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Freddy erschrickt, macht einen Satz nach hinten - und springt damit direkt in die Arme der maskierten Person.

Es ertönt ein düsteres Lachen aus tiefster Kehle des Monsters.

Mit einem Ruck hebt es Freddy hoch und schleppt sie quer durch das Wohnzimmer, durch den Flur und zerrt sie schließlich aus dem Haus.

Freddy wehrt sich, tritt aus und schreit; verflucht die fremde Person.

Doch niemand scheint sie zu hören. Niemand scheint sie zu sehen. Die Straßen sind wie leer gefegt.

Sie wird zu einem großen Jeep gezerrt, der am anderen Ende der Straße steht. Und noch immer hat niemand ihr Schreien vernommen.

Mit einem Ruck wird Freddy auf den Rücksitz gehoben und angeschnallt. Das Monster knallt die Tür neben ihr zu und schmeißt sich anschließend selbst auf den Fahrerplatz.

In der Zwischenzeit sieht Freddy sich um. Sie ist weder gefesselt, noch geknebelt. Was will dieser Kerl von ihr? Und wie kommt sie hier am besten wieder raus?

Sie will es versuchen! Gerade als der Motor knatternd anspringt, versucht sie die Tür aufzureißen und den Wagen zu verlassen - doch er ist abgeschlossen.

Mist! Das war wohl nichts...

Der Fahrer rührt sich nicht. Hat er überhaupt etwas gemerkt?

Mit einem Satz springt der Wagen plötzlich vorwärts und rast in hoher Geschwindigkeit über die Kreuzung.

Freddy wird in ihrem Sitz zurück geschleudert.

Warum ist in der Stadt bloß nichts los?!

Genau in dem Moment sind in der Ferne langsam wieder Lebenszeichen zu erkennen.

Der Jeep fährt endlich langsamer.

Freddy nimmt ihren gesamten Mut zusammen und fragt: „Wer sind Sie? Wohin bringen Sie mich?"

Das Monster lacht nur wieder düster, als wäre das, was sie gesagt hatte, etwas überaus Lustiges gewesen. Antworten tut es aber nicht.

Der Wagen fährt durch die gesamte Stadt, in das nächste Dorf und fährt dort in das Waldgebiet rein.

Jetzt bekommt Freddy es sichtlich mit der Angst zu tun. Sie wird tatsächlich entführt! Es ist doch nicht bloß ein kleiner Halloween-Streich.

Schauer laufen dem armen Mädchen über den Rücken. Bald fängt sie unkontrolliert zu zittern an.

Sie wimmert.

Das Auto ruckelt über den unebenen Waldboden.

Freddy weint.

Es wirkt, als werfe der Fahrer einen kurzen Blick in den Rückspiegel, aber genau kann man das wegen der Maske nicht erkennen.

Langsam dreht Freddy durch. Ihr Körper ist unkontrolliert und zuckt.

Durch die Unebenheiten wird sie hin und her geworfen.

Ihr Kopf knallt gegen die Tür. Sie schreit leise auf.

„Ruhe!", dröhnt es von vorne.

Freddy zuckt zusammen. Sie versucht ihren Körper unter Kontrolle zu bekommen.

Bald sitzt sie so ruhig wie irgend möglich im Sitz. Der Kopf hängt und sie weint leise.

Plötzlich bleibt das Auto stehen. Freddy hebt den Kopf und blickt hinaus.

Neben ihr steht eine kleine, verlassene Hütte.

Mit großen, tränennassen Augen starrt sie das Holzgebilde an.

Happy Halloween!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt