Kräfte und Visionen

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Rosies POV. 

Ich saß auf dem Boden und war an der Wand angelehnt. Wärend ich in meinen Gedanken war, guckte ich das Blut auf den Flur an, dass mittlerweile getrocknet war. Der Gedanke, dass ich vier Personen das Leben rettete, reichte mir nicht aus um glücklich zu sein. Mein Existieren bedrückte mich. Ich kam nicht einmal mit mir selber klar. Dies reichte noch nicht aus, denn seitdem ich wusste, dass ich tot war, sah ich Dinge, die mich zum Nachdenken brachten. Ich hörte die Schreie der Kinder und sah das Blut die Wände runterfließen. 

Was ist passiert ? 

Wie bin ich gestorben ? 

Plötzlich hörte ich Geräusche. Ohne mich zu bewegen starrte ich auf den langen Flur des ehemaligen Krankenhauses. Zwei Jugendliche mit einer Kamera in der Hand betraten den Flur. Sie waren normal angezogen. Vorsichtig sahen sie sich um. Mich bemerkten sie nicht, denn sie konnten mich nicht sehen. Dies war auch eine meiner Kräfte. 

''Wie gruselig. '', sagte der Junge mit einer Kappe. 

''Liegt da etwa Blut auf dem Boden ?'', fragte der andere, der Augen für andere Dinge hatte. 

''Das ist schon alt. Guck dir doch mal das ganze Zeug auf dem Boden an. '', lächelte der Junge mit der Kamera. 

''Ich weiß nicht. Vielleicht treiben sich hier kranken Serienmörder rum. '', murmelte der schwarzhaarige, der Angst zu haben schien. 

''Keine Angst, das ist sehr unwahrscheinlich. '', lächelte der mit der Kappe und blondem Haar, der einfach nur an den Ort fasziniert war. 

''Machen wir doch schnell diese Fotos und verschwinden von hier. Vielleicht spuckt es hier. '', murmelte der ängstliche Junge. 

Während die Jungs durch den dritten Stock des ehemaligen Krankenhauses gingen und fotografierten, erreichte mich ein komisches gefühl. Ich sah die glücklichen Jungs, was mich auch glücklich machte. Ich wusste nicht wieso, doch ich konnte sie verstehen. Ich konnte tatsächlich ihre Begeisterung zu verlassenen Orten nachvollziehen. Ich beobachtete alles. All die Bewegungen der zwei Jugendlichen, die Perspektiven und den Zoom, denn sie einstellten. Plötzlich erschienen Bilder vor meinen Augen und ich erstarrte. 

Hier, photographiere diese Blume auch noch ! 

Und vergiss das hier nicht ! 

Sieh dir das hier nur an, ist das nicht wunderschön ? 

Diesmal war alles anders. Ich sah weder Blut noch hörte ich Kinderschreie. Diesmal sah ich eine grüne Wiese. Überall blüteten Blumen und ich hatte ein Sommerkleid an. Neben mir hörte ich eine weibliche Stimme. Sie kam mir bekannt vor, doch ich konnte mich nicht an sie erinnern. 

Als ich wieder bei mir war, machten sich die Jungs wieder auf den Weg. Ich stellte mich in den Flur und konnte nur ihre Rücken sehen. Es machte mich etwas traurig, denn als sie die Fotos machten, fühlte ich mich frei. Ich fühlte mich einfach nur frei. Ohne damit zu rechnen, drehte sich der ängstliche Junge um. Es fühlte sich so an, als ob er mir in die Augen starren würde, dennoch konnte er es nicht, denn er konnte mich nicht sehen. 

''Ey Kevin, mach noch bitte ein Bild von dem Flur. '', sagte er zu dem Jungen mit dem hellen Haar. 

''Wieso denn Lucas ? Wir haben doch schon so viele. '', antwortete Kevin. 

''Ich will noch ein Bild. '', setzte sich Lucas etwas in den Kopf. 

So machte man ein Foto vom Flur. Als Kevin sah, was er auf dem Bild festhielt, wurde es weiß im Gesicht. Schnell wurde die Kamera fallen lassen. Schreiend lief der Junge, der an Anfang keine Angst zeigte davon. Ich dagegen konnte mit meinen Kräften die Kamera schweben lassen. Lucas, der von anfang an Angst zeigte, starrte nur auf den schwebenden Gegenstand. Mit zitternden Fingern nahm er die Kamera und sah sich das, was Kevin so sehr versteckt hat. 

Die Creepypasta und der GeistWo Geschichten leben. Entdecke jetzt