- Kapitel 6 -

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PLUS:

Sie grinst mich plötzlich so merkwürdig an. Das ist mir ehrlich gesagt ein wenig unheimlich.

„Warum grinst du so?", höre ich mich sagen. Ich kann nicht verhindern dabei belustigt zu klingen.

Wieso bitte lache ich sie aus?

Wieso rede ich überhaupt ohne darüber nachzudenken?

Ist es weil ich sie als introvertiert bezeichnet habe? Ich plapper immer so vor mich hin ohne darüber nachzudenken.

Kein Wunder das mich keiner ernst nimmt. Sonst fällt mir dieses Problem nie auf. Aber jetzt?

Sie hält mich jetzt bestimmt für einen Idiot. So wie alle anderen.

Soll ich mich noch einmal bei ihr entschuldigen? Wshrscheinlich besser nicht, ich bin  doch keine unsichere Nervensäge.  Dann nimmt sie mich nicht für voll. Mich nimmt niemand für voll.

Wieso mache ich mir überhaupt so viele Gedanken darum, was sie von mir hält? Sonst interessiert mich das doch auch nicht.

Selten habe ich mir in Sekundenschnelle so viele Vorwürfe gemacht wie in dem Moment, indem ich angespannt ihre Reaktion verfolge.

Sie wirkt wieder niedergeschlagen. Und das ist allein meine Schuld.

„Sieh mal du musst nicht so gezwungen lächeln. Dein natürliches Lächeln ist viel schöner."

Neugierig schaut sie auf.

„Ach ja?" fragt sie mich mit großer Aufmerksamkeit.

„Ja wirklich. Dein Lächeln ist wunderschön.", rutscht es mir raus.

Innerlich klatsche ich mir gegen die Stirn. Ich klinge wie ein..

... ein Macho -Vollidiot, der viel zu aufdringlich ist. Und seit wann bin ich so sensibel?

Doch irgendetwas muss ich richtig gemacht haben, denn auf einmal lächelt sie mich so zuckersüß an, dass ich für einen Augenblick die Welt um mich herum vergesse.

MINUS:

Er findet mein Lächeln schön?

Ihm ist mein Lächeln aufgefallen?

Das ist das Schönste was er mir hätte sagen können.

Seine Aussage trifft mich tief. Heißt das, das mein Lächeln Menschen nicht abschreckt?

Wenn das wahr ist versuche ich in Zukunft öfter zu lächeln. Vielleicht löst das mein Problem. Es ist das  Heilmittel gegen meine unendliche Traurigkeit.

Vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung für mich.  Und diese Erkenntnis macht mich so glücklich, das ich  während der gesamten restlichen Unterhaltung  gar nicht anders kann, als ihn freudig anzustrahlen. 

- Ihn -
Den Jungen, der mir die Lösung meines Problems auf dem Silbertablett serviert hat.

Wenn Plus auf Minus trifftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt