Kapitel 3
Wie vereinbart machte ich mich am nächsten Abend auf dem Weg zurück zu Ilea. Wie immer saß sie schon da und schrieb. Als sie mich bemerkte erschien ein Lächeln auf ihrem Gesicht. „Aiya, Nocturna! Du bist gekommen!" begrüßte sie mich. Ich setzte mich neben sie und begann sofort mit der Frage die mir gestern Abend fast den Schlaf geraubt hätte. „Du hattest Gestern so ... Geschockt ausgesehen, nachdem ich die schrammen geheilt hatte. Habe ich etwas falsch gemacht?" Ilea lächelte und schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe lediglich nicht mit der Art von Magie gerechnet. Außerdem... das heilen hat anscheinend nicht gerade geholfen. Du hast immer noch einige Schrammen." Meinte sie und ich schaute wieder auf meine Arme. „Das sind neue. Die anderen sind schon längst verheilt." Ihr lächeln schmolz ein wenig. „Wieso hast du andauernd Kratzer?" fragte sie und ich meinte ein Hauch von Besorgnis in ihrer Stimme herauszuhören. Ich schüttelte den Kopf. „Die sind nur vom Rauf und Runterklettern der Bäume. Nichts Schlimmes." Sie lächelte wieder. Wir schwiegen uns erstmal an und ich schaute in den Sternenhimmel und seine unendliche Weite. Das Licht der Sterne strahlte mich an und ich schloss die Augen. Ein Lächeln lag auf meinen Lippen. Jedes Mal wenn ich in die Sterne gucke war es für mich, als würde ich fröhliches Lachen hören. Jeder einzelne schien so glücklich und alle zusammen waren wie ein Meer aus Glück und Freude. Diese Freude durchströmte mich. „ Ich wollte dich mal etwas fragen meinte Ilea und brach das Schweigen. Mit einem Lächeln im Gesicht drehte ich mich zu ihr. „ Wo würdest du hingehen, wenn du traurig oder wütend bist?" fragte sie mich auch sogleich. „Du bist traurig?", fragte ich zurück. Sie schüttelte lachend den Kopf. „Nein nicht ich. Es geht um Legolas. Er und seine Freundin Tauriel haben sich gestritten. Legolas wollte sich bei ihr entschuldigen. Jedoch findet er sie nicht. Ich dachte du hättest vielleicht eine Idee." Ich überlegte kurz und meinte dann. „Wenn ich traurig bin dann gehe ich meistens in meine ganz eigene Welt." meinte ich. „Ich klettere dann immer einen hohen Baum hoch und setzte mich dann auf den höchsten Ast. Dort ganz oben, bin ich meist alleine und ich warte dann bis die Sterne kommen. Bei denen lass ich dann meistens alles schlechte,, klettere zurück und entschuldige mich bei der Person,, die mich traurig gemacht hat. Obwohl es manchmal gar nichts bringt." Zum Ende hin wurde meine Stimme immer leiser und ich erinnerte mich daran wie ich mich mit einigen der Junghengste gestritten hatte. Ilea lächelte. Ich blickte wieder zu den Sternen und meine Gedanken schweiften ab. Plötzlich bemerkte ich, dass die Lichtung etwas heller wurde. „Ich befürchte ich muss gehen" meinte ich und stand auf. „Ich hoffe Legolas und Tauriel vertragen sich wieder, meinte ich noch. Ilea lachte: „Namárie, Nildenya! ( Auf Wiedersehen, meine Freundin)sagte Ilea noch dann verschwand ich hinter den Bäumen.
Am nächsten Morgen erwachte ich wie immer sehr früh. Die Sonne war noch nicht aufgegangen und so war es noch relativ dunkel. Die meisten anderen waren noch nicht wach und so machte ich mich auf den Weg zum Fluss. Ich zog meinen silber-weißen Elben-und Einhornhaarumhang fester um mich, damit niemand mein Leuchten sah. Die Herde hatte mal, festgestellt, dass ich eigentlich immer leuchtete, nur das man das am Tag nur sehen kann, wenn es stärker wird. Als ich am Fluss ankam setzte ich mich auf das saftig grüne Gras neben den Fluss. Ich tauchte meine Hände in das kühle Wasser und säubere meine Hände und Arme. Wie erwartet waren die Kratzer komplett verheilt. Ich benetzte mein Gesicht noch mit Wasser und legte mich ins Gras. Ich summte eine Melodie von Ilea und ließ meine Gedanken schweifen. „Ich sah im Walde ein Kind. Zwei Ozeanblau und Silber Augen, Tränen blind. Ich hör, trauriger Klang Schönheit und Glanz, durch ihre Stimme drang." summte ich leise. Es war das Lied das Ilea gesungen hatte nach unserer ersten Begegnung. Es war Vollmond gewesen und so hatte sie die silbernen Ringe um meinem Blau sehen können. Das Lied hatte noch zwei weitere Strophen und die andern beiden waren genauso schön wie die erste. Ich dachte gerade verträumt daran zurück, als ich plötzlich ein Rascheln hörte. Sofort setzte ich mich auf und drehte mich dabei in Richtung des Geräusches.Und ich wagte . Vor mir stand eine Gruppe Orks und sie saßen auf wolfähnlichen Gestalten. Warge. Ohne lang zu überlegen zog ich meine Langdolche raus und stellte mich in Kampfstellung. Ich war zwar in der Unterzahl, doch würde ich nicht zulassen, dass sie einen meiner Freunde töten würden. Der erste Warg sprang auf mich zu, ich hob meine Dolche und rammte ihm ihn direkt ins Maul. Ich zog ihn wieder raus und schnitt in einer fließenden Bewegung mit meiner anderen dolchbesetzten Hand den Kopf ab. Ein anderer wollte gerade sein Schwert heben als ich geschickt auswich und ihm sein Bein halbierte. Der Ork taumelte und fiel. Ich stach ihm einen Dolch in den Rücken und wollte ihn gerade rausziehen, als ich einen stechenden Schmerz in meinem Unterarm spürte.
Aus der Sicht Tingilya's
Tingilya erwachte mit einem Schreck aus ihrem Schlaf. Nocturna! Sie richtete sich so schnell sie konnte auf und rannte instinktiv in irgendeine Richtung. Nocturna war zwar nicht ihr richtiges Kind jedoch hatte sie im Laufe der Zeit so eine Verbindung entwickelt wie es bei Einhörnern war. Tingilya konnte die Gefühle Nocturnas erahnen, solange sie stark genug waren. So merkte sie auch wenn Nocturna in Gefahr war, wie es hier gerade der Fall war. Als sie beim Fluss ankam, wusste sie, in was für einer Gefahr sie war. Tingilya konnte gerade noch sehen wie ein Ork Nocturna in den Rücken boxte und sie auf den Boden fiel.