Black Roses

03 | Neue Witze und schmerzende Füße

Harry Potter, der zwischen Ginny Weasley und Hermine Granger in der ersten Reihe saß, schüttelte lachend den Kopf.

„Versprichst du mir, dass wir niemals so etwas peinliches auf unserer Hochzeit tun werden?", flüsterte er leise in Ginny's Ohr, die daraufhin erstarrte und dann große Augen machte.

„Was hast du gerade gesagt?", fragte sie und ihre Stimme zitterte leicht.

„Na, dass wir auf unserer Hochzeit nie ... oh!" Nun erkannte auch Harry, was er soeben gesagt hatte. „Ähm, Gin, vielleicht ... lass uns später darüber reden, ja?"

Ginny biss die Zähne zusammen und ihr Kiefer knirschte. „Natürlich, später!", zischte sie so leise, dass Harry davon überhaupt nichts mehr mitbekam, denn er machte sich zusammen mit Hermine auf den Weg, um Ron und Maike zu beglückwünschen.

„Hallo Ginny!", sprach auf einmal eine ihr bekannte Stimme neben ihr und Luna Lovegood erschien neben der Rothaarigen.

„Hey Luna", seufzte Ginny. Eigentlich hatte sie im Moment so gar keine Lust, sich mit der blonden Ravenclaw-Schülerin zu unterhalten. In ihrem Kopf schossen gerade schon genug Klatscher wild umher und machten ihr das Denken fast unmöglich. Komplizierte Gespräche, wie sie nun mal üblich für Luna waren, hatten dort jetzt keinen Platz.

Doch Luna überraschte sie, indem sie fragte: „Hast du schon mit Professor McGonagall gesprochen? Sie hat mir angeboten, Vertrauensschülerin zu werden!"

Nun riss Ginny doch die Augen auf und die Tischtennisbälle in ihrem Kopf hielten inne. „Wirklich? Und was hast du gesagt?!", rief sie aufgeregt und bekam dafür einen strafenden Blick von Großtante Muriel zugeworfen, während sie sich mit einem Krückstock Platz verschaffte, um möglichst schnell nach vorne zu Maike und Ron zu kommen. Wie die alte Hexe überhaupt noch am Leben und noch nicht zu Staub zerfallen war, seit sie ihre kleine Wohnung in Schottland vermutlich das erste Mal dieses Jahr verlassen hatte, um der Hochzeit beizuwohnen, war so ziemlich allen Gästen hier schleierhaft.

Doch Luna schüttelte lächelnd den Kopf. „Nein, so etwas ist nichts für mich. Man hätte so viele Verpflichtungen und ich wollte doch dieses Schuljahr nutzen, um eine Studie über Schrumpfhörnige Schnarchkackler zu machen. Professor Flitwick hat mir zugesichert, dass er jemanden finden würde, der das Ergebnis korrigieren kann. Und außerdem soll das Pensum dieses Schuljahr unglaublich viel sein, weil das Ministerium entschieden hat, dass wir niemals wieder so unvorbereitet in einen Krieg ziehen dürfen. Vor allem die Kinder nicht, denn von denen sind besonders viele gestorben, also haben die Schulleiter von Hogwarts, Ilvermorny, Durmstrang, Beauxbatons und vielen anderen Schulen sich zusammen getan und einen neuen Lehrplan ausgemacht. Obwohl es natürlich Abweichungen gibt. Die Franzosen bestehen zum Beispiel auf Benimmunterricht und in Durmstrang wird es auch weiterhin - wenn auch eingeschränkt - schwarze Magie geben", berichtete sie und während ihrer Erklärung trat auch Hermine gemeinsam mit George zu ihnen.

Als Luna endete, nickte der weibliche Teil des goldenen Trios aufgeregt und lächelte glücklich, als sie schließlich sagte: „Stimmt! Shacklebolt hat sich durchgesetzt und selbst Rita Kimmkorn musste reumütig zugeben, dass er vielleicht doch nicht so ein „schwuler Eierkopf" ist, wie sie es vor seiner Wahl geschrieben hat. Wahrscheinlich wären ihr sonst auch noch die letzten verbliebenen Leser abgesprungen und zum "Klitterer" gewechselt."

Ginny verdrehte die Augen. „Ich bitte dich, 'Mine. Die Hälfte aller Zauberer liest den "Klitterer" nur, weil du gelegentlich auch Reportagen und Berichte schreibst. Sorry Luna", entschuldigte sie sich schnell bei ihrer Freundin, aber die hatte sich schon längst wieder abgewandt und war in ihrem wallenden Kleid hinüber zu Maike gehüpft, die sie nun strahlend umarmte. Ginny vergaß immer wieder, dass die beiden tatsächlich befreundet waren, denn auf den ersten (und auch zweiten und dritten) Blick hatten sie nicht wirklich viel gemeinsam.