Kapitel 2

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Ich höre wie es an meiner Tür klopft und sehe dann wie wenig später mein Bruder und Zimmer kommt. „Ich werde dann jetzt auch mal wieder los. Brauchst du noch etwas?" ich denke kurz nach aber schüttelt dann den Kopf. „Nein schon gut. Bis dann Ean", antworte ich noch und lächle ihm zu. „Bis dann!", sagt er, ehe er dann das Zimmer wieder verlässt und wahrscheinlich auch gleich das Haus. Scott hat mich zu dieser Party heute Abend eingeladen und ich bin immer noch am überlegen, ob ich hingehen soll. Die Chance, dass ich Danny dort treffen werde, ist wohl sehr gering, denn sie wie ich ihn kenne, würde er nie zu so einer Party gehen. Allerdings kann ich dort andere Menschen kennenlernen und vielleicht so neue Freunde finden. Scott und Shane scheinen ja ziemlich nett, aber als Freunde würde ich sie noch nicht bezeichnen. Mal davon abgesehen, dass ich sie gar nicht kenne. Sie sehen sich jedenfalls ziemlich ähnlich, allerdings kann ich nicht sagen wer von beiden der ältere Bruder ist. Ean hat mir such nie von den Beiden erzählt, dabei schienen sie eben noch ziemlich vertraut. Scott meinte außerdem, wenn ich etwas zum anziehen brauche, solle ich mich einfach bei Shane melden. Da es schon ziemlich spät scheint und sie sicherlich bald zum Campus, entscheide ich mich also mitzugehen und stehe nun von meinem Bett auf um mein Zimmer zu verlassen. Im Flur sehe ich mich erstmal um und schaue mir die unterschiedlichen Namensschilder an. Direkt gegenüber von meinem Zimmer liegt Scott's. Ich gehe den Flur entlang und achte dabei auf die einzelnen Schilder. Als erstes kommt das Zimmer von einem gewissen Ashton, den ich allerdings nicht kenne. Danach folgt das Zimmer von einer Charlotte, da allerdings ihre Tür offen steht, nehme ich mal an, dass sie zu den neuen gehört und bisher noch nicht angekommen ist. Auf dem nächsten Schild steht der Name Isa, welcher wahrscheinlich von Isabella oder Isabelle abgeleitet wird. Am Ende des Gangs bin ich dann endlich bei Shane's Zimmer angekommen. Ich klopfe leise an und warte auf eine Reaktion. Als ich dann ein einfaches ‚Ja' vernehme, öffne ich die Tür und betrete langsam sein Zimmer. Wie zu erwarten, ist dein Zimmer um einiges größer als meins. Er selbst sitzt gerade an seinem Schreibtisch und zeichnet etwas. Er dreht sich zu mir und lächelt mich direkt an. „Setz dich ruhig."
Er deutet auf sein Bett. Ich zögere erst aber setze mich dann auf sein Bett, denn ich wollte nicht do dämlich im Raum stehen bleiben. Sein Zimmer wirkt gar nicht wie das Zimmer eines jungen Mannes. Es ist ziemlich bunt und es ist auch ziemlich gemütlich eingerichtet. Ein Zimmer in dem sich jeder wohlfühlen kann. Er hat mehrere Bilder zu stehen, darunter sind viele von ihm und Scott. „Wie kann ich dir denn helfen, Greer?", fragt Shane mich, als er seine Zeichnung beendet und sich zu mit gedreht hat. „Na ja eh... Scott meinte, dass heute wohl eine Party stattfinden soll und-", setze ich an, werde aber auch schon von ihm unterbrochen: „Und jetzt soll ich dir bei einem Outfit helfen? Ach Mensch das hätte ich vorher wissen müssen." Er seufzt und schaut sich in seinem Zimmer um, bis sein Blick wieder auf mich trifft. Ich merke wieder, wie er mich von oben bis unten mustert. „Welche Kleidergröße hast du?", fragt er mich währenddessen. „Ehm ich weiß nicht genau. Es ist unterschiedlich.", nuschle ich vor mich hin, doch Shane hat es trotzdem verstanden. Er nickt und steht direkt auf, um zu seinem riesigen Kleiderschrank. Als er ihn dann auch noch öffnet, staune ich nicht schlecht. Sein Schrank ist wirklich aufgeräumt und sogar farblich sortiert. Allerdings verstehe ich nicht, wieso er auch Kleider in seinem Schrank zu hängen hat. Hat er vielleicht eine Freundin? Ich schaue ihm dabei zu wie er sämtlich Kleider bewertet und währenddessen immer mal wieder zu mir rüber sieht. Er nimmt ein dunkelrotes, kurzes Kleid aus seinem Schrank, bittet mich aufzustehen und hält das Kleid an meinen Körper. „Das ist es!", sagt er auf einmal. „Das musst du unbedingt anziehen. Und ich bin auch ganz überzeugt davon, dass es dir passt! Warte! Ich zeige dir eben das Bad und dann kannst du dich da umziehen!" Er nimmt meine Hand und zieht mich mit aus seinem Zimmer. Im gegenüberliegendem Badezimmer angekommen, drückt er mich rein und reicht mir das Kleid. „Und während du dich umziehst, überlege ich mir schon mal wie wir deine Haare machen!" Er schließt die Tür bevor ich etwas sagen konnte. Ich sehe mich erst genauer in dem Badezimmer um, bevor ich mir dann das Kleid anschaue. Ich muss zugeben, dass es wirklich großartig aussieht, aber ich bezweifle, dass ich darin gut aussehen werde.  Da ich mich jedoch sowieso nicht wehren kann, probiere ich es wenigstens an. Ich ziehe mir zuerst meine jetzigen Sachen aus und lege sie ordentlich auf einen Stuhl der im Badezimmer steht. Danach ziehe ich mir dann langsam das Kleid an, wobei ich anfangs kleine Schwierigkeiten habe. Als ich gerade den Reißverschluss zugemacht habe, wird die Tür aufgerissen und Shane steht nun vor mir und mustert mich in dem Kleid. „Du siehst großartig aus Greer! Du musst dieses Kleid einfach ziehen! Es passt dir perfekt!" Er scheint wirklich überzeugt von mir und dem Kleid, weshalb auch ich langsam Gefallen darin finde. „Aber warum hast du das Kleid in deinem Schrank?", frage ich endlich, da mich diese Frage schon die ganze Zeit beschäftigt. „Weil das Kleid von mir ist. Also... ich hab es entworfen und na ja", er wird etwas ruhiger. „Das Kleid ist von dir? Das sieht umwerfend aus! Wie hast du das gemacht?" Ich bin ziemlich überrascht von seinem Geständnis, obwohl ich schon gemerkt habe, dass er sich ziemlich für Mode interessiert. „ Findest du wirklich? Ich kann das immer nicht einschätzen, da man die Kleider ja angezogen sehen muss, allerdings kann ich sie selbst ja nicht anziehen." Ich schaue mich vor dem Spiegel an, während ich sein Werk genauer an mir betrachte. „Heißt das...dass ich die erste bin die das Kleid trägt?" Ich drehe mich wieder zu ihm und sehe ihn nicken. Ich fühle mich schon etwas geehrt als Erste dieses Kleid tragen zu dürfen. „Und jetzt lass uns weiter machen mit deinen Haaren und danach dein Make up!" Er zieht mich wieder mit aus dem Bad und dann in mein Zimmer, in welchem er mich auch gleich auf mein Bett drückt. Danach sieht er sich in meinem Zimmer um und entdeckt auf meinem Schreibtisch meine Kosmetiktasche. „Ah Perfekt. Hast du auch einen Lockenstab oder sowas?" Er schaut sich weiter in meinem Zimmer um, aber ich bezweifle das er hier fündig wird. „Nein hab ich nicht. Ich benutze keinen Lockenstab.", gebe ich ehrlich zu und stehe wieder von meinem Bett auf. „Oh nein! Schön sitzen bleiben! Dann frage ich einfach mal bei Charly nach.", sagt er und verlässt dabei wieder mein Zimmer. Ich gebe mich geschlagen und lass mich wieder auf mein Bett fallen, dabei schaue ich an mir herunter und schaue mir das Kleid an. Ich sollte es nicht anziehen. Das Kleid passt zu jemand anderen sicherlich besser. Außerdem ist es für eine einfach Party vielleicht doch übertrieben? Ich sehe wieder zu Shane als er mein Zimmer betritt und mir deutet, mich auf meinen Stuhl zu setzen. Ich mache natürlich, was mir gesagt und schaue in den Spiegel vor mir. Dabei sehe ich auch wie er einen Lockenstab in seinen Händen hält und nach und nach meine Haare zu schönen Locken formt. Normalerweise würde ich mich nie so für eine Party fertigmachen, aber ich bezweifle, dass ich mich gegen Shane wehren kann. Als er dann mit meinen blonden Haaren fertig ist, begutachtet er sein Werk und muss stolz grinsen. „Und als letztes noch dein Make up" Er nimmt meine Kosmetiktasche und schüttet den kompletten Inhalt auf meinen Schreibtisch. Und schon fängt er auch an mich zu schminken. Ich wurde bisher noch nie von einem Jungen geschminkt, aber ich vertraue Shane da voll und ganz. Er lässt sich dabei viel Zeit und überlegt vorher genau genau, was er als nächstes macht. Ich hoffe nur, dass er nicht allzu übertreibt. „Sag mal... wer genau hat diese Party eigentlich geplant?", frage ich, damit es nicht mehr allzu still im Raum ist. „Ach nur zwei Jungs, die gefühlt jede Woche eine Party veranstalten. Du wirst sie sicherlich nicht kennen.", antwortet er und bittet mich währenddessen meine Augen zu schließen. Ich mache natürlich wieder, was er sagt, versuche aber trotzdem mehr herauszufinden. „Du hast recht. Die Chance ist ziemlich gering, dass ich sie kenne, aber du kannst mir ja trotzdem die Namen verraten", meine ich nur und merke wie er mir Lidschatten aufträgt. „Na schön. Also da gibt es einmal Ethan Roberts. Er ist jetzt, glaube ich, sein 4. Semester hier und wohnt in der Verbindung zwei Blocks weiter. Dann gibt es noch seinen besten Freund und Mitbewohner Jayden Rivers. Und sicherlich wird auch Jayden's Flamme Sasha Martin zur Planung beigetragen haben.", erzählt er mich. Ich habe wirklich gedacht, dass ich von ihnen niemanden kennen würde, doch das gerade zwei von den drei Personen meine ehemaligen besten Freunde sind, habe ich nicht gedacht. Allerdings verstehe ich nicht wieso Jayden Rivers? Wenn es wirklich Daniel sein sollte, wieso nennt mir Shane nur seinen Zweitnamen. Eine andere Sache die ich nicht verstehen kann: Jayden's Flamme Sasha? Sind die Beiden etwa zusammen? Aber das kann nicht sein. Sie haben sich früher gehasst. Noch dazu meinte Daniel immer, dass Sasha nicht sein Typ wäre. Sasha hat braune Haare, welche sie immer zusammen trug. Außerdem trägt sie eine Brille und hat eine Zahnspange. Haben die beiden sich wirklich so verändert? Ich muss seufzen, was Shane natürlich sofort bemerkt. „Was ist los Süße?", fragt er mich auch gleich. „Ich kenne die Beiden. Also glaube ich. Deine Beschreibung hat zwar nicht so zu ihnen gepasst, aber vielleicht haben sie sich ja etwas verändert", antworte ich. „Du kennst sie? Bist du dir sicher? Kennst du sie von deinem Bruder?" Er ist gerade dabei mir Mascara aufzutragen, damit meine Wimpern länger wirken und wenigstens etwas geformt sind. „Kann man so sagen. Ich werde sie heute aber sicherlich eh nicht sehen, oder? Ich meine, da sind doch viele Menschen..." Ich klinge etwas nervös, was Shane sicherlich auch bemerkt, aber der Gedanke, dass ich Danny und Sasha Wiedersehen würde und sie sich scheinbar ziemlich verändert haben, bereitet mir etwas Angst. „Kann aber auch sein, dass sie die meisten empfangen werden. Dann wirst du sie auf jeden Fall sehen. Außer du gehst mit Scott. Jayden und Scott können sich nicht wirklich leiden. Also wärst du auf einer sicheren Seite, wenn du mit Scott gehst.", erklärte er mir und widmet sich nun meinen Lippen, indem er dort mit Lippenstift eine Farbe aufträgt, die ich bisher noch nicht gesehen habe. Ich warte bis er damit fertig ist, um ihn dann zu antworten: „Also ich hatte schon gehofft, dass ich dort nicht alleine hingehen muss." Ich muss etwas lachen, aber sehe dann dann zu Shane hoch, welcher mich kritisch begutachtet. Mein Lachen verstummt sofort, als ich seinen Blick sehe. „Nicht gut?", frage ich bedrückt. Er schüttelt sofort den Kopf und sein stolzes Grinsen kommt wieder zum Vorschein. Er hält mir den Spiegel den hin, in welchem ich mich erstmal genauer ansehe. Ich bin ziemlich überrascht von dem Ergebnis. Ich sehe auf jeden Fall besser aus als vorher, obwohl das Make up auch ziemlich dezent ist. Also mal abgesehen von dem roten Lippenstift, welcher perfekt zu dem Kleid passt. Aber alles in einem gefällt mir das sehr. Ich stehe nun wieder von meinem Stuhl auf und falle Shane dankbar in die Arme. Im selben Moment betritt auf einmal Scott das Zimmer und schaut verwirrt zu uns beiden. Als ich mich wieder von seinem Bruder löse, bleibt Scott's Blick an mir hängen und man kann deutlich erkennen, dass er ziemlich überrascht ist. „Wow. Du siehst wirklich gut aus, Greer" Im selben Moment erscheint sein Grinsen mit welchem er mich schon begrüßt hat. Ich nicke nur dankbar, da ich gerade nicht in der Lage bin um etwas zu antworten. „Wir sollten uns jetzt auch mal fertig machen! Wir müssen langsam los!", sagt Shane und zieht seinen Bruder mit aus dem Zimmer. Währenddessen nehme ich mein Handy und schreibe erstmal meiner Mutter, dass ich in der Verbindung angekommen bin, da ich dies vorher vergessen hatte. Danach mache ich noch schnell ein Bild von mir, um wenigstens eine kleine Erinnerung an diesem Abend zu haben.

Call Me JaydenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt