Mein Blick bleibt auf dem mysteriösen Jungen haften. Ich bemerke seinen starren Blick auf meine Brüste.
Ich ziehe mein Oberteil zurecht und er realisiert, dass ich seinen Blick bemerkt habe, denn er guckt mir für den Bruchteil einer Sekunde in die Augen, bevor er seinen Blick wieder abwendet und wieder auf meine Brüste starrt.
Er scheint sehr offensiv zu sein.
"So Freunde, ich hab uns eben noch eine Vodkaflasche geleert und nun" Elijah verliert sein Gleichgewicht, was ich auf den vielen Alkohol schiebe und lässt sich zwischen Finn und mir fallen.Da mir das nicht so gefällt, quetsche ich mich zwischen die beiden und klammere mich an Finns arm.
Nun reichte Elijah eine Schachtel durch die Runde und jeder, außer mir, nimmt sich eine Zigarette heraus.Ich bin ziemlich überrascht, dass auch Finn sich eine Zigarette herausnimmt, denn eigentlich raucht er nicht. Ich lasse das ganze unkommentiert, denn es ist seine Sache, auch wenn ich total dagegen bin.
Mit seinen 19 Jahren ist er alt genug um zu wissen, was er tut
.
Als die Runde nach und nach die Zigaretten anzünden, rieche ich, dass es keine normalen Zigaretten waren. Es riecht irgendwie anders. Ich huste und halte meine Hand vor meine Nase und in der Runde bricht ein Gelächter aus."Finn, wieso nimmst du dieses Mauerblümchen mit? Sie ist echt nicht der Typ für diese Partys" entgegnet Louis und ich schaue rüber zu Finn, der nur mit den Schultern zuckt.
"Weiß nicht, ich dachte eben, vielleicht wird sie mal etwas lockerer, nicht wahr, baby?"
Fassungslos schaue ich ihm in die Augen. Das Menschen unter Alkohol ehrlich sind, das weiß ich, aber mit so einer Antwort habe ich nicht gerechnet. Er ist so kalt heute."Lass uns gleich mit der ersten Frage beginnen." Louis stellt die Flasche zur Seite und zeigt auf Finn.
"Bist du Isabella schonmal fremdgegangen?" Aufgrund dieser Frage schaue ich überrascht in die Runde. Ein paar flüstern sich etwas zu und alle schauen gespannt auf Finn.
Finn leckt sich über die Lippe.
"Erstmal musst du drehen, Louis." murmelt Finn, was mich ziemlich misstrauisch werden lässt.Warum kann er diese simple Frage nicht einfach mit einem 'Nein' beantworten?
"Na gut" Louis dreht die Flasche und wie es der Zufall will, zeigt sie genau auf Finn.
"Sag ihr die Wahrheit, bro!" Louis guckt mich voller mitleid an und ich verstehe die Welt nicht mehr.
"Welche Wahrheit?" frage ich verdutzt und mustere Finn, dessen Blick auf Louis weilt.
"Ja, ich bin dir fremdgegangen." Er wendet nicht einmal den Blick von Louis und in meiner Brust zieht sich alles zusammen. Ich muss mich wirklich darauf konzentrieren, wie man Atmet.
Nach einer weile kann ich wieder klare Worte fassen und gucke auf den Boden.
"Wann und mit wem?" frage ich mit gebrochener Stimme. Es ist für mich ein Wunder, dass ich überhaupt irgendwas aus meinem Mund bekomme.
"Vor einer halben Stunde, mit dieser Austauschschülerin aus Deutschland." Gibt er trocken zu. Ich presse meine Lippen aufeinander und gucke in die Runde. Wie kann man einen Menschen nur so vor allen Leuten demütigen?
Ich schaue in lachende Gesichter und ein paar tuscheln wieder. Ich springe auf und renne hoch ins Bad.
Die Tür schließe ich Vorsichtig.
Wieso?
Wieso tut er mir sowas an?
Wieso hat er nicht mal ein schlechtes Gewissen?Der stechende Schmerz in meiner Brust lässt mir das Atmen schwerfallen.
Es ist alles meine Schuld. Hätte ich nicht solche Probleme mit mir selbst, hätte ich ihn rangelassen und wir wären weiterhin glücklich miteinander.Ich ziehe meine Beine an, vergrabe mein Gesicht in meinen Armen und kann die Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich lasse alles raus.
Es interessiert mich nicht, das irgendjemand mir die Tür gegen den Ellenbogen haut, denn der Schmerz in meiner Brust ist größer, als der an meinem Arm.
"Entschuldigung, ich wusste nicht, dass hier jemand drin ist, ist alles okay?"
Ich schaue hoch und blicke in das Gesicht eines zierlichen, kleinen Mädchens.
Sie hat dunkelbraune, schulterlange Haare. Sie kniet sich neben mich und streichelt Vorsichtig meinen Rücken. Ich wische mir die Tränen aus dem Gesicht und hieve mich langsam hoch."Nichts ist okay, ich möchte jetzt einfach nach Hause." murmle ich, während ich mir schon einen Weg nach draußen bahne. Das Mädchen folgt mir, bis ich draußen ankomme.
"Willst du reden?" Sie stellt sich mir als Mia vor und legt besorgt ihren Kopf zur Seite. Ich schüttle den Kopf und bedanke mich bei ihr.
"Ich bringe dich aber nach Hause, ich habe nichts getrunken, denn von deinen Freunden da drin ist keiner mehr nüchtern."
Keine fünf Minuten später sitzen wir in ihrem Auto. Sie zieht ihre High Heels aus und schmeißt sie samt ihrer Tasche auf die Rückbank. Es herrscht stille und ich starre aus dem Fenster.
"Ich habe dich vorhin beim vorbeigehen in der Wahrheit oder Pflicht Runde gesehen, hast du diesen Typ mit den tattoos gesehen? Kennst du den zufällig? Ich finde ihn nämlich ziemlich heiß."
Sie versucht eine Konversation zu starten. So lieb sie das auch meint, im Moment war ich überhaupt nicht in der Stimmung.
Deshalb schüttle ich den Kopf und lehne ihn an die Fensterscheibe."Ich weiß nur, dass er neu ist und Nathan heißt. Er soll ein totaler Bad Boy sein. Es gehen sogar ziemlich heftige Gerüchte rum... mit dem sollte man sich lieber nicht anlegen, aber gerade solche Jungs ziehen mich an."
Dieses Mädchen konnte reden wie ein Wasserfall.Kurze Zeit später hält sie vor meinem Haus und ich ziehe einen 5 Dollarschein aus meiner Hosentasche.
"Vielen Dank für's Fahren, ich weiß nicht was ich ohne dich gemacht hätte"
"Kein Problem und lass stecken. Wir werden uns dann nach den Semesterferien sehen, habe ich recht?"
Ich nicke nur und lege ihr das Geld auf den Sitz, ehe ich die Türe schließe und meinen Haustürschlüssel rauskrame. Ich schließe die Haustüre auf und verschwinde in Windeseile im Haus.
Ich mache mich Bettfertig und als ich mein Handy rausholen will, bemerke ich, dass ich es bei Finn vergessen haben muss. Ich atme tief ein und aus, um mich zu beruhigen.
Das Handy ist momentan meine kleinste Sorge.
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Versus
RomanceDie ersten Sätze tauschen Isabella Reeves und Nathan Ford in einem Drogeriemarkt zwischen Kondomen und Schwangerschaftstests aus. Doch anstatt sich anzunähern, passiert genau das Gegenteil und Nathan findet sein neues Opfer: demütigungen, anschuld...