Mittlerweile liege ich in meinem unbequemen Bett und warte auf ein Wunder. Eren hat sich aus dem Staub gemacht, sodass ich das ganze Zimmer für mich alleine habe. Meine Notfall Produkte habe ich, zu meinem Pech, schon alle verbraucht. Dieses Schwein, welches sich mein Zimmergenosse nennt, hatte es einfach nicht für nötig gehalten das Zimmer ordentlich zu hinterlassen. Der macht mich wahnsinnig. Ich hoffe instinktiv, dass die sich alle geirrt haben und ich schon bald hier raus komme. Außerdem hoffe ich, dass Erwin meiner Bitte nach kommt und meine Wohnung ab und zu putzt. Aber so wie ich ihn kenne, wird dies nicht der Fall sein. Doch wie sagt man so schön: "Die Hoffnung stirb zuletzt."
Ich starre an den Schrank und schwelge in Erinnerungen.
„Aniki!", rief mir das rothaarige Mädchen zu.
„Was ist denn, Isabel?"
„Farlan und ich haben eine Überraschung für dich. Beeil dich. Wir müssen gleich los.", sagte sie freudig.
„Was habt ihr denn nun schon wieder geplant? Weißt du noch, was das letzte Mal passiert ist? Die Feuerwehr hätte beinahe ausrücken müssen. Ich kann nur hoffen, dass ihr es diesmal gut durchdacht habt."
Das Mädchen nickte eifrig und meinte, dass ich mir etwas Elegantes anziehen solle. So zog ich mir ein weißes Hemd, ein schwarzes Jackett, die dazugehörige Hose und passende ebenfalls schwarze Lackschuhe an. Ich überprüfte mein Aussehen im Spiegel und war relativ zufrieden mit mir selbst. Ich schielte nebenbei auf den Kalender, um zu überprüfen ob ich vielleicht ein wichtiges Ereignis vergessen haben könnte, aber dem war nicht so.
Nun begab ich mich in unser Wohnzimmer und traf dort auf Farlan. Ich hatte leider bisher noch nie das Glück gehabt ihn in einem Anzug zu sehen, doch wie er nun so vor mir stand, musste ich gestehen, dass er ruhig öfter einen anziehen könnte. Es stand ihm ausgezeichnet. Ich ging auf ihn zu und umarmte ihn von hinten. Der blonde zuckte leicht zusammen, ergriff jedoch mit seinen angenehmen warmen Händen meine etwas kälteren. Farlan drehte sich in meinen Armen um und seine Augen fingen an zu leuchten.
„Du siehst unglaublich gut aus.", flüsterte ich
„Danke.", hauchte der größere und platzierte einen federleichten Kuss auf meinen Lippen.
Mich umhüllte eine wohlige Wärme. Ich unterbrach die Umarmung, nur um meine Hände in seinen Nacken wandern zu lassen. Mein Freund seufzte genüsslich in den, mittlerweile übergegangen, Zungenkuss hinein. Wir wurden durch ein Räuspern unterbrochen.
„Das könnt ihr von mir aus machen, wenn wir wieder da sind, aber jetzt haben wir wirklich Zeitdruck. Los!", scheuchte und Isabel.
Mit etwas geröteten Wangen folgten wir unserer Freundin. Gemeinsam gingen wir zu dem Ort, den Farlan und Isabel ausgeguckt hatten. Wir unterhielten uns über Gott und die Welt, bis beider vor einem Restaurant hielten.
„Was ist? Braucht ihr eine Pause?", fragte ich belustigt.
„Aber nicht doch. Wir sind an unserem Ziel.", meinte Farlan ruhig.
„Guter Witz. Ich denke wir haben es eilig, also los." Ich war schon dabei meinen Weg fortzusetzten, als ich an beiden Armen festgehalten und zurückgezogen wurde.
„Das war kein Scherz, Aniki. Jetzt komm schon, sonst wird der Tisch an andere weitergegeben."
Überwältigt ließ ich mich mitziehen und staunte nicht schlecht. Es war ein großer, heller Raum. Festlich geschmückt. Kronleuchter hingen von der Decke und der ganze Saal roch nach teurem Essen. Immer noch staunend ließ ich mich weiter zu unserm Tisch mitziehen.
„Okay... was ist hier los? Wozu das Ganze? Ich meine wir hätten auch Zuhause kochen können.", meinte ich sichtlich verwirrt und sah beiden in die Augen. Meine Freunde begannen zu strahlen. In diesem Moment verstand ich noch weniger als zuvor.
„In Ordnung. Was verschafft mir nun die Ehre hier mit euch zu sitzen?", erkundigte ich mich schließlich, da ich allmählich den Verdacht bekam doch etwas vergessen zu haben.
„Also wir haben uns anlässlich des Tages gedacht, dass wir dich einfach mal überraschen und dir etwas Gutes tun.", erklärte Isabel etwas unsicher. Außerdem fing ich immer mehr an zu grübeln. Was war denn heute für ein besonderer Tag? Im Kalender stand nichts.
„Levi, alles ist okay. Es ist nichts gravierendes, was an diesem Tag geschehen ist. Vor elf Jahren haben wir drei uns das erste Mal getroffen. Vor drei Jahren sind wir zusammengezogen. Seit sechs Jahren sind wir zusammen, Levi. Zwar ist nicht alles an diesem Tag geschehen, aber unmittelbar danach und genau diese Ereignisse wollen wir heute feiern."
Mir steigen Tränen in die Augen. Wie konnte ich das nur vergessen?
„Aniki?" „Levi?", sprachen beide zur gleichen Zeit.
„Alles in Ordnung, ich bin nur verdammt glücklich, dass es so gekommen ist, wie es kam. Ich danke euch." Ich schloss meine Freunde in eine innige Umarmung.
An diesem Tag redeten und lachten wir viel. Das war ein gelungener Abend.
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|Compulsive neurosis|
FanfictionLevi Ackerman ist ein 30 jähriger Mann. Er arbeitet in einer kleinen Firma. Jedoch hat er ein klitzekleines Problem... Levi hat eine Zwangsstörung entwickelt. Wenn er nicht gerade arbeiten ist, vertreibt er sich die Zeit damit seine Wohnung immer wi...