43 - golf

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,,Louis, aufwachen", sanft rüttelte jemand an meiner Schulter und als ich die Augen aufschlug sah ich in das lächelnde Gesicht meiner Mutter. ,,Ich will nicht", nuschelte ich und drehte mich im Bett auf den Bauch. ,,Aber heut ist der große Tag. Dein Vater lernt doch heute Harry kennen." Sofort saß ich kerzengerade im Bett und strampelte mir die Decke vom Körper. ,,Gib mir zehn Minuten", sagte ich, stand auf und ging ins Bad. Ich hörte noch das helle schöne Lachen meiner Mutter, ehe sich die Tür meines Zimmers schloss.

Harry würden wir am Golfplatz antreffen und ich war schon so aufgeregt, wie sich der gesamte Tag entwickeln würde. Nichtmal Danielle konnte mir das vermiesen. Ich zog mir nach einer angenehmen Dusche ein Poloshirt an, dazu eine schwarze Hose und meine schwarz polierten Golfschuhe, die mir mein Vater einmal aus Italien mitbrachte. Getragen hatte ich sie allerdings noch nie, denn Golf war nicht so mein Sport.

Frisch herausgeputzt ging ich nach unten in den Essenssaal, wo gerade schon das Frühstück aufgetischt wurde und ich setzte mich neben meine Mutter. ,,Sind Zayn und Liam eigentlich gut auf den Malediven angekommen?" Fragte mich da mein Vater, der vor einigen Wochen tatsächlich die Idee gehabt hatte, den beiden ihre Hochzeitsreise zu bezahlen. Aber ein eigener schwuler Sohn? Natürlich undenkbar. ,,Sie sind gut angekommen, Zayn erzählte mir das die Strände wunderschön sind und das Meer perfekte Temperatur zum schwimmen besitzt."

,,Wie lange bleiben sie?" Mischte sich da Danielle mit ins Gespräch ein. ,,Naja, wie ich schonmal vor einigen Wochen erzählt hatte, sie bleiben für zwei Wochen." ,,Achja, dann hoffe ich das sie eine schöne Zeit haben." ,,Schöner als hier ist es sicherlich alle Mal", gab ich ihr mit falschem Lächeln zurück und trank dann einfach nur meinen Kaffee. Als dann alle fertig gefrühstückt hatten gingen wir hinaus, um uns von unserem Fahrer in einem großen schwarzen Van zum Golfplatz fahren zu lassen, wo nur die Creme de la Creme ihren Platz fand. Das bedeutete aber auch, das selbst wenn man uns entdecken würde, wir von Paparazzis und Fans geschützt wären.

Ich musste mich wirklich zusammenreißen Harry nicht um den Hals zu fallen, kaum das wir aus dem Wagen gestiegen waren. Stattdessen reichte ich ihm nur meine Hand und lächelte ihm aufmunternd zu, da ihm seine Nervösität deutlich anzusehen war. Danach stellte ich ihm nochmal offiziell meiner Familie vor. ,,Harry, meine Mutter kennst du ja bereits. Das ist mein Vater König George und das hier ist Danielle." Nach und nach schüttelten sie ihm alle die Hand und mein Vater lächelte sogar ein wenig.

,,Ich habe gehört du hast einige Erfahrung im Golfen?" Fragte mein Vater Harry, als wir alle unsere Golfbags geschultert hatten und auf dem Weg zum ersten Loch waren. ,,Ja mein bester Freund Niall, er ist ebenfalls Sänger, spielt gerne Golf und hat mich das ein oder andere Mal mitgenommen Sir", erklärte Harry und versuchte möglichst locker zu klingen, was ihm sogar halbwegs gelang. Eine kleine Anspannung war allerdings definitiv zu spüren.

Während ich mir beim ersten Loch einfach irgendeinen Schläger griff und förmlich auf den Ball einschlug,  berieten sich mein Vater und Harry ernsthaft darüber, welcher Schläger in Anbetracht der Steigung, dem Gegenwind und der Entfernung der beste wäre. Diese Diskussion machte sich aber wohl durchaus bezahlt, da beide den kleinen Golfball viel weiter schlugen als ich. Da war es auch nur ein minimaler Trost, das Danielle schlechter darin war als ich.

Nach dem zehnten Loch verließ mich langsam die Lust und ich seufzte frustriert. Es freute mich zwar unheimlich, das mein Vater wohl tatsächlich gefallen an Harry fand oder eben an seinen Golfkünsten, aber eigentlich hatte ich vorgehabt Harry beim Golfen zu beeindrucken und nun war ich die totale Null. ,,Na komm Louis, versuch es jetzt mal mit einem Putter." Meinte Harry aufmunternd und auf meinen fragenden Blick hin reichte er mir einen Golfschläger aus meinem Golfbag.

,,Ich helfe dir, okay?" Fragte Harry an mich gewandt unter den Adleraugen meines Vaters. Der Lockenkopf stellte sich hinter mich und beugte sich so vor, das seine Arme auf meinen lagen. Seine Hände umschlossen meine sanft, welche den Golfschläger fest umklammert hielten. Mein Herz klopfte gegen meine Brust, meine Arme zierte eine Gänsehaut, meine Gedanken fuhren Achterbahn. ,,Nun schließ die Augen und fühle den Wind. Wäge ab, wie viel Kraft du aufwenden musst und dann", Harry umklammerte meine Hände noch ein Stück fester und holte, mitsamt mir, aus, um den Schläger dann auf den Ball treffen zu lassen, ,,schlag zu."

Der Ball flog in hohem Bogen die Grasfläche entlang und machte erst kurz vor dem Loch halt. ,,Wow hast du das gesehen Harry?" Freudig sprang ich in die Luft und umarmte den braunhaarigen ohne weiter nachzudenken. ,,Ein beeindruckender Schlag", lobte mein Vater, wenn gleich auch seine tiefe Falte auf der Stirn zeigte, wie sehr über die gerade abgespielte Situation nachdachte. ,,Von ihm kannst du noch was lernen Louis."

,,Wissen sie George, ich hab in Norwegen früher viel gegolft, welchen Schläger würden sie bei dieser Strecke empfehlen?" Fragte Danielle meinen Vater als wir am letzten Loch angekommen waren, was nur ein weiterer der vielen Einschleimversuche war, die sie heute schon getätigt hatte. Es waren schon etliche Stunden vergangen, aber es schien dennoch so, als wäre mein Vater viel faszinierter von Harry als von Danielle. Unser Plan ging voll auf und dadurch wuchs auch meine Hoffnung.

,,Naja, ich würde es genauso machen wie Harry, der junge Mann hat Ahnung", meinte mein Vater und bat dann tatsächlich wieder Harry um Rat. Die beiden waren mittlerweile offiziell beim 'Du' angekommen und es hätte wirklich nicht besser laufen können. Meine Mutter und ich warfen uns immer wieder wissende Blicke zu und wenn Danielle mal wieder die Unterhaltung von meinem Freund und meinem Vater stören wollte, dann rief meine Mutter sie zu sich um dies zu verhindern.

Auch wenn ich im Endeffekt der Schlechteste an dem heutigen Tage war, den Schlag den ich mit Harry zusammen vollbracht hatte blieb der Beste. Dies wiederum hatte meinen Vater beeindruckt und er nahm Danielle auch endlich mal nicht in Schutz. ,,Sag mal Harry, meine Frau erzählte mir das du auch auf Benefizkonzerten spielst. Wenn wir eines im Schloss geben würden, meinst du, du würdest dort auftreten?" Fragte der König, als wir auf dem Weg zu unserem Auto waren. ,,Es wäre mir eine Ehre." Meinte Harry und nahm die Hand meines Vaters entgegen, um dies als eine Abmachung festzulegen.

,,Das ist toll, ich würde am liebsten sofort morgen alles besprechen. Macht es dir was aus wenn du vielleicht im Schloss nächtigen würdest? Umso eher wir mit der Planung anfangen würden, umso besser." Harry und ich sahen uns auf die Frage meines Vaters hin völlig perplex an, doch Harry fing sich zum Glück schnell wieder und stimmte mit einem breiten Lächeln zu.

Danielle schnaubte verächtlich, weshalb meine Mutter sie mit einem tadelnden Blick strafte und sagte, das sich dies nicht für eine Prinzessin gehören würde. Im Van nahm Harry dann neben mir Platz und wir warfen uns immer wieder verstohlene Blicke zu. Dies würde die erste Nacht sein, die er offiziell im Schloss übernachtete mit Erlaubnis meines Vaters und das war ein großer Schritt. Doch wir beide waren bereit ihn zu gehen, um unserer gemeinsamen Freiheit ein Stück näher zu kommen. Auch wenn Harry meinem Vater jetzt nur im Bezug auf Golf sympathisch war und es in den Sternen stand, was mein Vater sonst von Harry hielt, der erste Schritt war getan.

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Okay, ich hab nicht sonderlich viel Ahnung von Golf, aber ich hoffe man hat es nicht gemerkt😹
Was denkt ihr, könnte bei dieser Übernachtung im Schloss passieren?
All the love xx

Royal Desire - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt