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Neue Wohnung

Sofia:

"Geschaft.....endlich", ich seuftze einmal tief und lasse mich auf das kleine, rote Sofa in meiner neuen Wohnung fallen. Endlich haben wir den Umzug hinter uns und endlich teile ich mit meiner besten Freundin Julia auch noch meine Wohnung. Wir wohnen jetzt in einem schicken Apartment in New York City im sechsten Stockwerk. Zu schön um wahr zu sein.
"Oh jaa, endlich", mit einem Plumps lässt sich Julia neben mich fallen.
"Ich liebe die neue Wohnung."; sage ich und lasse meinen Blick durch das, noch ein wenig leere Wohnzimmer gleiten.
"Ich auch. Lass uns die Woche noch mal zum Möbelhaus gehen und nach ein paar Möbeln schauen.", bemerkt Julia. Sie liebt shoppen überalles, ganz egal ob Kleider oder eben Möbel. Ich grinse ihr zu:"Ja das ist ne' gute Idee." Und schon müssen wir beide kichern.

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Das Klingeln des Weckers reißt mich aus meinen Träumen. Blind taste ich danach und versuche die Schlummertaste zu erwischen. Vergeblich!
'Ach, ich hasse Montag'

Mit einem Seufzen quäle ich mich dann doch noch aus dem Bett und gehe ins Bad.
Das liebe ich besonders an meiner neuen Wohnung, weil es so riesig ist. Es hat sogar eine XXL Badewanne und ein riesiges Fenster mit Blick auf die Stadt.
Ich steige unter die Regendusche und mache mich dann fertig. Ich föhne mir die Haare und schminke mich dezent. Concealer und ein bisschen Maskara. Dann flechte ich mir meine kastanienbraune Haare noch zu zwei Zöpfen und trete aus dem Bad, wo Julia schon steht und darauf wartet, dass ich fertig bin.
"Guten Morgen, Juli",  begrüße ich sie, worauf hin, Julia mich mit dem berüchtigten 'es-ist-Montag-morgen-Blick' durch ihre grünen Augen ansieht, mich gekonnt ignoriert und im Bad verschwindet. Ach ja, manchmal liebe ich meine Freundin wirklich.
Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen, wenn ich daran denke,  dass Julia Montag noch mehr hasst als ich und das ist schon unmöglich. Sie hasst eigentlich alle Tage bis auf den Samstag, denn Samstag ist Partytag und ist wirklich der größte Morgenmuffel, den ich kenne.

Ich laufe zu meinem, noch nicht vorhandenem 'Kleiderschrank' und durchwühle meinen riesen Klamottenhaufen auf dem Boden nach meinem schwarzen Kleid.
'Okay, das erste was ich machen werde, ist mir einen Kleiderschrank zulegen. So geht das nicht mehr'
Endlich ziehe ich das Kleid hervor und ziehe mich um.
'Wo sind jetzt meine schwarzen Highheels schon wieder?'
Oh mann, ich werd' noch wahnsinnig hier!!

Eine knappe halbe Stunde später verlasse ich das Haus und sprinte zu U-Bahn. Tja, eines der Vorteile der neuen Wohnung. Sie liegt zentraler und ich brauche nur halb so lang zu meiner Arbeit. Ich arbeite in einem kleinen Café in der Nähe des Central Parks.
Trotzdem bin ich mal wieder zu spät. Ich sprinnte die Treppen hinunter und ziehe mir ein Ticket.
Als ich um die Ecke biege sehe ich gerade noch die U-Bahn im schwarzen Tunnel verschwinden.
'Mist, geht ja echt gut los heute' ich hole einmal tief Luft und setzte mich auf eine Bank.

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"Du sind zu spät, Sofia", Cate, die schon etwas länger hier arbeitet als ich und jetzt denkt sie wäre berechtigt mich pausenlos herumzukommandieren mustert mich mit ihrem 'Ich-bin-besser-als-du-Blick' und verzieht ihren Mund zu einem gefakten Lächeln, bevor sie sich wieder ihrem Kunden widmet. Jetzt erst merke ich wie voll das Café ist. Na toll, dass wird ja ein anstrengender Tag.

'Diese blöde Tusse kann mich jetzt wirklich mal'
Ohne sie zu beachten laufe ich an ihr vorbei und wische die leeren Tische ab.
Ich hasse diese Arbeit hier. Doch nach dem Uni-Abschluss brauchte ich dringend eine Arbeit und habe nur hier eine feste Stelle bekommen.
Aber vor zwei Wochen habe ich mich bei Young-Media als Assistentin beworben und hoffe einfach, dass ich in den nächsten Tagen bescheit bekomme, ob ich ein Probemonat machen kann. Es wäre wirklich mein Traumjob.
Ich sehe, wie Cate zu mir an den Tisch kommt und stöhne innerlich auf. Was hat sie jetzt wieder rumzumaulen?
"Sofia, denkst du nicht, das der Tisch nach...", sie machte eine bedeutungsvolle Pause, um auf ihre Uhr zu sehen.."einer Viertelstunde mal sauber ist? Wir haben noch andere Tische, die noch sauber gemacht werden müssen."
Damit verschwindet sie wieder. Aber ich kann sehen, wie sie mit einem jungen Mann, der wahrscheinlich auf seine Bestellung wartet, flirtet.

Ich muss hier raus!!

Damn AssholeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt