Mythos #27 Schizophrenie oder Besessenheit?

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Allgemein sind jedem die Begriffe flüchtig Bekannt, dennoch gibt es viele parallelen zu dem Krankheitsbild der dissoziative Identitätsstörung, der Schizophrenie und der vermutlichen Besessenheit.

Eine Frage hierbei bleibt, ob schon in der Vergangenheit sprich im Mittelalter sowie zu heutigen Ereignissen die dissoziative Identitätsstörung oder das Krankheitsbild der Schizophrenie dazu geführt hat Menschen glauben zu lassen es läge eine Besessenheit vor. Die Schizophrenie sowie die dissoziative Identitätsstörung sind hierbei klar zu unterscheiden, bei der Schizophrenie liegt die Ursache in den meisten Fällen im organischen Bereich und ist dadurch "besser" mit Medikamenten zu behandeln. Häufige Symptome sind hierbei Stimmen im Kopf, Wahnvorstellungen sowie Paranoia. Die Ähnlichkeiten zu Besessenheit lassen sich dadurch schon anhand der Symptome finden. Die dissoziative Identitätsstörung wird oftmals aufgrund traumatischer Erlebnisse gebildet die schlecht mit Medikamenten zu behandeln sind.
Wenn wir die drei Gegenüberstellen und mit Aufzeichnungen sowie Filmtiteln Vergleichen gibt es viele Übereinstimmungen. Zum Beispiel der Film "Split".

Der Protagonist leidet hierbei unter einer Identitätsstörung hervorgerufen durch Misshandlung im Kindesalter wodurch sich sein Geist in verschiedene Persönlichkeiten spaltet die unabhängig von einander tätig sind. Die Identitäten versuchen hierbei den „Wirt" vor seinen Erinnerungen und seiner eigenen Schwäche zu schützen, jeder von Ihnen hat andere Kenntnisse, kann andere Sprachen sprechen und lernt unterschiedliche Dinge wovon die anderen Identitäten keinen Gebrauch machen können. Hinzu kommt im späteren Verlauf die letzte Persönlichkeit die „übernatürliche" und unmenschliche Eigenschaften besitzt. Es ist erwiesen wie im Fall von Ida Kunze (Name wurde geändert) das durch die Identitätsstörung ein viel größerer Bereich des Gehirns genutzt wird was soweit führen konnte das die Betroffene Ida Kunze die eigentlich erblindet war durch andere Identitäten wieder sehen konnte. Sie schaltet also „bewusst" das Sehzentrum ein und aus.

Auch im Krankheitsbild der Schizophrenie lassen sich viele Vergleiche anstellen auf die wir in der direkten Gegenüberstellung zurück kommen. Vorallem liegt hierbei der Vergleich in der Wahnvorstellung und der Paranoia (Verfolgungswahn, Stimmen im Kopf etc.)
Im Fall der Besessenheit gibt es hierbei Parallelen, zum Beispiel der Film „The Rite/ das Ritual".

Ein Priester verliert seinen Glauben und ist auf der Suche nach Antworten. In einem Teil diesen Filmes wird einer jungen 16 jährigen Frau die von Ihrem Vater vergewaltigt wurde der Teufel ausgetrieben. Auch der zweifelnde Priester stellt sich hierbei die Frage ob es sich hierbei um eine physische Störung aufgrund der Vergewaltigung handelt. Sie spuckt Nägel, verdreht ihren Körper, spricht eine andere Sprache, typische Anzeichen also für eine Besessenheit in diesem Fall und für die Kirche. Was also wäre wenn die Betroffene Person in diesem Fall durch Ihre religiöse Erziehung und der Misshandlung selbst diese Persönlichkeit geschaffen hat um dem Trauma zu entgehen? Der Punkt hierbei ist allerdings das die Betroffenen Personen sich erinnern, ist dies also die Brücke um die Verbindung zu den Gedanken der anderen Identität herzustellen? Mit ihr zu sprechen oder vielleicht auch loszuwerden und den Geist nicht länger zu teilen? Des weiteren hört man ebenfalls oft den Satz „der Teufel hat es mir befohlen" , lebt ein Dämon in Innern dieser Personen oder ist es ihr Geist selbst? Das Gewissen und die moralische Verwerflichkeit des Mordes an geliebten Personen oder Fremden steht im Selbstkonflikt zu sich selbst, eine physische Störung eine krankhafte Neigung und der religiöse Glaube könnten also somit auch eine Besessenheit schaffen, selbst dann wenn sie ursprünglich keine ist. Dieser Filmtitel bietet uns aber auch noch einiges mehr, der "ungläubige" Priester macht sich in einem Teil des Films auch Sorgen um seinen eigenen geistigen Zustand, er wird von Wahnvorstellungen und Stimmen geplagt, die daraus wachsende Paranoia ähnelt ebenfalls dem Bild der Schizophrenie, womit in diesem Titel alle drei unserer Gegenüberstellungen vorhanden sind und gut deutlich gemacht werden kann welche ähnlichkeiten sie doch mit sich bringen.

Wo genau ist also der Unterschied?

Das Hauptmerkmal liegt hierbei auf den Psychischen Symptomen, wie das vorhersagen bestimmte Zukünftigen Ereignisse und die Kommunikation über die 5 Sinne heraus. Zudem kann ein Besessener nicht sein Bekenntnis zu Jesus Christus oder dem Herren abgeben. Dazu kommen noch die klaren Unterschiede wie die Sprache, der Schizophrene spricht oft zusammenhangslos und widersprüchlich die Aussagen eines Besessenen sind hierbei klar, konsistent und haben eine bestimmte Intension. Personen mit dissoziativer Identitätsstörung halten sich zudem wie oben beschrieben für eine andere Person die unabhängig von der eigenen ist, der Besessene spricht hierbei deutlich von der betroffenen Personen und sich selbst teils in dritter Form und darüber wie sehr sie den „Wirt" quälen, indem sie den Körper verstümmeln, sich selbst Foltern und dabei Genugtuung verspüren. Spukerfahrungen sowie unerklärliche Ereignisse wie Klopfen, Lichter flacker und auch das wahrnehmen einer anderen Präsenz, durch sehen, hören oder fühlen gehen oft mit der Besessenheit der betroffenen Person sowie der Personen des nähren Umfeldes oder des Hauses einher. Die von Schizophrenie betroffenen Personen sind meist von Stimmen heimgesucht, die andern Merkmale treffen hierbei nicht zu. Zudem ist es für den Schizophrenen kein Problem sich mit Bibeltexten, der Kirche oder der Sünde auseinanderzusetzen was ebenfalls nicht auf den Besessenen zutrifft.

Der letzte Punkt ist hierbei wieder ein Beispiel aus dem Film „Split" denn ein Besessener würde niemals jemanden verschonen, der DIS Patient aber lässt das Mädchen aufgrund seiner „Reinheit" durch die Misshandlung und Vergewaltigung am Leben, vermutlich weil er der Ansicht ist das sie das Leid versteht, sowie den Schmerz der gequälten und somit zu den „besseren" Menschen für Ihn selbst gehört. Der Schizophrene hingegen kann beiden Seiten genauso Schaden obwohl hierbei oft das Merkmal auf der vermutlich feindlichen Person oder seiner selbst liegt.

Wie nun veranschaulicht gibt es viele Parallelen aber auch viele Unterschiede zwischen den dementsprechenden Themen, Besessenheit kann unterschiedliche Gründe haben, ein schwacher Geist und Misshandlung sowie schlimmer Erlebnisse sind dennoch Auslöser für alle drei Seiten. Ein anderes Thema wäre dazu noch das Besessenheit auch oft aus Glaubensschwäche oder Sünde heraus vorkommt, so ist zur Zeit um Christi und danach zu vermehrten Vorfällen von Besessenheit gekommen. Die Unaufgeklärtheit sowie Ablassbriefe, Gewalt, Mord und viele weitere Faktoren waren zumindest ein gegebener Nährboden für Geschichten, Glauben , Mythen und vieles mehr.

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