~6~ Streitigkeiten

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Tatsächlich hatte ich auf dem Heimweg wieder etwas gute Laune bekommen, was hauptsächlich Minas fröhlicher Stimmung zu verdanken war.
Sie war so aufgeregt um uns herumgesprungen, als hätte sie abgelaufene Pillen genommen von denen sie nun mental etwas aufgedreht wurde.

,,Midoriya du wartest hier!", befahl sie auch schon kurzerhand und ließ mich schließlich vor meiner Haustür stehen. Iida und Ochako, von denen ich mir etwas Gesellschaft erhofft hatte, wurden allerdings ebenfalls mit hineingezogen bevor mir auch schon die Tür vor der Nase zugeknallt wurde.

Und das vor meiner eigenen Wohnung.

Ich seufzte, lehnte mich schlussendlich an die Hauswand und wartete ab. Ich wusste ohnehin, dass ich keine Chance hatte vorzeitig hereingelassen zu werden. Was auch immer gerade darin passierte. Am meisten allerdings, fragte ich mich wie sie an meinen Wohnungsschlüssel gekommen waren. Ich hoffte innerlich, dass sie bloß heimlich eine Kopie hatten herstellen lassen oder meinen Zweitschlüssel gefunden hatten. Es war mir alles recht da ich wusste, dass sie das bloß für mich taten, solange keiner meine Tür oder das Fenster gesprengt hatte um hineinzugelangen. Stichwort Kacchan. Mich würde es nicht wundern wenn er seine Wut die er auf mich hegte an meinen Besitztümern ausleben würde.
Es freute ihn vermutlich sogar wenn er etwas mutwillig von mir zerstören durfte.

Ich konnte beinahe schon sein grinsendes Gesicht vor meinem inneren Auge sehen als er zum vernichtendem Schlag gegen die Fensterscheibe in meinem Wohnzimmer ausholte. Oder im Schlafzimmer. Die Küche stand auch noch zur Debatte.
So oder so würde es irgendwo einen Schaden geben. Selbst wenn man Kacchan gesagt hätte, dass er bloß nichts anfassen sollte. Ich ahnte schon, dass ihm natürlich ‚ganz aus Versehen' etwas zu Bruch gegangen war. Diese Möglichkeit in dem Trubel um meine Feier etwas zu zerstören, konnte er einfach nicht an sich vorbeiziehen lassen.

Ich wollte mir gerade Gedanken darüber machen was er möglicherweise kaputt gemacht hatte, oder ob bereits die ganze Wohnung in lodernden Flammen stehen könnte, da wurde mir von einem dümmlich lächelnden Denki Kaminari die Tür geöffnet. Misstrauisch trat ich ein, inspizierte den Flur und musste glücklicherweise feststellen, dass es schon mal nicht nach Rauch in der Luft roch.
So weit so gut.
Ich atmete erleichtert aus und schaffte es tatsächlich, erneut dieses Lächeln auf meine Lippen zu setzen.

,,Unser kleiner Deku ist jetzt also stolze 21 Jahre alt. Man man wie die Zeit vergeht."
Gespielt rollte ich mit den Augen, unterstrich zusätzlich meine Geste noch mit einem kleinem Seufzer und der netten Hinweisung darauf hin das er doch jünger sei als ich.

,,Kaminari-chan. Du bist 2 Wochen jünger als ich." Frech grinste er mich an.
,,Das mag stimmen aber klein bist du trotzdem." Ich kicherte kurz darüber, dass er eine simple Sache vergessen hatte. In den letzen Jahren war ich ein ziemliches Stück gewachsen und so überragte er mich allerhöchstens mit zwei mickrigen Zentimetern, war also nicht wirklich größer als meine Wenigkeit. Ich blieb allerdings stumm, beließ ihn in seiner Freude mich geärgert zu haben und folge ihm schlussendlich weiter ins Innere, nachdem ich mir die Schuhe ausgezogen hatte.

Ich ahnte bereits was in meinem Wohnzimmer auf mich lauern würde als ich den Geruch vom verbrannten Wachs der Kerzen und den süßen Duft der ganzen Süßspeisen und Kuchen bemerkte.
Ich will nicht lügen. Wirklich Lust auf so einen Trubel hatte ich eher wenig. Vor allem wenn ich daran dacht dass ein gewisser jemand mich heute noch besuchen wollte, bildete sich ein fetter Klos in meinem Hals.
Und trotzdem fing ich an meine Mundwinkel zu einem breiten Grinsen zu verziehen als alle aus ihren Verstecken gesprungen kamen, dabei ein lautes: ,,Happy Birthday Midoryia"!, brüllend.

Ich wusste nicht wieso ich mich verstellte. Ich wusste ja nicht einmal wieso ich plötzlich so war. So pessimistisch, beinahe melancholisch und eigentlich genau das Gegenteil von mir. Nie hatte ich mir ein Lächeln erzwingen müssen. Doch jetzt...jetzt war es anders. Und der seltsamen Grund dafür, so sehr ich es auch wollte, war mit nicht klar.

Villain Love - TododekuWo Geschichten leben. Entdecke jetzt