An alle die am Mittwoch in Düsseldorf sind - viel Spaß! Ich habe meine Karte verkauft, aber ich hoffe ihr nutzt eure Chance ;)
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Erst im frühen Morgen verlasse ich die Bar. An mir haftet ihr Geruch, mein T-Shirt klebt an meinem Rücken und ich fröstele in der kühlen Luft. Da ich kein Auto besitze, laufe ich zu meiner kleinen Wohnung, eher sollte man es als Appartement definieren. Die Stadt ist in ein dunkles Grau getaucht, die ersten Leute stehen auf und ich bleibe kurz stehen um mir eine Zigarette anzumachen. Mit einem Seufzen bemerke ich, dass es die Letzte ist, bedeutet ich muss mir neue kaufen, habe aber just in diesem Moment wenig Lust noch zu einer Tankstelle oder einem Tabakladen zu laufen. Vielleicht, wenn ich Annie in den Kindergarten gebracht habe, mal schauen. Die ersten Züge, inhaliere ich tief, lasse das Nikotin auf mich wirken und bin automatisch beruhigt. Ob diese Stängel jetzt tatsächlich solch eine tiefsitzende Wirkung besitzen, ober ob man einfach nur fest dran glauben muss - ähnlich wie bei homöopathischen Mitteln - weiß ich nicht. Ist mir für jetzt aber auch komplex.
Ich bin froh, wenn ich unter der Dusche gestanden habe und ich mich endlich in meinem Bett ausruhen kann. Der Weg von der Bar zu meinem Wohnblock ist nicht allzu weit, zwanzig Minuten wenn man stramm geht, trotzdem könnten auch Welten dazwischen liegen. Natürlich, liegt die Bar in keiner Bonzengegend, aber ihre Lage ist auch alles andere als schäbig. Im Gegensatz zu dem Mehrparteienhaus, in dem meine Wohnung liegt.
Kurz vor der Haustür trete ich die Zigarette aus, schließe dann die Tür auf und betrete das Haus. Das Licht im Flur, welches mit Bewegungssensor funktioniert ist kaputt und der gesamte Flur stinkt, nach einer Mischung aus Pisse und Kotze. Ich ziehe mir meinen T-Shirtkragen über die Nase, auch wenn der Geruch sich nicht wirklich verbessert. Noch so 'ne Glaubenssache.
So schnell ich kann, haste ich die Treppe in den dritten Stock hoch. Es gibt einen kleinen Aufzug, aber den will ich nicht betreten. So ganz vertraue ich der Technik nicht und ich habe keine Lust, in einem kleinen, öffentlichen Klo gefangen zu sein.
Oben hat sich der Gestank etwas gelegt, hier riecht es bloß nach billigem Putzmittel und dem vergeblichen Versuch mit Supermarktdüften, die Gerüche von unten zu übertünchen.
Ich schiebe den Schlüssel ins Schloss, drehe auf und drückte mich mit aller Kraft gegen die Holztür. Sie klemmt, ist ganz verzogen von abwechselnder Kälte und Hitze und das, obwohl wir uns in einem abgeschlossenen Wohnhaus befinden. Jedes Mal wenn ich die Tür öffne, komm ich mir vor wie ein schlechter Gangster der irgendwo einbricht. Sobald ich meine Wohnung betreten habe, seufze ich. Sie ist frisch geputzt, also riecht es auch hier nach Putzmittel - nach beißender, chemischer Zitrone - dafür ist aber alles sauber. Aus einem kleinen Flur, gelangt man direkt - ohne Tür - in den größten Raum dieser Wohnung, das Wohnzimmer, mit Kochnische, einem alten Fernseher und einer abgewetzten Ledercouch. Viel mehr Möbel stehen auch nicht mehr hier, außer einem Wohnzimmertisch, dessen Glas Oberfläche einen kleinen Sprung hat, und einem Schrank, der da steht wo ursprünglich mal ein Tisch geplant war. Die meisten Pflanzen sind kurz vor um, aber so wie ich Mrs Robinson kenne, hat sie sie gegossen. Sie wohnt gegenüber, mit ihrem Mann und kümmert sich die halbe Nacht um Annie, wenn ich arbeiten muss. Auf dem Holzboden liegen überall Spielzeuge und Kuscheltiere verteilt, von denen ich noch nicht mal wusste, dass wir sie besitzen. Die Stehlampe in der Ecke ist an und gibt wenigstens etwas Warmes ab, mit Lampen sieht alles schon gar nicht mehr schlimm aus.
Vom Wohnzimmer gelangt man zu zwei Türen, die einmal ins Badezimmer und einmal ins Zimmer meiner Schwester führen. Im Vorbeigehen spingkse ich noch auf die Küchenzeile und tatsächlich erkenne ich einen Zettel und ein bisschen Nudelauflauf. Ich liebe diese Frau!
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Cigarettes and coffee l Ziam AU
Teen Fiction"Habt ihr Kaffee?" l "Arbeite ich bei Starbucks?" l "Ich will weder Schokostückchen noch Sahne in meinem Becher. Ich will einen Kaffee. Schwarz." "Touché." l "Bekomm ich jetzt meinen Kaffee?" l "Rauchst du?" "Mein Kaffee?" l "Hast du Feuer...