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Abendessen?

Sofia:

'Ah, so ein verdammtes Arschloch'
Ich bin immer noch mehr als wütend, als ich die Treppe hinunter in den neunten Stock gehe, indem sich die einzigste Kaffeemaschine in der Nähe meines Büros befindet. Dabei laufe ich extra langsam. Ist mir doch egal, ob Mister Oberidiot seinen Kaffee so dringend braucht.
Ich seuftze tief. Ich habe mich doch so auf diesen Job gefreut und nun entpuppt sich mein größter Traum, ( gleich nach Shawn Mendes live zu sehen) als die reinste Katastrophe.

'Wenn er nur nicht so gut aussehen würde'

Und schon wieder nehmen meine Gedanken eine ungeahnte Richtung an. Scheiß Gedanken!!

Eine sagenhafte Viertelstunde später stehe ich wieder in diesem riesigen Büro und werde von meinem Chef grimmig angeglotzt.

Ihm kann man aber auch echt nicht recht machen!!

Ins Geheim hoffe ich sogar, dass der Kaffer schon kalt ist. Er hat es mehr als verdient.

"Sind Sie eigentlich zu allem unfähig, Miss Stone?" Es ist eher eine Feststellung als eine Frage, so viel ist mir klar.
"Ich habe ihnen aufgetragen mir einfach nur einen Kaffee zu kochen und ihn mir auch zeitnah zu bringen, ist das etwa schon zu viel verlangt für Sie?"
Schadenfreude breitet sich unaufhaltsam in mir aus und ich muss mir ein Grinsen verkneifen. Er ist selbst schuld daran. Wenn er denkt er kann mit mir genauso umspringen, wie mit einem seiner Butler, und ich wette er hat mindestens drei, dann hat er sich aber getäuscht.
Mister Young sieht mich durch seine stechend grünen Augen grimmig an, als ich nicht erwiedere. Was soll ich auch sagen? Für mich ist alles geklärt.

"Gehen sie einfach wieder in ihr Büro und sorgen sie dafür, dass ich Sie heute nicht mehr zu Gesicht bekomme, denn sonst kann ich für nichts mehr garantieren". Seine Stimme ist rau und eine Gänsehaut bildet sich auf meinen Armen.
Anstatt irgendetwas zu sagen, mache ich auf dem Absatz kehrt und kehre durch die Verbindungstüre wieder zurück zu meinem Arbeitsplatz.
Ich habe jede Menge zu tun und merke nicht einmal wie schnell die Zeit vergeht. Als ich auf die digitale Uhranzeige, die ich gleich am ersten Tag auf meinen Schreibtisch gestellt habe sehe, muss ich feststellen, dass es schon 17:46 Uhr ist.
Ich bin gerade dabei meine Sachen zusammenzupacken, als es an die Verbindungstür klopft und Mister Miesepeter mit steifer Körperhaltung und immernoch grimmigen Gesichtszügen hineintritt.
'Mein Gott, lacht dieser Mann denn nie?'
"Mister Young", säusele ich. " was kann ich für sie tun?" Er schreitet durch den Raum und bäumt sich vor meinem Schreibtisch auf.
"Lassen wir dieses Getue Miss Stone. Wir sind doch nicht mehr im Kindergarten", sagt er mit kalter Stimme.
Was habe ich jetzt schon wieder falsch gemacht??
"Es ist mir äußert unangenehm Sie das jetzt zu fragen, Miss Stone und ich weiss, sie arbeiten erst seit zwei Tagen hier, aber ich brauche ihre Hilfe!."
Was?! Mister Ober mieses Arschloch braucht die Hilfe seiner unfähigen, untalentierten Assistentin?
Dieser Tag muss unbedingt in die Geschichte eingehen. Vielleicht ein internationaler Feiertag....?
"Mister Young, wobei brauchen sie meine Hilfe denn genau?", ich versuche so unbeteiligt und unintressiert wie möglich zu klingen. Soll er ruhig ein wenig betteln.
"Heute Abend bin ich zu einem ungeplanten Dinner mit einem Geschäftspartner und seiner Frau kurzfristig eingeladen worden und mein Assistent, den ich eigentlich mitnehmen wollte, ist heute leiddr nicht in der Firma. Trotzdem brauche ich jemanden, der mich begleiten kann und sich ein paar Notizen zu den Gesprächsthemen des Abends machen kann. Und da sie ja sozusagen meine rechte Hand sind und mich in den meisten Dingen assistieren, habe ich gedacht, dass sie mich begleiten könnten. Ich würde ihnen auch eine extra Zahlung für ihre Hilfe anbieten"
Ist das sein Ernst? Denkt er etwa ich bin käuflich?
Ich schäume innerlich vor Wut, andererseits muss ich zugeben, dass ich bei dem Wort 'Extrazahlung' die Ohren gespitzt habe. Ich könnte das Geld echt gut gebrauchen, schließlich bekomme ich erst wieder Ende des Monats mein Gehalt.
Er sieht mich durch seine eindringenden grünen Augen an und ich muss schlucken. Soll ich wirklich mit zu seinem Geschäftsessen gehen? Ich arbeite ja schließlich wirklich erst seit zwei Tagen hier. Und ich kann mir wirklich etwas netteres vorstellen, als einen ganzen Abend lang mit Geschäftsmännern im Anzug an einem Tisch zu sitze
"Meinen sie das Ernst, Mister Young?"
"Ja. Ich hole sie um halb acht bei ihrem Haus ab. Wir werden in ein Restaurant in Brooklyn fahren. Ich erwarte, dass Sie um Ounkt halb acht gerichtet sind."
Seine Stimme ist hart und duldet keinen Wiederspruch. Innerlich verdrehe ich meine Augen. Was erwartet er eigentlich noch von mir??
"Ach, und eines noch", er macht gerade anstalten mein Büro zuverlassen "ziehen sie sich bitte etwas ordentliches und angemessenes an, wir gehen nicht zu McDonalds".

Na, Dankeschön! Mein Tag ist nun endgültig versaut.

Damn AssholeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt