Die Sonne strahlte. Warme Sonnenstrahlen berührten sachte meine Wange, so als würde mich jemand streicheln. Die Welt der Träume entfernte sich immer weiter von mir. Bis sich die Tür ganz verschloss. Sie würde sich erst wieder öffnen, wenn ich davorstehen und anklopfen würde. Schläfrig öffnete ich meine Augen und begrüßte mit meinem Blick die Sonne. Meine Gedanken waren noch ganz verschleiert bis er sich entfernte. Jetzt wusste ich wieder wo ich mich befand. Nun ja, eigentlich nicht wo aber ich war nicht mehr zu Hause. Genüsslich streckte ich meine Glieder. Ich starrte kurz auf meine Hand und Kälte kroch in meine Glieder. „Wo war die Kette?" fragte ich hysterisch. Mit schnellen Blicken suchte ich den Boden ab, aber da war nichts! Plötzlich spürte ich eine Wärme um meinen Hals. Sofort berührte ich es und bemerkte, dass dort die Kette ruhte. Wer hat sie mir angelegt? Ich war es mit Bestimmtheit nicht. War war hier? Und wieso in Gottesnamen hat er mir dies angelegt? Was hat die Kette für eine Bedeutung? Diese Fragen flossen geschwind durch meine Gedanken. Aber die Antworten würde ich erst später erfahren. Da ich nicht wusste wo ich mich befand, beschloss ich aufzustehen um meine Gegend zu erforschen. Der Wald schien mich zu begrüßen und ich lehnte ungern eine Einladung ab. Ich entschied mich einfach für eine Richtung und marschierte los. Die Sonne strahlte. Vögel zwitscherten, Waldbewohner wachten auf und suchten sofort nach Nahrung. Mein Magen meldete sich dann auch auf einmal. Ein Lächeln huschte über meine Lippen denn es stellte auf jeden Fall fest, dass ich noch am Leben war und diese verrückte Geschichte wirklich geschieht. Irgendwer hat mich hierhergebracht und ich hatte schon eine Ahnung wer dies sein könnte. Als ich den Wald überquert hatte erstreckte sich vor mir eine saftige Wiese. Hier blühten überall Blumen wo das Auge hinblickte. Ich konnte es einfach nicht fassen was ich dort sah. Von solch einer Wiese habe ich schon immer gewünscht zu sehen. Mein Herz klopfte immer schneller und Freude breitete sich in mir aus. Tränen des Glücks kamen aus meinen Augen. Sofort wischte ich sie fort und ein fröhliches Lachen drang aus meinem Mund. Wie ein junges Kind rannte ich durch die Wiese. Regenbogenfarbende Schmetterlinge flogen in die Lüfte. Ich befand mich in einem Meer von Blumen und Schmetterlinge. Freudig schmiss ich mich in die Lüfte und fiel erschöpft auf den Boden. Die Blumen bedeckten meinen Körper wie eine innige Umarmung. Hier an diesem Ort vergaß ich einfach alles. Meinen Hunger, mein Heimweh. Nur das hier zählte. Doch was ich nicht wusste war, dass diese angeblichen Blumen an meiner Lebensenergie zerrten. Sie saugten meine Kräfte aus meinen Körper und ich bemerke dies nicht. Die Umgebung war ein Trugbild für mich, das nächste Opfer, erschaffen aus meinen Träumen um mich auszusaugen bis zum Tod. „Verdammt, Mensch! Du musst aufwachen!" schrie plötzlich eine zornige Stimme. Erschreckt öffnete ich meine schlafenden Augen und sah mich um. Wer war das? „Überleg nicht lange wer da spricht! Du musst aufstehen und so schnell wie möglich abhauen! Dieser Ort ist nur ein Trugbild. Also verschwinde von diesem Ort!" Sofort war ich auf den Beinen und konnte den Zorn von dieser Stimme regelrecht auf meiner Haut spüren. Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. „Verdammt nochmal, Mensch! Hörst du schlecht oder was? Merkst du nicht wie dein Körper schwächer wird? Dieser Ort stiehlt dir deine Kräfte solange bis du tot bist!" Meine Gedanken waren wie benebelt. Ich versuchte krampfhaft zu verstehen was diese Stimme meinte. Tod? Ich wusste nicht mehr was dieses Wort bedeutet. Plötzlich berührte mich jemand an der Schulter. Jemand flüsterte mir verführerisch ins Ohr: „Hör nicht auf ihn. Hier bist du sicher. All deine Träume werden wahr, du musst es dir nur wünschen. Du kannst alles haben. Lass ihn reden." Meine Sicht wurde trüber und der Ort wurde nur noch schöner. Rehe aus meiner Welt kamen zu mir und leckten meine Hand ab. Es kitzelte. Ich lachte auf. Meine Knie wurden weich und ganz langsam senkte sich mein Körper. Ohne dass ich es bemerkte wurde der Himmel dunkler und dunkler. Blitze durchzuckten den Himmel. Der Wind wurde stärker und zerrte an meinem Körper. Doch alles was ich mitbekam war, dass der Wind stärker wurde. Man löste die Kette von meinem Hals und sie flog auf den Boden. Der Drache schrie vor Schmerzen auf. Der grüne Stein wurde dunkler und sein Licht erlischt. Plötzlich durchzuckte mich ein Schmerz im Herzen. In meiner Bewegung hielt ich inne. Was war das? „Mensch! Steh sofort auf!" Sofort zuckte ich zusammen. Dieser Ton war ein Befehl und sie war sehr zornig. Mein Wille gehorchte zugleich, doch mein Körper gehorchte mir nicht. Was war mit mir los? „Denk nicht. Fühle einfach die Freuden," sprach wieder diese verführerische und weibliche Stimme. Doch diesmal ließ ich mich nicht um den Finger wickeln. Denn hier stimmte was nicht. „Was willst du von mir?" fragte ich meine Halluzination. Die Rehe verschwanden. Die Blumen verdorrten. Alles war still. Nun wurde meine Sicht klarer. Ich blickte auf meine Knie und schrie beinahe auf. Hier war überall Blut! Blut! Und diese rote Flüssigkeit stammte von mir. Überall an meinem Körper waren ganz feine Risse. „Du schmeckst sehr lecker," sagte die weibliche Stimme. Eine Art von Schlingpflanzen schlängelte sich um meinen Körper und leckte mein Blut ab. Sie waren blau und besaßen kleine weiße Dornen, die meine Haut aufkratzten. Schmerzen durchzuckten mich. Ich fühlte wie das Blut regelrecht ausgesaugt wird. Ein Blitz schlug neben mir auf. Der Himmel wirkte bedrohlich, doch dieses Etwas ließ sich davon nicht beirren. Es trank genüsslich weiter. „Lass sie zufrieden!" schrie der Himmel zu den Schlingpflanzen. „Oder ich verspreche dir, dass ich dich töten werde bis nur noch Asche von dir übrig ist." Das Saugen hörte auf einmal auf. Plötzlich öffneten sich überall an den Schlingpflanzen Augen. Sie waren giftgrün und sie schien gar nicht erfreut zu sein gestört zu werden. War es nur ein Wesen oder mehrere? „Du wagst es mir zu drohen?" schrie sie in den Himmel hinein. Nun wusste ich, dass es ein Wesen, die stinken sauer, war. Hinter mir bildete sich ein Haufen von Schlingpflanzen. Es sah aus wie ein riesiges Maul, dass seine Zähne bleckten. Ein Knurren drang zu mir. Die Schlingpflanzen hoben mich hoch. Immer wieder schrie ich auf: „Hilfe!" Blitze, Donner, Erdbeben gaben mir die Antwort. „Lass sie in Ruhe! Ich gebe dir noch mal eine Möglichkeit dein Leben zu retten." - „Sie ist meine Beute! Sie ist zu mir gekommen. Ihr Leben gehört mir." - „Wie du willst." Die Kette unter mir wurde wach. Der grüne Stein wurde neu erweckt. Er gab dem Drachen neue Kraft, damit dieser mich beschützen konnte. Seine Augen fingen mit glühen an. Sein Maul öffnete sich und ein Brüllen kam heraus. Ein kleiner Spalt im Himmel öffnete sich und strahlte auf das Amulett. Der Drache löste sich vom Stein. Er wurde größer und größer, bis er so groß wie ein Hochhaus neben mir stand. Seine Zähne bleckten der Kreatur zu. Er würde sie verschlingen, wenn sie mich nicht frei lassen würde. Der grüne Stein flog zu mir hin und wurde immer kleiner. Dann setzte er sich auf meine Stirn und blieb dort haften. Nun konnte der Drache beginnen ohne das mir etwas passiert, denn der Stein würde mich schützen vor den Angriffen. Er breite seine Flügel aus. Wind berührte mich an der Wange. Oh mein Gott! Dieses Schauspiel war einfach zu gigantisch um es richtig erfassen zu können. Sein ganzer Körper strahlte. Er fing mit glühen an. Rotes Licht blendete meine Sicht. Kurz musste ich meine Augen schließen. Doch als ich dies tat wurde der Griff locker. Mein Körper fiel nach unten. Erschreckt darüber öffnete ich meine Augen. Grünes, schleimiges Blut fiel auf mich nieder. Schreie des Schmerzes drang in meine Ohren. Die giftgrünen Augen erlitten Höllenqualen. Sie quollen hervor. Das Licht des Lebens erlischt. Davor schrie sie noch einmal auf, bis die Schlingpflanzen sich nicht mehr rührten. Das Leben ist aus ihrem Körper gewichen. Mit erstaunten Augen blickte ich den Drachen an. Schweiß rann von seinem schuppigen Körper. Seine Zunge streckte sich heraus. Sein Atem ging schneller. Dann sah er mich an. Ein Lächeln entstand auf seinem Maul, bevor er verschwand. Er löste sich auf! Verwirrt blickte ich mich um, doch nirgends war eine Spur von ihm. Wo ist er hin? Und was ist genau hier geschehen? Plötzlich spürte ich eine Hitze auf meiner Stirn. Sofort berührte ich sie. Oh mein Gott! Der grüne Stein befand sich immer noch auf meiner Stirn. Hektisch versuchte ich ihn wegzureißen, aber er war nun ein Teil von mir. Ob ich es wollte oder nicht, er war eins mit mir. Erschöpft ließ ich es sein. Es hat doch keinen Sinn. Aber wie konnte er nun ein Teil von mir werden? Und wo ist der Drache? So viele Fragen auf einmal, aber leider konnte mir niemand es beantworten. Frustriert schaute ich zum Himmel. Er war wieder so klar wie zuvor. „Was soll ich bloß tun?" tuschelte ich leise. Eine leichte Brise kam auf. Es berührte mich an der Wange und trug den ekligen Gestank weiter fort. Auf einmal vernahm ich Stimmen. Irritiert beäugte ich die Gegend. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich mich in einer Schlucht befand. Ein großer Fels ragte neben mir zum Himmel auf. Und dort sah ich es. Menschen! Es waren Menschen! Sie schrien nach unten. Ihre Worte hallten zu mir. Freudig stand ich sofort auf meine Füße. „Hallo! Hier bin ich!" Wild fuchtelte ich mit den Armen herum. „Wir holen dich da raus. Habe keine Angst," schrie jemand zu mir. Überglücklich nickte ich ihnen zu. Man schmiss Seile herunter. Einige kletterten herunter. Zuerst bemerkte ich es nicht, doch als sie näher kamen konnte ich es erkennen. Sie trugen nicht die gleichen Klamotten wie in meiner Welt. Leder schlang sich um ihre Körper. Außerdem war es noch ein eigenartiger Stoff, der sich ebenfalls um ihren Körper schlang. Auf ihrem Rücken trugen sie Breitschwerter. Schwerter! Bin ich nun bei einem Kostümball geraten oder was? Wo bin ich hier gelandet, dass die Menschen sich wie Krieger kleiden? Bin ich überhaupt noch in meiner Welt? Als mir dies bewusstwurde, bekam ich eine Gänsehaut. Es war nicht meine Welt! Dieses Wesen hat mich aus meiner Welt gerissen und dann noch vor einem Ungeheuer gerettet. Wieso schickt es mich nicht einfach zurück dort wo ich hingehöre? Schritte rissen mich aus meinen Gedanken. Die Krieger kamen langsam auf mich zu. Einer spannte vorsichtshalber den Bogen. Es waren genau drei, die sehr angespannt waren. Diese Männer waren sehr gut durchtrainiert. Na ja, wer könnte da was anderes denken? Schließlich müssen sie gegen solche Ungeheuer kämpfen um zu überleben. Einer von ihnen, bestimmt 2m groß, zeigte nach links und rechts. Die beiden anderen, ebenfalls 2m groß, nickten und schauten sich genauer um. Keiner wusste ob hier irgendwo noch Gefahr lauert. Der Anführer kam auf mich zu. Unbewusst lief ich nach hinten. Ich wich ihm aus. Verwirrte Blicke trafen mich. Seine Augen waren ganz rot. So rot wie das Feuer. Sie beäugten mich neugierig. Strohblondes Haar hing zu einem Zopf gebunden hinter seinem Rücken. Dies hier war mit Bestimmtheit nicht meine Welt. Wie könnte sonst eine männliche Person rote Augen besitzen. „Habe keine Furcht, Mädchen. Wir sind keine Trugbilder," sprach er zu mir. Zwar sollten mich diese Worte beruhigen, doch sie erfüllten ihren Zweck nicht. Ängstlicher als zuvor lief ich abermals nach hinten. „Rufus! Pack sie einfach und dann lass uns verschwinden. Ich traue der Ruhe nicht," sagte der Rechte zu dem Anführer. Aha, er heißt also Rufus. Merkwürdiger Name. Der Rechte war ganz in Blau gekleidet. Seine Augen besaßen ebenfalls die Farbe Blau. Aber ansonsten sah er ganz normal aus. Braunes Haar schmiegte sich an sein jungenhaftes Gesicht. Der Linke nickte zustimmend. Er war aber ganz in grün gekleidet. Rabenschwarzes Haar legte sich um seine Schulter. Rufus sah nach rechts und dann nach links. Mit einer schnellen Bewegung, die ich nicht einmal erahnen konnte, packte er mich am Arm. Sein Griff war steinhart. Er zog mich zu sich. „Los! Wir müssen von hier fort. Sonst tauchen noch mehr von ihnen auf." Ich wollte mich wehren, aber wie könnte eine Fliege gegen einen Elefanten antreten? Mit einem Ruck hievte er mich auf seine Schulter. Dann eilten sie geschwind zu den Seilen. „Halt dich fest," sprach er zu mir. Ich tat was er sagte. Meine Hände griffen seine rote Kleidung. Ich konnte seine Muskeln spüren, als er uns beide nach oben brachte. Mann, war der vielleicht stark. Nicht mal schnaufen musste er! Wir kamen sicher oben an und dort warteten schon die Pferde. Woher wussten sie, dass ich mich dort unten befand? Vorsichtig und behutsam setzte er mich ab. Dann ging er zu den anderen Männern. Verwirrt starrte ich ihnen hinterher. Was soll ich tun? Anscheinend stritten sie, denn ihre Stimmen wurden lauter und lauter. Irgendwie fühlte ich mich unsicher was ich tun sollte. Mit neugierigen Blicken beobachtete ich sie bis mein Blick kurz zu den Pferden schweiften. Er blieb dort haften. Sie weiteten sich erschreckt. Das waren keine normalen Pferde, wie ich gedacht hatte! Zwar waren sie so groß und gleicher Körperbau so wie ich sie kenne. Doch sie besaßen drei Augen. Das Dritte befand sich genau auf der Stirn und blinzelte mir zu. Ein großes und ein kleines Horn streckte sich auf den Nüstern aus, wie bei einem Nashorn! Die Mähne war struppig und reichte fast zum Boden. Aber das Erstaunlichste war, dass sie gar kein Fell trugen, sondern Schuppen. Außerdem besaßen sie ebenfalls verschiedene Farben. Das eine rot, andere blau und hinter den beiden stand ein grünes. Aber ansonsten waren sie gleich. Die drei starrten mich neugierig an. Sie schnauften und das Rote scharte mit seinen Hufen im Boden. Sie waren nervös, doch ich war nicht der Grund dafür. Mein Rücken kribbelte und ganz langsam drehte ich mich um. „Verflucht. Sie sind zurückgekommen," schrie einer der Männer. Sofort zogen sie ihre Schwerter. Sie waren bereit zum Kämpfen. Schlingpflanzen räkelten sich gen Himmel empor. „Du," spie es. Ich wusste genau was es damit meinte. Meine Füße stolperten über sich selbst. Hart plumpste ich auf den Po. Auf einmal glühte der Stein auf meiner Stirn. Er brannte. Ein Schrei drang aus meinen Lippen. Vergeblich versuchte ich ihn wegzureißen. „Hör auf damit!" schrie ich verzweifelt. Die Schmerzen wurden stärker und ich glaubte, dass der Stein meine Stirn verbrennen würde. Mir war es egal, ob ich nun sterbe denn ich wollte alles nur diese Schmerzen nicht mehr ertragen. Die Schlingpflanzen versuchten mich zu packen, doch dies war kein leichtes Unterfangen für das Wesen. Denn als sie nach mir griff schrie sie ebenfalls vor Schmerzen auf. Ihre Arme verbrannten langsam und qualvoll. „Michell hörst du mich?" wisperte eine Stimme zu mir. Erschreckt hielt ich in der Bewegung inne. Ein Nicken brachte ich zustande. „Ich weiß, dass du Schmerzen hast. Aber es liegt nur daran, dass du dem Stein nicht gestattest zu helfen." Fragend hob ich eine Braue hoch. „Was meinst du damit?" fragte ich in Gedanken. Telepathisch sprach er weiter: „Der Stein sieht die Gefahr, die von diesem Wesen ausgeht. Er möchte dich schützen, doch du wehrst dich dagegen. Er hat mich gerufen, damit du ihn verstehst warum er dies tut." - „Er will mir helfen? Aber ich hindere ihn doch nicht." - „Doch das tust du. Du hast Angst vor ihm und genau das haltet ihn davor zurück dir zu helfen. Lass es einfach zu, Michell." Dann spürte ich wie jemand zart meine Wange berührte. Es war warm und angenehm. Ein Lächeln trat auf meine Lippen. „Danke", flüstere ich als ich dem Stein gewährte mir zu helfen. Das Wesen, dass mir die ganze Zeit half, schloss wieder die Augen. Doch es konnte nicht ruhen, denn jemand hat ihn geweckt und wollte nun was von ihm. Geduldig wartete er darauf.
Mein Atem ging gleichmäßig. Der Schmerz verflog, wie ein freier Vogel. Ein grünes Leuchten ging nun von mir aus. Es hüllte mich ein. Ich spürte die Wärme und Geborgenheit. Meine Augen schlossen sich freudig. Das Ungeheuer wollte aber nicht aufgeben. „Du hast meine Schwester getötet!" fauchte es mich an. Doch die Worte kümmerten mich wenig. Ich wusste, dass der Stein mich beschützte „Du sollst dafür sterben!" Wieder griff es an. Diesmal aber konnte es meinen Körper anfassen. Es konnte mich berühren. Ich fühlte die Kälte von ihm und verzweifelt rief ich in meine Gedanken nach Hilfe. Mein Gesicht verzerrte sich vor Schmerzen. Durch seine Kälte tat es mir höllisch weh. Es drang durch meinen Körper aber genau das bezweckte der Stein. Jetzt war der richtige Zeitpunkt gekommen. Die Hitze griff die Kälte an. Wie ein Pfeil schnellte es zur Kälte und durchstieß es. Das Ungeheuer spürte das etwas nicht stimmte. Es wollte fliehen, doch etwas hielt es fest. Fest an meinem Körper. „Nein, lass mich los!" schrie es verzweifelt. Nun aber war es zu spät. Die Hitze strömte aus meinem Körper. Es nahm Besitz von den Schlingpflanzen. Es wurde innerlich aufgefressen. Meine Nase nahm einen verbannten Geruch war. Ich wollte die Augen öffnen, doch ich konnte es nicht. So als würde es jemand verhindern, dass ich dies sehe. Mein Herz fing schneller mit Pochen an. Es schmerzte in meinen Rippen. So als würde es gleich jeden Moment aus meinen Körper springen. Das Ungeheuer schrie vor Schmerzen auf. Die qualvollen Schreie drangen zu meinen Ohren. Oh mein Gott, es erlitt Höllenqualen. „Hör auf damit!" kam es aus meinem Mund geschrien. Die Schmerzensschreie verstummten augenblicklich. Es war tot. Der Stein löste seine Umarmung des Todes und kehrte zu mir zurück. Die Wärme wurde wieder eins mit mir. Nun konnte ich meine Augen öffnen. Wind kam auf und trug Asche mit sich. Mit verschreckten Augen betrachtete ich meine Hände. „Habe ich gerade jemanden umgebracht?" fragte ich mich selbst. Tränen der Verzweiflung traten in meine Augen. Ein Zischen drang auf einmal in meine Ohren. Mein Kopf drehte sich und schaute die drei Männer und die drei Pferde an. Sie waren alle verblüfft. Sie hielten immer noch ihre Schwerter in den Händen. Keiner konnte etwas sagen. Rufus legte als erstes sein Schwert weg. „Wer bist du?" fragte er mich. Doch als ich antworten wollte kam die Finsternis auf mich zu. Sie verschlang meinen Körper. Mein Leib kippte nach hinten. Doch zuvor konnte mich einer der Männer noch auffangen. „Was ist diese Mädchen? Wer ist sie? Was für eine Kraft geht von ihr aus?" fragte der Grüne. Rufus kam zu ihm und legte seine Hand auf seine Schulter. „So viele Fragen auf einmal, mein Freund? Aber sie werden uns alle noch beantwortet, das verspreche ich dir, Viridis. Anscheinend waren wir dazu bestimmt das Mädchen hier anzutreffen." Viridis schaute Rufus fragend an. „Was sagst du dazu, Caesius?" Caesius hob mich hoch und starrte seine beiden Freunde an. „Ich glaube Rufus hat Recht. Du weißt doch, dass wir hierhergeführt wurden. Wir waren doch auf einen anderen Weg und plötzlich drehten unsere Reittiere um. Sowas haben sie noch nie getan. Es hat einen Grund warum wir hier sind." - „Aber wird sie unser Feind oder unser Freund sein? Wir haben keine Ahnung wer sie ist und ob sie unsere Völker vernichten will. Ihr beide habt selbst gesehen, was sie für eine Kraft besitzt!" Viridis sah seine Freunde ausgiebig an. Sein grünes Reittier kam auf ihn zu. „Was denkst du Minis? Können wir ihr vertrauen? Habt ihr uns deshalb hierhergeführt, Ignis, Minis und Caelum?" Viridis betrachtete die Reittiere. Ignis, das Rote, Minis, das Grüne, und Caelum, das Blaue, nickten eifrig. Genau deshalb haben sie ihre Herren hierhergeführt. „Nun da hast du deine Antwort, Viridis," sprach Rufus und streichelte Ignis Mähne. Es zischte vergnügt als er dies tat. Caelum wollte auch Streicheleinheiten und ging zu seinem Herrn. Doch dieser trug mich auf seinen Armen und konnte ihm den Gefallen nicht erfüllen. Minis kam zu ihm und knabberte Caelums Rücken. Freudig zischte er. „Was sollen wir nun tun?" fragte Caesius. „Wir sollten auf keinen Fall zurückreiten. Wir wissen nicht was das zu bedeuten hat. Vielleicht hat das Mädchen irgendwas mit diesen Naturkatastrophen zu tun. Wir sollten erst ein Nachtlager aufsuchen und dann warten. Wir werden schon Antworten finden," schlug Rufus vor. Die beiden anderen waren damit einverstanden. Und so wurde es beschlossen. Sie bestiegen ihre Reittiere und suchten einen Platz für die Nacht.
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Die Erweckung
FantasiEin uraltes, mächtiges Wesen wird aus seinem Schlaf erweckt um die Herrschaft seiner Macht zu erlangen. Doch so schnell gibt das Wesen seine Macht nicht her und sucht nach dem Schuldigen, der es gewagt hat, ihn aus seinem Schlaf zu erwecken. Auf de...