Mythos #13 Fahrt ohne Wiederkehr

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Es sollte erst nur eine kurze Heimfahrt mit dem Zug werden, bis sich das Schicksal wendete und es länger als geplant dauerte.

Eines Abends wollte ich spät mit dem Zug nach Hause fahren. Erst holte ich mir bei dem Ticketautomaten eine gültige Fahrkarte und setzte mich auf eine Bank. Nach langem Warten am Bahnsteig, kam endlich der Zug.

Es war heute Abend ein etwas älterer Zug, denn auf die Anzeige, wohin er fahren würde war defekt. Möglicherweise nur ein technischer Fehler, aber ich kannte diese Bahnstrecke, sie war immer gleich. Die Züge fuhren immer dieselbe Strecke. Meine Zugfahrt dauerte zum Glück nur ein paar Minuten, weil ich unter einer starken Reisekrankheit lit. Der Zug fuhr langsam in den Bahnsteig ein, die Bremsen des Zuges hörten sich wie verlorene Seelen an, die um Hilfe Schrie, wahrscheinlich nur ein Teil meiner Einbildung. So stand ich auf und stieg in den Zug ein, ohne zu bemerken wie leer es war. Keine Menschen Seele.

Nun um diese späte Zeit war es nicht unbedingt ungewöhnlich, aber ein wenig komisch war es schon. Es dauerte eine Weile bis sich der Zug in Gang setzte. Da er wieder dieses quälende quietschen der Bremsen die sich langsam lösten. Keine Ahnung warum, aber sie waren lauter als sonst. Kurze Zeit danach kam durch die Abteilungstür der Schaffner, er hatte einen starren Blick aufgesetzt. Ich holte meine Fahrtkarte heraus. Doch der Mann lief regungslos weiter, ohne mir auch nur ein Funken von Aufmerksamkeit zu schenken. Vielleicht würde er später nochmal vorbei kommen.

Der Zug wackelte komisch und kurz darauf fing es an komisch zu riechen, möglicherweise lag es an meiner Reisekrankheit die sich meldete oder zumindest bemerkbar machte. Auf einmal wurde mir schwindelig und etwas übel. es fühlte sich langsam an, als würde ich schon seit Stunden fahren. Da dies ein wenig merkwürdig war, wollte sich mein Gewissen mit einem Uhrzeit-check beruhigen oder besser gesagt vergewissern, dass es sich nur um ein paar Minuten im Zug handelte und nicht um Stunden. Komischer weise war meine Armbanduhr stehen geblieben, sie blieb bei der Zeit stehen, als ich in den Zug gestiegen war.

Da mir meine Armbanduhr die Zeit nicht sagen konnte, nahm meine Hand instinktiv das Handy aus den Hosentaschen raus. Schnell entpuppte sich mein Handy ebenfalls als nutzloses Gerät, denn es war aus und ging nicht mehr an. Wahrscheinlich hatte das Gerät kein Akku mehr. Verzweifelt sah drehte sich mein Kopf und beobachtete sich selbst, im Spiegelbild des Fensters. Meine Haare waren durcheinander und ein wenig struppig. Es scheint heute nicht mein bester tag zu sein.

Nach dem mich das Gefühl der Ungewissheit vielleicht doch im falschen Zug zu sitzen nicht in Ruhe ließ, beschloss ich mich in dem Zug umzuschauen.

Möglicher weise würde ich jemanden Fragen können, wie viel Uhr wir haben. Zuerst ging es den Wagon entlang bis zu der Abteils Tür, als sie mit mühevollem ziehen auf ging, war es wie in einem anderen Zug zu stehen. Nein!

Dies war ein anderer Zug, um genauer zu seien eine U-Bahn. Sie schien allerdings auch schon etwas älter zu seien. Zu dem sich schon Unkraut und eine menge Laub auf dem Boden gesammelt hatte und die Farbe der Stühle schon abgeblättert war. Trotz meines schlechten Gefühls beschloss ich weiter zu gehen. Schließlich blieb mir nichts anderes übrig. Meine Füße stapften den Gang entlang bis zu einer neuen Tür, die vermutlich noch einen Komischen Zugabteil trennen würde. Doch bevor meine Hand den griff der Tür berühren konnte, gingen ruckartig die Lichter aus.

Noch in derselben Zeit erreichte ein schrilles quietschen meine Ohren. Panisch suchte ich mir irgendwas Stabiles zum festhalten. Meine Arme hatten sich um etwas flauschiges geschwungen. Es fühlte sich komisch an. In der Dunkelheit konnten meine erschöpften Augen nichts erkennen, so dass sich mein Körper keinen Zentimeter bewegte. Als das Licht wieder an ging, war die Tür vor mir verschwunden.

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