Kapitel 6

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Die Tür krachte ins Schloss. Es war dunkel und kühler als außerhalb des Wagons. Jacob brauchte eine Weile um sich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen. Er setzte seinen Rucksack ab und suchte nach  einer Wasserflasche. Alle leer!

M****a! Fluchte er leise. Der Wagon war zu, nicht einmal einen Spalt wo er hätte durchkriechen können. Doch da hinten in der Ecke war einer. Dort drang ein kleiner Strahl Licht in den Wagon. Er lief dorthin. Yes!!!! Er war groß genug. Jacob zwängte sich durch den Spalt und stand wieder in der Hitze Madrids. Verzweifelt suchte er nach Wasser. Nichts. Er wollte wieder zu dem Wagon zurückkehre, da merkte er, dass er sich verlaufen hatte. Verdammt! Eine Weile suchte er, doch vergebens.

Die Hitze war so unerträglich, dass er sich in irgendeinen Wagon verkroch, nur um dieser Sonne zu entkommen. Mit letzten Kräften schaffte er es sich in den Wagon zu hiefen, in dem es fürchterlich stank. Erschöpft blieb er liegen und kam erstmal wieder zu Atem.

Er dachte es wäre eine Halluzination, aber er hörte Wasser plätschern, so als ob ein Hund trinken würde. Jacob rappelte sich auf und schlich langsam in Richtung des Geräusches. Es verstummte. Jacob hielt den Atem an. Dann hörte er es wieder. Der durstige und halbvertrocknete Gecko, konnte sich nicht mehr halten und spähte um die Ecke.

Da war kein Hund sondern ein Kamel. Kamel? Zu spät es hatte Jacob schon entdeckt und kniff die Augen zusammen. War er wirklich so klein, dachte Jacob. Als immernoch Funkstille herrschte entschloss sich Jacob den ersten Schritt zu wagen.

„Hallo oder Buenos Dias. Ich bin Jacob."

„Hallo", blieb die einzige Antwort das Kamel senkte wieder den Kopf und trank weiter.

„Ich wollte fragen ob du vielleicht einen Schluck Wasser übrig hättest", keine Antwort. Jacob wurde verlegen.

„Ich warte nur auf die Frage", sagte das Kamel.

„Wie bitte?", er verstand nicht gleich „Achso ja... ähm hast du vielleicht einen Schluck Wasser übrig?"

„Ich habe viele Schlucke übrig. Aber ich habe nur einen Eimer. Den müssen wir uns teilen."

„Ich bin sicher, dass das reichen wird", sagte Jacob erleichtert.

Die erste Flasche schüttete sich der kleine Gecko über seinen Körper. Er bildete sich ein, dass sein Körper sogar zische.

Dann trank er ausgiebig. Auch das Kamel trank sehr lange. Nach einiger Zeit kam ein Mann in den Wagon und stellte zwei voller Wassereimer hin und nahm den leeren wieder mit.

„Lange kein Wasser gehbat?", fragte Jacob.

„Doch ich habe nur auf der Fahrt von Valencia viel geredet."
„Mit wem?"
„Mit einer Ameise."
„Einer Ameise?", fragte Jaocb ungläubig.

„Ja, für mich ist es nich komischer, da ich jetzt mit einem Gecko spreche, der fast genauso klein ist wie eine Ameise."

„Ich bitte dich. Zu der Größe einer Ameise ist es aber noch ein langer Weg."

„Aus deiner Sicht vielleicht."

„Und worüber habt ihr so lange erzählt?"

„Ich habe ihm über einen Teil meiner Familiengeschichte berichtet."

„Spannend", sagte Jacob ironisch.

„Naja wenn man bedenkt, das meine Vorfahren berühmte Persönlichkeiten getragen haben, dann schon."

„Dann schieß los, aber bevor du das tust eine Frage noch: Wohin fährt dieser Zug?"

„Nach Marseille."

Jacob- Die Geschichte eines GeckosWhere stories live. Discover now