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Sofia:

Als ich am nächsten Morgen aufwache, liegt Noah noch ruhig schlafend neben mir.
Vorsichtig drehe ich mich auf die andere Seite, so dass ich ihn anschauen kann. Ich habe ihn noch nie schlafend gesehen. Er sieht noch so jung und total entspannt aus, wenn er schläft.

Irgendwie niedlich...

Ich kann mir ein schmunzeln nicht verkneifen. Nun bin ich wohl die glücklichste Frau auf dieser Welt. Noah hat gesagt, dass er mich auch liebt und dieses Geständnis bedeutet mir so unendlich viel.

Ja, ich möchte wirklich mit ihm zusammen sein, aber er ist immer noch mein Chef. Streng genommen dürften wir das überhaupt nicht. Dieser Gedanke lässt mir schon seit gestern Abend keine Ruhe mehr.
Ich liebe ihn mehr als alles andere, das ist mir klar, doch ich weiß nicht, wie unsere Zukunft aussehen wird, wenn wir zusammen arbeiten und er noch mein Vorgesetzter ist. Womöglich reden wir irgendwann nur noch von der Arbeit und haben keine Zeit mehr für etwas anderes.
Dieser Gedanke macht mir Angst. Ich will, dass Noah und ich eine gute Zukunft haben. Ich weiß, es ist zwar noch ein bisschen früh, aber ich liebe ihn so sehr.

Ich werde von meinem morgendlichen Gedankengang unterbrochen, als Noah seine Augen aufschlägt und ein 'Guten Morgen, meine Schöne' murmelt.
Ich lächle ihn an und kuschle mich zu ihm unter seine Decke. Wir sind immer nich völlig nackt von der gestrigen Aktion. Ich spüre seine Erektion, die sich deutlich an mein Bein presst und muss lachen.
"Sie sind wirklich unersättlich, Mister Young", kichere ich und beginne, mich an ihm zu reiben.
"Tja, dass liegt nur an Ihnen, Miss Stone", knurrt er und rollt sich wieder über mich...

-

Nachdem Noah und ich heute noch einmal äußerst guten Sex hatten, gehe ich ins Bad, um zu duschen, während Noah frühstück zubereitet.

"Willst du ein Spiegelei", fragt er mich, als ich ins frisch geduscht und angezogen ins Wohnzimmer komme. Noah steht am Herd, der offenen Küche.
"Ja bitte."

Ich muss schmunzeln, als ich Noah dabei beobachte, wie er umständlich versucht, das Ei von seiner Schale zu trennen.

Er bemerkt meinen belustigten Blick und sieht mich gepielt böse an.
"Ich mache das nicht so oft. Normalerweise habe ich eine Haushälterin, die mein Essen macht, aber sie hat heute ihren freien Tag", rechtfertigt er sich.

"Ich helf dir", kichere ich und trete neben Noah in riesiege Küche, die ganz mit Mamor ausgestattet ist.
"Wo hast du Geschirr", frage ich.
"Äh...ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung", gesteht er grinsend.
"Ernsthaft", ich sehe ihn gespielt schockierd an...

-

Nach einem ausgiebigen Frühstück, bei dem wir viel geredet haben, mache ich mich für die Arbeit fertig.
"Wir können uns auch einen schönen freien Tag machen. Immerhin bin ich dein Chef und gebe dir gerne frei", schlägt Noah nochmals vor.
"Nein, bestimmt nicht. Heut ist Mittwoch und nicht Sonntag. Du kannst vermutlich blaumachen, wann du willst, aber ich nicht", setzte ich mich durch.
Genau das meine ich. Ich möchte einfach nicht so von ihm abhängig sein. Ich meine, er bezahlt mir mein Gehalt.

"Na gut, aber wir machen heute etwas früher Feierabend", scblägt er vor.
"Okay", lenke ich ein, um nicht noch einen Streit zu provozieren.

-

Auf New Yorks Straßen ist ziemlich viel Verkehr, so dass wir nur langsam voran kommen.
Noah und ich sitzen wieder auf der Rückbank des SUVs und er hält meine Hand.
"Noah...", fange ich an und weiß nicht so Recht, wie ich es sagen soll.
"Könnten wir eventuell noch niemandem von uns erzählen? Ich meine im Büro", frage ich ihn leise. Stirnrunzelnd sieht er mich an.
"Warum denn nicht. Wir sind doch jetzt ein Paar, oder nicht?", seine Stimme hört sich misstrauisch an.
"Ja, das sind wir. Ich möchte doch auch, dass es alle wissen, aber vielleucht können wir noch warten, bis sich die Medien etwas beruhigt haben", ich sehe ihn hoffnungsvoll an und kann erkennen, dass er mit sich hadert.
"Na gut. Wir warten bis Ende der Woche und dann sagen wir es allen", lenkt er ein.
"Danke. Ich liebe dich.", sage ich und lehne mich zu ihm rüber, um ihn zu küssen. Er erwiedert meinen Kuss und die kleine Disskussion ist wieder wie vergessen.

Im Büro habe ich alle Hände voll zu tun und als ich auf die Uhr sehe ist es schon halb eins und ich beschließe Mittagspause zu machen.

Ich gehe zum Burgerladen zwei Straßen weiter. Die Schlange an der Theke ist ziemlich lang. Mit einem Seufzen stelle ich mich hinten an.
Das dauert ewig bis ich dran bin...

"Tja, heute wollen wohl alle Burger zum Mittagessen", höre ich jemanden sagen und drehe mich um. Ein blonder, sonnengebräunter Typ im Anzug sieht mich lachend an. Er ist mir vom ersten Augenblick an sympatisch.
"Ja, die Burger hier sind aber auch zu gut", antworte ich lächelnd.
"Hey, ich bin Brandon.", sagt er und streckt mir die Hand entgegen.
"Sofia", stelle ich mich vor.
"Arbeistest du hier in der Nähe?", fragt er mich.
"Ja, bei Young Media, du?"
"Mir gehört der Verlag Hawark und Co. hier um die Ecke", sagt er.
"Echt? Das ist ja cool. Bücher und Skripte sind einfach meine Leidenschaft", gestehe ich ihm.
"Bücher sind auch meine Leidenschaft."

Ich merke, dass ich an der Reihe bin und gebe meine Bestellung auf.
"Hast du Lust mit mir zu essen", fragt er mich.
"Klar", sage ich. Ich hasse es alleine zu essen und Ana macht heute erst um zwei Mittagspause.

Wir setzen uns mit unserem Essen an einen freien Tisch.
"Ich habe Literatur studiert und wollte ursprünglich auch Lektorin werden", rede ich weiter. "Aber jetzt arbeite ich als Assistentin von Noah Young"
"Der Noah Young?", er sieht mich schockiert an.
"Man sagt, er soll ein ziemlich schwieriger Mensch sein", lacht er.
Wenn er nur wüsste...

Schon alleine der Gedanke an Noah lässt mich Schmetterlinge in meinem Magen fühlen.

"Er ist halb so schlimm", wigele ich ab.
"Aber wenn du doch mal nach einem neuen Job suchst, dann kannst du es gerne bei mir versuchen", sagt er völlig ernst.
Mir bleibt der Mund offen stehen.
"Ist das ein Jobangebot."
"Ja, ist es. Du kannst dich natürlich auch in einem Vorstellungsgespräch beweisen, aber ich sehe potenzial in dir."

Ich bin geplättet. Ein Job in einem Verlag. Das war schon immer ein Traum von mir. Und dann müsste ich auch keien Bedenken mehr haben, wenn Noah nicht mehr mein Chef wäre.
"Kann ich darüber nachdenken?", frage ich.
"Natürlich. Ich gebe dir einfach meine Karte mit, dann kannst du mich anrufen, wenn du es dir überlegt hast.", sagt er und zieht eine Visitenkarte aus seiner Jackentasche.
"D-Danke", stammele ich.

-

Den Rest des Tages grübele ich über Brandons Angebot. Es wäre wirklich eine riesen Chance für mich. Und auch für Noahs und meine Beziehung. Dann könnten wir einfach ein normales Paar sein. Diese Vorstellung ist so schön.
Ohne weiter zu zögern, rufe ich Brandon an und sage ihm, dass ich mich doch bewerberben möchte und am Freitag Morgen habe ich ein Vorstellungsgespräch bei Hawarks & Co...

Damn AssholeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt