Kapitel 13 || Videospiele in Gefahr

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Lin's Sicht

Ich hatte die ganze letzte Nacht nicht geschlafen. Dementsprechend langsam schlurfte ich am nächsten Tag zur Halle. Die ganze Zeit hatte ich Schleier vor den Augen und es kostete mich Mühe, die Augen überhaupt offen zu halten.

Ich wusste nicht genau, was mich wach gehalten hatte, aber vermutlich war es der Stress in letzter Zeit. Aber auch Sara machte mir Sorgen. Seit gestern Abend hatte sie nicht mehr auf meine Nachrichten geantwortet und meine Anrufe ignoriert. Doch auch Olli spukte in meinen Kopf herum.

Gestern hatten wir noch kurz miteinander geschrieben. Nichts Besonderes, aber ich hatte trotzdem ein seltsames Gefühl im Magen gespürt.

Ich brauchte ein paar Minuten bis ich die schwere Eisentür aufschieben konnte. Normalerweise war es nicht SO schlimm aber unter Schlafmangel hatte ich schon immer gelitten.

Als ich die Tür wieder verschlossen hatte, fuhr ich mir erst mal mit beidem Händen übers Gesicht und rieb mir die Augen, während ich meine Tasche fallenließ und rief: „Ist schon jemand da?" Immerhin war es erst 9:30 und die Ferien hatten gerade erst begonnen. Die anderen pennten bestimmt noch. Besonders Angie, die immer besonders viel Schlaf brauchte.

Antwort bekam ich keine, weswegen ich annahm, ich könnte noch etwas schlafen. Doch dann hörte ich es.

„Stirb! Stirb! Krepier doch endlich! Verreck!"

Nach dem dritten Mal hinsehen bemerkte ich Sara, die mit angezogenen Beinen auf einem der zwei Sofas saß. „Sas? Alles ok?"

„Warum stirbst du niiiicht!?"

Ich muss zugeben, ich war doch ein wenig erleichtert, als ich bemerkte, dass sie GTA 5 spielte. Ein kleines Grinsen stahl sich auf meine Lippen, als ich sah, dass sich Trevor Phillips (einer der spielbaren Charaktere) in einer Wand festgebuggt hatte und Sara - mehr oder weniger verzweifelt - versuchte den letzten Gegner zu erschießen.

Kurz darauf zog sich ein Schriftzug über den Bildschirm: ‚Mission gescheitert'

„Was für ein Arschloch!!", kreischte Sas nun noch lauter und pfefferte den Kontroller in eine Ecke. Seufzend sammelte ich ihn auf und ließ mich neben sie aufs Sofa fallen. „Was ist los?", fragte ich.

Von ihr kam ein Schnauben. „Ich will warten bis die anderen da sind." „'Kay. Wollen wir was machen, oder... nicht?" „Ziehen wir uns ‚The walking Dead' rein. Hab ich schon länger nicht gesehen. Wegen Sam."

 „Finde ich gut, dass du da so Rücksicht auf sie nimmst."                             

„Das mach ich doch nicht freiwillig", murmelte sie darauf genervt.

Über vier Stunden starrten wir dann gebannt auf den Computerbildschirm und stöhnten zwischendurch genervt auf, weil wir die Dummheit der Leute in der Zombieapokalypse nicht begreifen konnten. Gerade als Sara der Frau im Bildschirm, die gerade gebissen wurde vorwarf: „Selber schuld." Wurde die Tür mit einem lauten Rumpeln und Quietschen geöffnet.

Sobald Sas Sam's Stimme hörte, schlug sie mit der flachen Hand auf die Tastatur ein und fuhr darauf herum, worauf sich viele Fenster öffneten, die das Video überdeckten. Eine nicht gerade begeisterte Sam, eine hyperaktive Caro und eine ziemlich müde wirkende Jo kamen durch den Türrahmen und schmissen ihre Taschen in eine Ecke.

„Na? Alles klar bei euch", galoppierte Caro zu uns an den Schreibtisch und schlug bei mir und Sara ein. „Immer doch", lächelte ich sie belustigt an. „Wo sind denn D und Angie abgeblieben?"

„Ach Angie, die schläft fix noch und bei Dilara bin ich mir nicht so sicher... Wahrscheinlich is' sie auch gleich da." Gesagt, getan. Ein paar Sekunden, nach Caro's Worten, wurde die Eisentür erneut mit einem Quietschen aufgestoßen.

Streetdancing || One DirectionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt