5 - tea time

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Sofort nahm ich die Zügel wieder auf und brachte Ability in einen Galopp, den Zayn nicht so leicht aufholen konnte. Was bildete er sich eigentlich ein? Ich vertrau ihm was an und er will damit direkt zu meinen Eltern rennen. Ich hörte, wie er meinen Namen rief, doch ließ ich mein Pferd einfach weiter galoppieren. Nur leider war mir letztlich der Zaun im Weg, weshalb ich halt machte und mich von Zayn einholen ließ. Hier konnte ich nicht vor ihm wegrennen.

,,Louis, bitte. Es tut mir leid. Ich will einfach nicht, dass was passiert und wenn dich da draußen jemand entdeckt hätte, hätte ich jetzt meinen Job verloren." Entschuldigte sich Zayn ehrlich, als er bei mir angekommen war. ,,Ich würde immer um dich kämpfen, wenn meine Eltern vorhätten dich zu kündigen. Das hab ich dir von Anfang an versprochen", seufzte ich, doch konnte ich seine Angst und Sorge genauso verstehen. ,,Lass uns doch mal überlegen, wie wir dich heute Nacht wieder aus dem Schloss kriegen", sagte Zayn plötzlich, was mich überrascht aufschauen ließ.

,,Meinst du das Ernst?" Fragte ich, meine Auge strahlten. ,,Klar, du bist doch schließlich mein bester Freund." Ich ritt mit meinem Pferd neben seines, damit ich ihn fest umarmen konnte. ,,Danke", hauchte ich in seine weichen Haare. Seine Körperwärme umhüllte mich und spendete mir angenehme Ruhe, die mein Herz in einem ryhtmischen Takt schlagen ließ. Die letzten fünf Jahre hatte ich höchstwahrscheinlich nur dank Zayn ausgehalten und er war neben meiner Mutter die einzige Person, die mich wirklich beruhigen konnte.

Bei Lottie konnte ich zwar ebenfalls Ruhe finden, jedoch war sie mehr der aufgedrehte Typ und die letzten Jahre ohnehin überwiegend mit Daniel beschäftigt. Ich freute mich für die Beiden wirklich, nur wurde es irgendwann nervig und ich ein klein wenig eifersüchtig. Ich wollte jemanden, der mich sofort in Arm nimmt, wenn er sieht, dass mit mir etwas nicht stimmt. Jemand der mich streichelt, berührt und küsst. Einen, mit dem man sich ohne Worte verstehen und durch bloßen Augenkontakt unterhalten kann.

Und vielleicht entspricht das alles nur meiner Vorstellung von Märchen, die ich als Kind schon so liebte, aber ich hatte noch nicht eine einzige Beziehung, also durfte ich mir ja wohl eine zusammen träumen. Wer weiß, ob ich überhaupt jemals König werden würde. Als einziger Sohn stand ich an erster Stelle, obwohl Lottie älter war, aber wenn ich keine Frau an meiner Seite haben werde, sind Charlotte und Daniel die nächsten in der Thronfolge, die ich ihnen auch so gerne schenken würde im Moment. Meine Mutter sagt immer, eines Tages werde ich ein toller, großer König sein, aber wer weiß das schon?

Zayn und ich ritten zurück zum Stall, gaben den Pferden reichlich trinken und etwas Heu in die Box um dann zurück ins Schloss zu gehen. Ich hatte Glück, dass die ganzen Reporter für jegliche Zeitschriften schon wieder weg waren. Alle wollten nur ein Gespräch mit den frisch Verlobten, worüber ich sogar ganz froh war. Zayn und ich begaben uns auf direktem Weg in mein Zimmer wo ich mich in mein Bett fallen ließ. Mein Blick wanderte zur Uhr. ,,Noch so viele Stunden, bis es endlich dunkel ist", murmelte ich und gähnte einmal.

,,Naja, gleich ist ja sowieso erstmal Teerunde, danach solltest du dich dringend duschen, du riechst nach Pferd." ,,Danke, kann ich nur zurückgeben", kicherte ich. ,,Ja, in der Zeit geh ich dann auch duschen, versprochen. Aufjeden Fall, nach dem du dann geduscht hast will dein Vater nochmal mit dir reden, wegen dem Ball, wo die Prinzessinen geladen sind. Danach steht nur noch das Abendessen an und dann bist du frei. Ich geh dann nach Hause und kann dich leider nicht überwachen", zwinkerte Zayn mir zu, grinste schelmisch.

,,Und was wirst du wirklich in der Zeit tun, in der du angeblich zu Hause bist?" Grinste ich fragend, schon ahnend, was die Antwort sein würde. ,,Ich werde mich in mein Auto setzen und solang vor dem Schloss warten, bis du rauskommst. Dann werde ich dich hinbringen, wo auch immer du hin willst." ,,Naja, Harry meinte, er würde auf der Westminster Brücke wieder auf mich warten." ,,Harry heißt der gute Mann also, der dir nach einer kurzen Begegnung schon den Kopf verdreht hat." Schmunzelte Zayn, weshalb ich ihm auf den Oberarm boxte. ,,Er hat mir nicht den Kopf verdreht."

Zayn lachte nur und machte sich an meinen Kleiderschrank, um mir ein Outfit für die Teerunde rauszusuchen. ,,Lieber den roten oder blauen Anzug?" Sprach er zu sich selbst, hielt beide in die Höhe, um sie dann doch wieder zurückzulegen. ,,Muss ich überhaupt einen Anzug tragen?" Warf ich dazwischen ein, bekam dafür einen bösen Blick. ,,Richte lieber mal deine Haare, die sind vom Helm ganz schön platt gedrückt."

Seufzend erhob ich mich und machte mich auf in mein Badezimmer, um mit meiner Hand einmal durch meine Haare zu fahren. Ein Blick in den Spiegel zeigte, dass das Volumen zurückgekehrt war, weshalb ich wieder in mein Zimmer trat.

In dieser Zeit hatte mir Zayn nun doch den roten Anzug auf das Bett gelegt, daneben meine Krone. ,,Meinst du nicht, dass die etwas übertrieben ist?" Fragte ich abschätzig. ,,Du weißt, deine Großmutter kommt zu Besuch, sie liebt die alten Traditionen, also hast du wohl keine andere Wahl." Rechtfertigte Zayn seine Auswahl, nahm dann Parfüm von meiner Kommode um mich damit zu besprühen. ,,Um den Pferdegeruch etwas zu überdecken", grinste er.

Nachdem ich in die teure Robe geschlüpft und Zayn zufrieden war, gingen wir nach unten in den Saal, wo wir immer Tee tranken. Ein großer, länglicher Tisch stand in der Mitte, umringt von vielen Stühlen, die nie vollends gefüllt waren. Die Angestellten waren gerade dabei, den Tee zu servieren, weshalb ich meine Großmutter mit zwei Küsschen auf die Wangen begrüßte und mich dann mit Zayn hinsetzte.

Meine Mutter lächelte mich sanft an, während man mir einschenkte. Sie saß Gegenüber von mir, neben meinem Vater, welcher wie immer am Kopf des Tisches platz gefunden hatte. Sonst waren noch Lottie und Daniel anwesend, die aber eher in ihrer eigenen kleinen Welt. Meine Oma fragte mich immer wieder aus, ob ich mittlerweile ein nettes Mädchen kennengelernt hätte. Unter dem strengen Blick meines Vaters beantwortete ich ihre Fragen.

Als dann der Zeitpunkt gekommen war, dass die Teerunde ein Ende fand, Lottie mit Daniel in unserem Garten spazieren gehen wollte, meine Mutter sich mit meiner Großmutter über den neusten Tratsch austauschen wollte und Zayn und ich in mein Zimmer zurück wollten, peitschte die scharfe Stimme meines Vaters durch den Saal, prallte an den Wänden und der hohen Decke ab und landete in meinen Ohren, was mir eine Gänsehaut bereitete. ,,Louis, du bleibst hier. Es gibt einiges zu bereden." Und während die anderen alle rausgingen, Zayn mir noch einen letzten mitleidigen Blick zuwarf, wurde ich mit meinem Vater allein zurückgelassen.

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Denkt ihr, Louis wird es diese Nacht schaffen, Harry wieder zu treffen?
Bin auf eure Meinungen zum Kapitel gespannt.

Wir haben auch schon 1K Reads geknackt, das bedeutet mir so unfassbar viel, danke♡

widmung geht an thelosingone, sweetie, ily.

All the love xx

Royal Desire - Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt