Sie weinen um ihr Leben.

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Da sitzt dieses Mädchen. Dieses Mädchen welches immer lacht. Ja, die, die immer lacht. Die sitzt da. Auf ihrem Bett, hat die Knie angezogen und weint.

Sie versucht ihre Gedanken abzustellen. Ihre Gedanken, an ihr Leben. An ihr ach so tolles Leben. An das Messer. Das grosse Messer, welches neben ihr liegt.

Sie will sich konzentrieren. Sie ist stark. Doch, sie bricht zusammen. Sie kann nicht mehr.

Sie weint. Nein, sie weint nicht nur irgendwie.

Sie weint um ihr Leben.

Da sitzt dieser Junge. Dieser Junge, auf der Parkbank. Dieser Junge, mit dem Körper voller Narben. Er starrt auf die wunderschönen gelblichen Blätter vor sich.

Er fragt sich, warum die Menschheit so ist. Warum zum Teufel, sind Menschen so ungerecht.

Denn, da sitzt dieser Junge, dieser Junge, welcher nur Leben gerettet hatte. Dieser Junge, welcher gedemütigt wird, doch, keiner kennt ihn, keiner kennt seine Geschichte.

Dieser Junge, mit dem nie gesprochen wird. Nur, um ihn runterzumachen.

Er weint. Nein, er weint nicht nur irgendwie.

Er weint um sein Leben.

Da sitzt dieses Mädchen. Alleine, verlassen in der Ecke des Schulzimmers. Sie weiss nicht, wie sie es schaffen soll. Sie weiss nicht, wie sie mit alle dem umgehen soll.

Nein, sie weiss es nicht. Wirklich nicht.

Sie blinzelt. Blinzelt, um die Tränen wegzukriegen. Doch, es bringt nichts. Es kommt alles hoch. Alle Wörter, die sie einstecken muss.

Alle grausamen Taten.

Sie weint. Nein, sie weint nicht nur irgendwie.

Sie weint um ihr Leben.

Und jetzt, jetzt sitzt du da, mit Kopfhörern in deinen Ohren, Tränen in den Augen. Versuchst alles zu vergessen.

Doch, alle Erinnerungen an diese geliebte Person kommen zurück. Dieser Engel, welcher nur nach Hause wollte.

Welcher nach Hause ging.

Und du weinst. Nein, du weinst nicht nur irgendwie.

Du weinst um dein Leben.

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