein Gesicht.
Da waren die Avengers. Stark, mutig, schlau.... cool ... einfach perfekt. Und dann war da Bucky. Ein Außenseiter. Jemand, der um 5 Uhr aufstand um sein Zimmer in Ordnung zu bringen. Jemand, der immer da war. Und derweil war Bucky mindestens genauso Klug , Stark, Mutig und unglaublich Tiefgründig. Er strahlte immer Trauer aus... aber auch ungemeine Stärke und Wiederstand. Er war wie ein Felsen in einer Brandung, der seelenruhig die Wellen um sich herum brechen ließ, dadurch aber auch scharfkantig und rau wurde. Alles was ihn so geprägt hatte ... ich wusste,  das es ihn sehr schmerzte. Er würde niemanden Wehtun wollen. Niemanden. Er war Gut. Vielleicht besser, als ich es war.
Mein Lächeln versiegte, und ich hob meine Hand zu einem leisen klopfken. Als Buck die Tür schon öffnete und nur kommentierte: "Ich weiß zwar nicht warum du vor meiner Tür rumlungerst, aber komm endlich rein und spucks aus. " seine Worte sollten kalt und stählern klingen, klangen jedoch eher sanft und wehmütig.
"Danke" hauchte ich schonwieder umd schlüpfte an ihm vorbei und registrierte dabei, das er noch sein Schlafshirt trug, welches ihm ca. 3 Größen zu Groß war.
Gähnend wieß er mich auf sein kleines Sofa, setzte sich dazu und schenkte uns beiden ein Glas klares Wasser ein. "Und, was ist los ? " fragte er mich und seine Augen durchbohrten meine... er suchte nach einer Ursache, für mein aifgelöstes Verhalten. Ich erzählte ihm von meinem Traum umd den Erinnerungen. Von meinem Namen... und allem was ich wusste und was mich so sehr zerfraß. Ab und zu fragte er nach , atmete tief ein oder aus und nahm einen Schluck von seinem Wasser.
"Ich weiß nicht was ich tun soll ."beendete ich meinen Monolog an Gejammer und wartete auf einen Tipp oder eine Anweisung. Oder zumindest irgendeine Reaktion.
Doch Bucky starrte mir nur weiterhin nachdenklich in die Augen umd stellte sein Glas weg.
"Du bleibst die nächste Zeit bei mir. Das wird schon. Es hält nicht lange an." Begann er umd zog mich wie Cap in seine Arme. Nur bei Bucky war es anders. Es war Heimat. Es war angenehm warm an seiner Brust, und ich konnnte seinem Herzschlag wummern hören. Er hauchte mir einen leichten Kuss auf mein Haar und ich kuschelte mich enger an ihn. Er gab mir dieses Gefühl lebendig zu sein. Und nicht gefangen. Gefangen in meinen eigenen Erinnerungen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Apr 24, 2018 ⏰

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