25 - full of love

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Als wir uns langsam voneinader lösten ging mein Atem schwer und stoßweise. Meine Augen waren noch immer geschlossen. Harry hatte mir auf meine Bitte hin gerade meinen ersten Kuss gestohlen und ich bereute es nicht im Geringsten, mehr noch wollte ich seine Lippen noch einmal auf meinen spüren. Als ich eine sanfte Berührung auf meiner Wange spürte, öffnete ich meine Augen, sah direkt in Harrys grüne. ,,Wow, danke", hauchte ich langsam und vorsichtig.

Harry legte seine Stirn gegen die meine und erneut spürte ich seinen Atem auf meinen Lippen. Ich konnte mich nicht zurückhalten und küsste ihn noch ein weiteres Mal, dieses Mal mit ein bisschen mehr Mut. Als ich ebenfalls Bewegung von Harrys Lippen auf meinen spürte, durchströmte mein Körper Glücksgefühle. ,,Ich fand es wunderschön", hauchte Harry, als wir uns wieder voneinander gelöst hatten.

,,Ich auch, ich werde meinen ersten Kuss dadurch auf Ewigkeiten in schöner Erinnerung behalten. Ich bin dir so dankbar", raunte ich ehrfürchtig, konnte meinen Blick nicht von Harry abwenden. Seine Augen erinnerten mich an wertvolle Smaragde, an eine schöne Sommerwiese, an Abenteuer und das Glitzern in ihnen konnte nur erahnen lassen, wie glücklich er im Moment war.

Eine Zeit lang lagen wir wieder nur auf der Decke im Sand. Mein Kopf auf seiner Brust, seine Hand in meinen Haaren um meine Kopfhaut zu kraulen. ,,Wollen wir nochmal ins Wasser und danach langsam zurück fahren?" Fragte Harry dann irgendwann, weshalb ich gegen seine Brust nickte, mich aufsetzte und strecke. Harry beobachtete mich derweil belustigt, weshalb ich ein gespielt arrogantes ,,Pff", über meine Lippen kommen ließ, aufstand und hüftewackelnd zum Wasser ging.

Dort wollte ich mich langsam hineintasten, als ich einen Schubser spürte und dann plötzlich im kühlen Nass lag. Japsend kam ich wieder aufgetaucht. ,,Du Blödmann", lachte ich, als ich mir das Wasser aus den Augen gewischt hatte und den grinsenden Harry vor mir stehen sah. ,,Ich konnte nicht widerstehen", gab er prustend zurück, weshalb ich nicht lange zögerte und ihn mit Wasser nass spritzte.

,,Ey!" Rief er überrascht aus und kam dann auf mich zugerannt. Mit Leichtigkeit packte er mich und warf mich über seine Schulter. ,,Lass mich los", kreischte ich gemischt mit meinem Lachen, das immer wieder meinen Mund verließ. ,,Nichtmal in eine Million Jahren", grinste Harry nur siegessicher zurück und lief mit mir auf der Schulter immer weiter ins Meer.

Als es ihm wohl weit genug war, hielt er an, packte mich an der Taille und warf mich rein. Ich hatte mich da überhaupt nicht drauf vorbereitet, weshalb ich ziemlich viel Wasser schluckte und mit einem Hustenanfall wieder auftauchte. Während Harry mir zur Hilfe auf den Rücken klopfte meinte er:,,Du bist wohl keine Wasserratte." Ich funkelte ihn gespielt böse an, als sich mein Körper endlich beruhigt hatte.

,,Tut mir leid, dass ich wegen dir Wasser geschluckt habe", meinte ich, piekte Harry nach jedem Wort auf seine nackte Brust, die noch aus dem Wasser herausragte, während meine schon zur Hälfte von Wasser bedeckt war. ,,Oh nein, mein armer Prinz, was kann ich nur für dich tun?" Fragte Harry übertrieben höflich, biss sich auf die Lippen um sein Grinsen zu verstecken. ,,Mhm", machte ich, griff mir, als würde ich denken, mit einer Hand ans Kinn. ,,Ich habs!" Rief ich dann, schnippste mehr schlecht als recht um meine Idee zu unterstreichen, da meine Finger zu nass waren.

,,Trag mich", forderte ich, streckte meine Arme nach dem Größeren aus, der mich mit einem bezaubernden Lächeln musterte. ,,Wenn du das wünschst", grinste er, griff mir unter die Arme und hob mich dann hoch. Meine Beine um seine Hüfte, meine Arme um seinen Nacken geschlungen trug er mich tatsächlich bis zu unserer Decke. ,,Ich danke Ihnen mein Herr", sagte ich dann, als Harry mich runterließ und machte eine übertrieben tiefe Verbeugung.

Lachend fielen wir auf die Decke und legten uns zusammen ein großes Handtuch über die Schultern, damit wir dicht beieinander saßen. Die ganze Zeit über kribbelte mein Körper und ich wollte das Gefühl definitiv nicht mehr missen. Noch einige Zeit saßen wir so angekuschelt da, ich genoss Harrys Nähe, die Wärme auf meiner Haut und das ganze Treiben der Menschen um mich herum, ich fühlte mich dabei so schön normal.

,,Wollen wir dann langsam zum Schloss?" Fragte ich Harry, als ich vollständig getrocknet und mich wieder angezogen hatte. Der Lockenkopf nickte, blieb aber noch rund fünf Minuten an meiner Schulter angelehnt sitzen, bevor er sich bequemte aufzustehen, alles einzupacken und den Weg zum Auto einzuschlagen.

Die Rückfahrt dauerte viel länger, mehr Autos waren unterwegs und eine halbe Stunde hingen wir im Stau fest. Doch irgendwie regte ich mich darüber gar nicht auf wie sonst immer. Mit Harry an meiner Seite war ich viel entspannter, ruhiger, einfach glücklicher. Es fühlte sich so verdammt richtig an, sodass ich den Kuss auch immernoch auf meinen Lippen spürte.

Harry parkte am Rand des Zaunes in einer Parkbucht und nachdem wir uns beide durch Sonnenbrillen und Mützen auf dem Kopf relativ gut maskiert hatten, hasteten wir die wenigen Meter durch die Menschenmenge zum Nebentor, welches ich eilig aufschloss, damit wir durchschlüpfen konnten. Es war mittlerweile später Nachmittag und mein verschwinden musste definitiv aufgefallen sein, doch im Moment war mir dies ziemlich egal, schließlich hatte mich niemand gesehen und ich so das Schloss auch nicht irgendwie beschmutzt oder wie auch immer mein Vater das nennen würde.

Über die Leiter, die ich wieder an meinen Balkon lehnte, kamen wir auf diesen und als ich an meine Balkontür klopfte, öffnete wie abgesprochen Zayn uns die Türen zu meinem Zimmer. ,,Dein Vater ist so wütend, ich glaub er hat mich fünf mal gefeuert und wieder eingestellt", begrüßte uns Zayn völlig außer Atem, was wohl verdeutlichte, wie anstrengend er es mit meinem Vater gehabt hatte.

,,Ich rede gleich mit ihm. Du kannst ja so lange schonmal für Harry einen Anzug suchen, den er morgen auf der Hochzeit anzieht?" Fragte ich meinen besten Freund, der sofort nickte. Ich hatte ihn natürlich schon in alles eingeweiht, denn durch seine Unterstützung wären wir andernfalls wohl voll aufgeschmissen. ,,Bis gleich", meinte ich dann, doch bevor ich gehen konnte zog Harry mich nochmal in seine Arme, wünschte mir viel Glück und drückte mir einen Kuss auf den Haaransatz.

Völlig benebelt von den Glücksgefühlen die mich überkamen, ging ich dann aus dem Zimmer und suchte meinen Vater, fand ihn schlussendlich in seinem Arbeitszimmer hinterm Schreibtisch, einen dicken Ordner vor sich liegen. ,,Louis William Tomlinson, weißt du eigentlich, wie viel Stress ich wegen morgen habe?" Fragte er, setzte seine Lesebrille ab. ,,Und dann bist du auch noch unauffindbar. Wo hast du dich herumgetrieben?"

,,Ich war unterwegs, aber ich war vorsichtig und keiner hat mich gesehen, also keine Sorge, die Ehre der Krone ist gesichert", gab ich sarkastisch zurück. Mein Vater seufzte tief, schien irgendwie aber keine Antwort zu finden. ,,Hast du denn wenigstens überlegt, wen du als Verlobte nehmen wirst?" Wechselte er dann das Thema auf etwas, worüber ich ganz gewiss nicht reden wollte. ,,Ja, aber habe mich noch nicht entschieden", gab ich kleinlaut zurück.

Laut schallte es durch den Raum, als mein Vater mit beiden Händen fest auf den Schreibtisch schlug. ,,Ich setz dir eine Frist. Du hast eine Woche Zeit dich zu entscheiden, sonst werde ich das tun", gab er bitter zurück. ,,Fein, mach doch. Aber nur fürs Protokoll, morgen nehme ich eine Begleitung mit auf Charlottes Hochzeit, ob es dir passt oder nicht. Tschau", mit festen Schritten verließ ich das Büro, hörte meinen Vater noch rufen, doch das war mir herzlich egal.

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Denkt ihr, es wird noch Drama auf der Hochzeit geben?
All the love xx

Royal Desire - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt