Kapitel. 3

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Ich fuhr so schnell es ging los, was aufgrund der ganzen beschissenen Kinder um mein Auto nicht gerade leicht war. Ich hätte sie auch umfahren können, aber zwei Straftaten an einem Tag? Darauf habe ich heute keine Lust.

So schnell es nun mal ging fuhr ich auf den nächsten Highway und auf direktem Wege zu unserem alten Haus in L.A.. Ja wir lebten in Los Angeles, allerdings mussten wir vor ein paar Monaten umziehen und so führte mich mein Weg nach Miami. Jetzt könnte man fragen warum wir umgezogen sind...tja. Man könnte es aber auch lassen. Nicht wahr?

Ich wollte nur noch an den Strand. Klar ich hätte auch in Miami an den Strand fahren können, aber ich wollte zu dem an unserem alten Haus. Naja es war weniger ein Haus, eher eine Villa. Puhhhh...ich werde schon wieder melancholisch.

Eine Gefühlte Ewigkeit. Solange fahre ich jetzt schon. Es dauerte genau 48 Stunden bis ich endlich da war. Also zwei Tage. Wenn man durch fährt nur 39 Stunden, allerdings habe ich immer mal wieder Pause gemacht.

Der Strand war wie immer Atemberaubend. Die leichten Wellen, welche immer mal wieder den Sand ins blaue Meer zogen. Es schien so als wenn das Meer sich nicht vom Sand fernhalten konnte. Es wollte die Distanz immer wieder überbrücken. Genau so geht es mir im Augenblick.

Ich vermisse meine kleine Schwester. Sie starb als ich 12 war. An Herzversagen. Ihr kleines zartes Herz konnte gegen den Krebs nicht mehr kämpfen. Sie war gerade mal 7. So vieles wollte sie noch erleben. Ganz oben auf ihrer Liste stand schwimmen lernen. Ja sie konnte in ihrem alter noch nicht schwimmen, aber sie wollte es unbedingt lernen.
In ihrem 6 Lebensjahr wurde der Krebs diagnostiziert. Damals verstand sie es noch nicht. Ich jedoch schon.
Ich lies sie gehen. Ich sagte ihr das es in Ordnung ist wenn sie geht. Immer wieder versuchte ich ihr klar zumachen das es einen Himmel gibt, in dem alles ist was sie sich vorstellt. Ich versuchte dies um ihr die Angst zu nehmen und es klappt auch irgendwie. So hoffte sie immer das wenn sie mal sterben sollte...das ganz viele Engel auf sie warteten.
Aber gut. Lassen wir das Thema. Ich verliere mich schon wieder.

Schon seit Stunden sitze ich hier und starre einfach nur auf das kühle nass welches vor mir immer wieder Wellen schlug. Vor und zurück. Und wieder vor und zurück. So ging es eine Weile. Irgendwann ging die Sonne unter und machte den Sternen platz und nach einer Weile gesellte sich auch der Mond dazu.

Ich liebe die Nacht. Sie ist so schön beruhigend und lässt mich vergessen.
Letztendlich beschließe ich aufzustehen und zu gehen. Ich gehe einfach den Strand entlang in der Hoffnung nicht gesehen zu werden. Irgendwann setze ich mich auf eine einsame Bank und schon nach wenigen Minuten bin ich in einen Tiefen Schlaf gefallen.

Am nächsten Morgen werde ich durch die Sonne wach. Mir dröhnt der Schädel. "Scheiße" ist das erste Wort welches meine Lippen verlässt. Schmerzen. Langsam halte ich mir eine Hand an den Kopf und fange an nach meiner Tasche zu suchen.
Nach geschlagen fünf Minuten wird mir klar das ich sie mitsamt meinem Handy im Auto gelassen habe. Schließlich wollte ich mal allein sein.

Letztendlich und nach einer Minute des stillen Nachdenkens mache ich mich also auf den weg zu meinem Auto.


Badgirl...einfach mal andersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt