8.

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  Aber vorher musste ich Jungkook endlich die Wahrheit sagen. Und zwar genau jetzt.
  Ich schnappte seine Hand und zog ihn mit in irgendein leeres Zimmer.
  ,,Wir müssen reden. Jetzt."
  Er runzelte verwundert die Stirn, nickte aber. 
  ,,Also...", setzte ich an. Ich atmete tief durch. ,,Ich will nicht, dass du mich jetzt hasst, aber ich liebe dich nicht. Ich habe dich auch noch nie geliebt. Ich wollte dir das nie sagen, weil ich dachte, dass ich damit alles kaputt mache und du traurig bist. Ich will weiter mit dir befreundet sein, Jungkook."
  Ich rechnete damit, dass er sauer wurde, mich anschrie, mir Vorwürfe machte und mich nie wieder sehen wollte, aber nie hätte ich damit gerechnet, dass er mein Gesicht in seine Hände nahm und mich leicht anlächelte.
  Denn genau das tat er.
  ,,Ich liebe dich auch nicht. Ich wollte es mir einreden, weil ich nicht wahr haben will, dass ich... nun ja... schwul bin.", druckste er.
  ,,W- was?"
  ,,Ja. Ich bin schon lange in Jimin verliebt.", er senkte traurig den Blick. ,,Ich wollte nicht glauben, dass ich auf Jungs stehe und habe dich dann geküsst, weil ich wissen wollte was es mit mir macht. Nichts. Aber dann hatte ich Angst, dich zu verletzten, wenn ich dich fallen lasse. Also habe ich so getan, als ob ich dich liebe."
  ,,Da waren wir wohl beide nicht besonders schlau...", murmelte ich. ,,Was ist mit Jimin? Weiß er es?"
  Ich erinnerte mich an das Leuchten in Kookies Augen, als er Jimin vorhin angesehen hatte. Jetzt machte es Sinn.
  ,,Nein. I- ich weiß ja nichtmal, ob er überhaupt auf Jungs steht..." Seine Stimme brach und seine Augen füllten sich mit Tränen.
  Er musste schon lange unter schlimmem Liebeskummer leiden. Ich nahm ihn tröstend in den Arm.
  ,,Sag es ihm. Sonst wirst du es nie erfahren."
  Er nickte und fragte: ,,Und was ist mit dir und Tae?"
  Ich guckte ihn verdutzt an.
  ,,Du kannst mir nicht erzählen, dass du ihn erst seit gerade kennst, so wie ihr euch angesehen habt. Und du kannst auch nicht behaupten, dass zwischen euch nichts ist, so wie er geguckt hat, als ich dich vorgestellt habe.", stellte Jungkook klar und sah mich eindringlich an.
  Ich wollte protestieren, schloss dann aber wieder meinen Mund.
  Im Grunde hatte er ja Recht.
,,Was machst du dann noch hier?!", fragte er laut. Ich erschrak. Er stand auf und schob mich aus dem Zimmer, an den anderen Partygästen vorbei zur Wohnungstür.
  ,,Geh zu ihm!", sagte er energisch.
  Ich zögerte einen Moment, nickte dann aber.
 
  Ich stand vor Taes Tür und klingelte zum 21. mal.
  ,,Mach auf! Ich weiß, dass du da bist, deine Schuhe stehen hier draußen!"
  ,,Verschwinde!", kam es von innen.
  Ich zuckte zusammen und ignorierte, das Stechen in meiner Brust.
  ,,Bitte! Ich will es erklären!"
  ,,Da gibt es nichts zu erklären!", entgegnete er wütend.
  ,,Das kannst du gar nicht wissen, wenn du mir nicht zuhörst!", schrie ich die Tür an.
Ich hörte ihn schnauben. Er musste direkt hinter der Tür sitzen. Warum war er nur so stur gerade? Er war doch sonst nicht so.
  Ich ließ mich mit dem Rücken gegen der Tür auf dem Boden nieder.
  So blieb ich ganze zwei Stunden sitzen, bis ich seine Stimme hörte.
  ,,Sag bloß, du sitzt immer noch da."
  ,,Ja und ich gehe nicht bevor du mir nicht mindestens fünf Minuten zugehört hast.", sagte ich dickköpfig. Wenn er einen auf stur machte, könnte ich das auch.
  ,,Vier. Ich gebe dir vier Minuten." Mit diesen Worten öffnete er die Tür.
  Er sah unfassbar gut aus, wie immer.
  Ich schluckte.
  ,,Eine halbe Minute ist bereits rum.", stellte er fest, weshalb ich schnell zu reden begann: ,,Ich liebe Jungkook nicht."
  Er fing an boshaft zu lachen. ,,Ach nein?"
  Ich schüttelte den Kopf und fuhr fort: ,,Wir waren ganz normal befreundet. Bis er mich geküsst hat."
  Tae schnaubte verächtlich und seine Augen waren kalt wie nie zuvor.
  Ich schluckte erneut und sprach weiter: ,,Ich habe mich nie in ihn verliebt, ich habe ihn angelogen um ihn nicht zu verletzten und um unsere Freundschaft nicht zu zerstören. Erinnerst du dich, dass du mich oft versucht hast abzulenken, weil es mir nicht gut ging? Diese Lüge hat mich aufgefressen, Taehyung. Ich habe mir schreckliche Vorwürfe gemacht und habe unter der Beziehung zu Jungkook gelitten. Und gerade eben, habe ich ihm die Wahrheit gesagt. Und es hat sich herausgestellt, dass er schwul ist und dachte er könnte es verdrängen, wenn er mich küsst und nachdem das nicht funktioniert hatte, ist er aus dem selben Grund mit mir zusammen gewesen, wie ich mit ihm: Wir hatten Angst den Anderen zu verletzten und ihn als Freund zu verlieren."
  ,,I- ist das war?", fragte Tae sichtlich überrascht.
  ,,Ja.", antwortete ich ernst. ,,Und dann ist da noch was... Ich bin schon lange in dich verliebt, Tae. Aber ich wollte es verdrängen, weil es schon alles kompliziert genug war."
  ,,Warum hast du mir denn nichts gesagt?", fragte er verzweifelt.
  Mir stiegen Tränen in die Augen. ,,Wer würde schon so eine miese Lügnerin mögen, geschweige denn lieben?"
  Tränen rännen mir über die Wangen.
  ,,Und a- als du gesagt hast, dass du mich liebst..., da konnte ich das mit Jungkook einfach nicht sagen... Ich wollte, glaub mir. Aber es ging einfach nicht.", flüsterte ich.
  Sein Blick war undefinierbar. Ich schluchzte aus Versehen auf.
  ,,Tae, ich liebe dich. Auch wenn du mich jetzt hasst...", hauchte ich gerade so laut, dass er es hören konnte.
  Und dann küsste er mich.
  Er küsste ganz sanft und bewegte seine Lippen langsam auf meinen. Mein ganzer Körper reagierte auf seine Berührungen und mein Herz ebenfalls.
  Er unterbrach den Kuss.
  ,,Ich liebe dich auch und ich könnte dich niemals hassen."

Ich bin wirklich sehr unzufrieden mit diesem Kapitel, tut mir echt leid. Aber vielleicht hat es euch trotzdem ein bisschen gefallen^^
Maxie

Mr. Right  // FF xTaehyungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt