Kapitel 3 || ... und Bandanas.

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Die weiteren vier Stunden zogen sich wie zäher Kaugummi dahin, wobei ich mir gedacht hatte, es würde vielleicht doch ein wenig lustiger werden, aber die schlechte Laune der Lehrerin wirkte wohl ansteckend auf andere.

Diese Laune ging wohl auch durch Wände.

Sogar unser Lieblingslehrer, mit dem wir sogar über total private Dinge redeten, der auch der Vertrauenslehrer an dieser Schule war und somit auch immer gute Laune hatte, war heute nicht gut zu sprechen.

Ich würde diese Schreckschraube am liebsten von der Schule fliegen lassen - ehrlich gesagt, sogar wortwörtlich.

Als ich dann das lang ersehnte Klingeln hörte, sprang ich ohne die Erlaubnis des Lehrers auf und eilte davon. Meine Freunde hatten es mir anscheinend gleich getan, denn schon nach wenigen Sekunden hatten sie mich eingeholt und zusammen liefen wir den Gang entlang.

„Hey, wartet mal, Leute", hielt ich sie zurück. „Habt ihr alle eure Skateboards da?",

„Ich hab meins noch im Spind", meldete sich Caroline - ebenfalls eine meiner besten Freunde.

„Ich auch", sagte Angie.

„Okay ihr müsst euch jetzt beeilen. Holt schnell eure Boards und kommt sofort wieder genau hier her", erklärte ich ihnen und zeigte direkt vor mir auf den Boden.

„HUSCH! Macht schon und schaut nicht so - ich sag euch schon noch wieso."

Nach dieser Aussage düsten sie auch schon los und schlängelten sich tänzerisch durch die Menge, die sich im Schneckentempo Richtung Ausgang bewegte. Bei dem Anblick musste ich schmunzeln... sie waren schon echt gute Tänzerinnen.

„Okay, Sas, was hast du schon wieder vor", fragte mich Jolina - unsere Computerexpertin, belustigt.

„Ich hab doch gesagt - ich werde es euch schon noch sagen. Habt ein wenig Geduld", gab ich gespielt zickig zurück, stellte mich auf die Zehenspitzen, um wie eine Tusse auf High Heels auszusehen und versuchte auch gleich in der Menschenmenge die zwei Skateboard-Junkies auszumachen.

Nach zwei Minuten waren sie endlich wieder hier und warteten gespannt auf eine Antwort, für ihre vorige Frage.

„Wie wärs' wenn wir den anderen mal zeigen was wir drauf haben?", fragte ich erneut in die Runde.

„Hier? Auf dem Gang? Das ist doch verboten..."

„Ach komm schon Lin, sei nicht so ein Weichei", versuchte ich sie ein wenig zu provozieren. Ratet mal, Lindsey war auch ein Mitglied meines Freundeskreises.

„WAS? Ich und ein Weichei?! Ich bin Lindsey Amethyst Brown! Ich bin ja wohl das totale Gegenteil!", regte sie sich sofort auf. Es war einfach zu leicht sie zu provozieren.

„Ist ja gut! Es wird uns eh keiner erkennen."

„Woher willst du das wissen? Hier laufen doch Unmengen an Leuten herum. Wir könnten uns ja schon für glücklich schätzen, wenn uns die Lehrer nicht erwischen würden, aber wie du siehst kann man ja nicht einmal erkennen ob unter den ganzen Schülern auch irgendwo noch Lehrer herumlaufen", schaltete sich nun auch Samantha ein, die bis dahin noch kein Wort gesagt hatte.

„Na schaut mal her was ich mitgenommen habe", sprach ich ganz geheimnisvoll und öffnete den Zippverschluss meiner Tasche.

Gespielt langsam, um die Spannung auf zu erhalten, zog ich eine Plastiktüte heraus und wedelte dann damit vor den Nasen der anderen herum.

„Sind das da Bandanas?!", platzte es sofort synchron aus Jo und Sam heraus.

„Ja. Genau", erwiderte ich lachend.

Streetdancing || One DirectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt