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  ,,Greifbare!?" Was erlaubte er sich eigentlich? ,,Wie meinst du das?", fragte ich und verengte meine Augen zu schmalen Schlitzen.

  ,,Genau so, wie ich es gesagt habe.", grinste er frech und kam einen Schritt näher. ,,Wie soll ich sicher gehen, dass du deine Zunge dabei hast? Meine Augen könnten mich täuschen.''

  ,,Tja, Pech.'' Ich versuchte an ihm vorbei zu gehen, doch er stellte sich mir in den weg.

  ,,Was soll das?'', schnappte ich auf.

  ,,Na, na. Man geht nicht einfach, wenn man sich gerade unterhält.'', lachte er trocken und zog dabei eine Augenbraue hoch, was mein Herz zum stehen brachte.

  ,,Mit dir unterhalte ich mich nicht.'', zischte ich und versuchte erneut mich an ihm vorbei zu drängen, doch er war schneller.

  ,,Hast du heute einen schlechten Tag?'', fragte er ernst. Bildete ich es mir nur ein oder sah er wirklich besorgt aus? Nein, das konnte nicht sein. Wir kannten uns nicht mal, und es war offensichtlich, dass er mich nicht leiden konnte.

  Dennoch lag etwas Trauriges in seinem Blick, was ich nicht einzuordnen wusste.

  ,,Alles bestens. Danke der Nachfrage.'', brummte ich und erschrak über meine eigene Unfreundlichkeit. Er hatte mir nichts getan. Na ja, er war ein bisschen - sagen wir vorlaut - gewesen, aber er konnte nichts für das Chaos in meinem Leben.

  ,,Sorry'', murmelte ich. ,,Du hast Recht. Es war nicht mein bester Tag.''

  ,,Wow, ich könnte echt Hellseher werden.'', lobte er sich und ich rollte verärgert mit den Augen und schaffte es endlich an ihm vorbei.

  ,,Warte!'', rief er halblaut und stand in wenigen Sekunden wieder neben mir. Ich sah ihn fragend an und verschränkte die Arme vor der Brust.

  Er fuhr sich durch die grau-gefärbten Haare - was mein Herz höher schlagen ließ - und räusperte sich.

  ,,Willst du vielleicht reden?'', er blickte von seinen Schuhspitzen auf - mir direkt in die Augen. ,,Mit mir, meine ich?''

  Ich glaubte nicht richtig zu hören. Er konnte auch nett sein? Er kann bestimmt Vieles, säuselte eine Stimme in meinem Kopf und ich schob diesen Gedanken schnell beiseite.

  ,,Wie meinst du das?'', fragte ich und versuchte mich nicht in seinen Augen zu verlieren, was sich erneut als unmöglich erwies.

  ,,Na, wenn dein Tag nicht gut war, vielleicht ist es dann gut darüber zu reden.'', er kratzte sich am Hinterkopf und - wurde leicht rot?

  Ich verschluckte mich, fing mich allerdings schnell wieder, weil ich definitiv nicht wollte, dass er mir auf den Rücken klopfen musste.

  ,,Ja.'', krächzte jemand und als mir auffiel, dass ich es gewesen war, war es zu spät.

  ,,Dann komm.'' Taehyung nickte einer Tür zu, die wahrscheinlich in seine Wohnung führte. Verdammt. Nugua, was tust du hier?, murmelte ich in Gedanken und folgte Taehyung zögernd in seine Wohnung.

  ,,Wow.'', machte ich beeindruckt.

Die Wohnung war super schön und modern eingerichtet und bestimmt dreimal so groß wie meine eigene. Er hatte definitiv ein Talent für Innengestaltung, vorrausgesetzt er hatte die Wohnung selber eingerichtet.

  ,,Yah, danke.'', lächelte er.

  Taehyung führte mich in eine große Küche und setzte, auf meinen Wunsch, Tee auf. Wenig später saßen wir zusammen auf seinem schicken Sofa und tranken unseren Tee (ich will die ganze Zeit Tae schreiben XD).

  ,,So, warum war dein Tag schlecht?'', fragte er zwischen zwei Schlücken Tee und sah mir dabei eindringend in die Augen. Ich schnappte kurz nach Luft und musste mich zwingen, ruhig zu atmen. Wie schaffte er es nur, mich so aus der Fassung zu bringen?

  ,,Na, ja...", druckste ich. Was sollte ich ihm nur sagen? Dass er mich total durcheinander brachte, weil er mal nett war, mal irgendwie leicht eingebildet und weil er so wahnsinnig gut aussah? Oder dass ich meinen Freund nicht liebte, ihn aber nicht verletzten wollte? Nein. Ganz bestimmt nicht.

  Statt dessen erzählte ich ihm, von meinem verkorksten Morgen an der Uni. Er hörte aufmerksam zu und unterbrach mich nicht. Er erwiderte nur etwas, wenn ich aufhörte zu reden.

  Ich begann, mich in seiner Gegenwart plötzlich richtig wohl zu fühlen, auch wenn er ab und zu ein paar seiner Sprüche von sich gab. Wir redeten noch lange. Über unsere Kindheit, unsere Familie, unsere Freunde und Interessen.

  Wir waren uns irgendwie ähnlich, aber andererseits komplett verschieden. Wir stellten fest, dass wir beide gerne sangen und tanzten und uns generell sehr für Musik interessierten.

  Er war zwei Jahre älter als ich und kam aus Daegu. Er wohnte selbst noch nicht lange in Seoul, hatte hier aber schon einige Freunde gefunden.

  ,,Ich sollte mal gehen.'', stellte ich nach einem Blick auf meine Armbanduhr fest, die mittlerweile schon halb elf zeigte.

  Taehyung stand auf und brachte mich zur Tür.

  ,,Danke für den Abend.'', sagte ich und lächelte ihn vorsichtig an. ,,Tschüss, Taehyung.''

Ich hob die Hand zum Abschied.

  ,,Nenn' mich bitte Tae.'', sagte er und fügte hinzu: ,,War cool mit dir.''

  Ich nickte nur und ging die Treppen hinauf zu meiner Wohnung. War cool mit dir?

  Warum war er plötzlich so nett gewesen? Ich versuchte, die Gedanken in meinem Kopf zu sortieren, doch es gelang mir nicht wirklich.

  Tae.

  Ich versuchte diesen Jungen aus meinen Gedanken zu vertreiben. Wie immer vergeblich.

  Ich öffnete die Tür meiner Wohnung und ging hinein. Kurz darauf, fiel ich auch schon erschöpft ins Bett.

Ich werde versuchen jeden Tag ein Kapitel zu veröffentlichen, aber ich weiß noch nicht ob ich das wirklich hinbekomme, wegen der Schule und so und weil ich nicht so oft gutes Internet habe ;-;
Maxie :3

Mr. Right  // FF xTaehyungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt