4

15.3K 610 85
                                    

Jason

Ich will hier weg. Einfach nur weg. Es ist schrecklich. Er ist mir so nah und ich darf nicht zu ihm. Eine Woche ist seit meinem, unserem, Geburtstag nun vergangen. Mit jedem Tag der vergeht, geht es mir schlechter. Mir ist es nur für eine Stunde am Tag gestattet, nach oben zu kommen. Auch darf ich am Tisch sitzen und etwas essen. Nur soviel, damit ich überlebe. Ich darf auch nur nach oben, weil Tyson die Nähe zu mir ebenso braucht wie ich.

Haben sich Gefährten einmal gefunden, dürfen sie sich nicht über einen längeren Zeitraum trennen. Sie brauchen Körperkontakt zum Überleben. Deshalb verenden Wölfe, wenn der Gefährte stirbt. Schlimmer ist es, wenn die Gefährten sich nicht verbunden haben. Die Natur hat es so geregelt, dass die Gefühle zueinander stärker werden. Auch das Bedürfnis nach Nähe wächst mit jeder Sekunde. Bei dem dominanteren der Gefährten, stellt sich zusätzlich ein unmenschlicher Beschützerinstinkt ein. Meist kann dieser Partner den Anderen nicht alleine lassen. Schwer trennen sie sich meist. Aber nur für einen kurzen Zeitraum.

Tyson, ob er will oder nicht, kann sich dem Zwang nach Nähe nicht entziehen. Denn auch er würde verenden. Zwar langsamer als ich, aber er kann dem nicht entfliehen. Aus diesem Grund sitze ich jeden Tag in der Küche. Schweigend natürlich. Ich darf keinen Ton sagen oder auch nur Aufsehen. Keiner ist zu dieser Zeit im Haus, außer Tyson natürlich. Er sitzt mir gegenüber. Meist liest er oder bearbeitet Rudelangelegenheiten.

Leider muss ich zugeben, dass er dabei auch noch total gut aussieht. :(

Ich sitze mal wieder auf meiner Matratze. Draußen höre ich, wie das Rudel feiert. Es ist Vollmond. Eine der schönsten Nächte wie ich bisher fand. Das Rudel feiert und alle wandeln sich und laufen gemeinsam. Ich war nie dabei, aber ich schlich mich immer raus und genoss das Licht des Mondes auf meiner Haut.

Doch heute konnte ich das nicht. Ich bin mal wieder eingeschlossen. Seit meinem Geburtstag. Schrecklich. Nicht einmal diese Nacht darf ich raus. Ich hasse das. Und ich hasse Tyson dafür, dass er mir das antut. Wie kann er nur seinen eigenen Gefährten ablehnen und einsperren?

______________________________________
Tyson

Es war entspannend mit dem Rudel zu laufen. Entspannender als die letzte Woche. Nach meinem Geburtstag musste ich meinem Vater sagen, wer mein Gefährte war. Er ist wie ich ausgerastet. Er meinte es muss ein Fehler sein. Doch schon am nächsten Morgen merkten wir, dass es keiner ist. Mir ging es richtig schlecht. Ich kam kaum aus dem Bett. Das hieß ich musste die Nähe dieses Omegas ertragen. Ich erlaubte ihm eine Stunde am Tag in der Küche zu sitzen und etwas zu essen. Um nicht mit ihm reden zu müssen, nehme ich mir Alpha Kram mit oder etwas zu lesen. Dass ich mich nicht auf mein Zeug konzentrieren konnte, brachte mich regelmäßig auf die Palme.

Was hatte ich getan, um diesen miesen Omega zu verdienen? Eine schöne und kluge Frau hätte die meine sein müssen. Und nicht ein Kerl. Ein schwacher Kerl.

Jetzt sitze ich hier vor meinem Haus und kippe mir ein Bier nach dem anderen runter. Versuche meinen Frust darin zu ertränken. Jeden Tag wird der Drang, Jason zu markieren stärker. Ich will nicht. Allein die Vorstellung mit diesem... diesem... Kerl zu schlafen ist mir zuwider.

"Gott das Zeug hilft nicht. Ich brauche unbedingt was stärkeres." Also machte ich mich auf die Suche nach härterem Stoff. Ich hatte eine Hausbar. Darin fand ich schönen alten Whiskey. Ich setzte die Flasche an und nahm einen großen Schluck.

Eine lange Zeit später nahm ich nichts mehr wahr. Ich war stockbesoffen. An mehr konnte ich mich nicht mehr erinnern.

______________________________________
Jason

Oben ging die Party ab. Alle feierten Lautstark und die Musik dröhnte aus mehreren Boxen. Und ich saß hier fest.

Plötzlich hörte ich getrampel über mir. Jemand ging mit schweren Schritten durchs Haus. Zumindest hörte es sich so an. An meiner Tür machte sich einer zu schaffen. Bekam sie aber nur schwer auf. Wer war das?  Derjenige bekam die Tür auf und stürzte die Treppe runter. Als ich mitbekam, dass es Tyson war sprintete ich zu ihm. Hoffentlich hatte er sich bei dem Sturz nichts getan.

" Alpha? Ist alles ok? Hast du dich verletzt?"

"Lass mich. Setzt dich dort hin."

"Jawohl." Beeilte ich mich zu sagen und setzte mich auf mein Bett. Tyson hatte aber viel getrunken. Ich glaube so wie er riecht, war es eine große Menge Alkohol. Ich habe noch nie mitbekommen, dass er so viel trinkt.

Er kam auf mich zu und setzte sich direkt neben mich.
"Was habe ich getan um dich zu verdienen? Was soll ich mit nem Kerl anfangen?"

"Ähm..."

"Schweig. Wenn du redest, dann will ich dir noch näher sein."

Wie bitte? Was hat er gesagt? Er will mir nahe sein?
Langsam kam er näher.

" Es... fällt... Mir ... so ... Schwer."

Nach diesem Satz landeten seine Lippen plötzlich auf meinen. Er küsste mich. Nicht liebevoll sonder rabiat. Mit einer Hand umfasste er mein Kinn und zwang seine Zunge in meinen Mund. Ich stämmte meine Hände gegen seine Brust und versuchte ihn von mir zu schieben. Doch es gelang mir nicht. Tyson war stärker. Doch aufgeben wollte ich nicht. Ich versuchte mein Gesicht wegzudrehen. Auch das funktionierte nicht. Ich wehrte mich so gut es ging. Doch je mehr ich mich wehrte, desto stärker hielt Tyson mich fest. Er zwang mich auf die Matratze und zog mir meine Sachen aus. Mir kamen die Tränen. Das durfte er nicht. Er konnte doch nicht das Vorhaben, was ich dachte.

"Bitte Tyson. Hör auf."

"Du hast kein Recht mich aufzuhalten. Du gehörst mir und bist ganz meins. Ich kann mit dir machen was ich möchte."

Er fuhr mit seinen Händen über meinen Körper. Zwickte mir in die Nippel und tat mir damit weh. Nicht gerade sanft ging er weiter. Er spreizte meine Beine. Ich versuchte meine Beine zu schließen, doch ich kam gegen die Kraft einfach nicht an. Ich heulte und bettelte ihn an. Ich versuchte ihn mit meinen Händen wegzudrücken, doch mehr als Kratzer brachte ich nicht zustande.

Plötzlich spürte ich einen Schmerz. Ich schrie auf, aber Tyson machte einfach weiter. Er rammte seinen Schwanz in mich rein. Immer und immer wieder. Ich hatte Schmerzen und konnte sie kaum ertragen. Auf einmal versteifte sich Tyson und brüllte wie der Alpha der er war. Er kam näher und biss mir in den Hals und markierte mich.
Ohne Erlaubnis nahm Tyson mich und markierte mich durch seinen Biss und seinen Samen.
Als er fertig war, zog er sich aus mir raus. Er fiel neben mir auf meine Matratze und schlief augenblicklich ein.

Ich weinte. Weinte bitterlich. Wie konnte er mir das antun? Ich kann das nicht mehr. Ich muss hier weg.

Ich stand auf. Die Schmerzen waren schlimm. Aber ich nahm mich zusammen und packte meine Sachen. Welche zum Wechseln und meine Lieblingssachen. Ich packte alles in einen Rucksack. Und schlich mich raus. Draußen war es still geworden. Die Feier war zu Ende und meine Tortur ging wahrscheinlich noch länger als ich dachte.

Ich musste hier weg. Ich konnte nicht bleiben. Ich nahm meinen Rucksack fest in die Hand und rannte los.

Omega - Gefährte der AlphaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt