18.Avada Kedavra

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22 Dezember – 1996 – Malfoy Manor – Draco Sicht 

Diese Schmerzen zuckten durch meinen Körper und es fühlte sich so an, als würde man mir jede Hautfaser einzeln vom Leib ziehen. Ich schrie, denn ich konnte es nicht unterdrücken. 
Dieser Schmerz ließ nicht nach und immer wenn er dieses grässliche Wort neu aussprach, wurde es schlimmer und schlimmer. Ich dachte, ich müsste sterben. 
Als es vorbei war ich nicht fähig mich vom Boden zu erheben, auch wenn ich gerne gewollt hätte. 
Der Schmerz lähmte mich praktisch und ich hatte noch nicht realisiert, was passiert war. 
Meine Gedanken waren verschwommen und ich dachte mir, dass ich jeden Moment das Bewusstsein verlieren musste und nie wieder aufwachen würde. 
Doch ich blieb mental halbwegs imstande, so dass ich meine Augen öffnete, auch wenn ich sie lieber geschlossen hatte. 
Diese Schmerzen drückten auf meine Lungen und verursachten Panik, weswegen ich nicht richtig atmen konnte. Es war schrecklich. So einen Schmerz, der sich tief in den Körper bohrte, hatte ich noch nie gefühlt. Ich wollte es auch nie wieder. 
Für einen kurzen Moment kreuzten sich die Blicke von Harpyia und mir. 
Sie stand vor einem Mann, den ich nicht einordnen konnte. Ich realisierte nicht, was hier passierte und auch ihre Stimmen hörte ich nur gedämpft. 
Ich drehte meinen Kopf zur Seite und schloss die Augen. 
Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so elend und furchtbar gefühlt. 

Auf einmal wurde der dunkle Raum von einem roten Lichtblitz eingehüllt, welcher nur kurz aufhellte und mich zum Blinzeln brachte. 
„Avada Kedavra!“, rief jemand zeitgleich, doch da ich immer noch alles gedämpft hörte, konnte ich diese Stimme nicht wirklich zuordnen. 
War es Harpyia? 

Ich fühlte mich so, als würden Stunden vergehen, während ich auf dem Boden lag. 
Meine Gedanken verloren sich in einem Schwaden von Verwirrtheit und Schmerzen. 
Meine Atmung verlangsamte ich und ich fiel in eine Art Trance. 
Auf einmal war alles leer. Meine Gedanken waren leer und ich fühlte nichts. 
Es schien so, als würde ich für wenige Sekunden das Bewusstsein verlieren. 

Kurz danach spürte ich, wie jemand an meinen Schultern rüttelte. 
„Draco!“, rief jemand und rüttelte mich hart zurück in die Realität. 
Ich öffnete die Augen und sah die Silhouette von Harpyia vor mir. 
„Wir sollten diesen Raum verlassen.“, sagte sie. 
Sie klang ungewöhnlich aufgewühlt. 
Harpyia legte eine Hand unter meine Schulter und brachte mich so zum Sitzen. 
Langsam, aber nur sehr langsam wurden meine Gedanken wieder klarer. 
Nun erkannte ich Harpyia deutlicher. Ihre Augen waren gerötet. Sie hatte eindeutig geweint. 
Die Schmerzen waren noch da, doch Harpyia half mir hoch und stützte mich. 
Wir liefen langsam zur Tür, wobei ich immer wieder einknickte und sie mich stützten musste, damit ich nicht fiel. Normalerweise wäre dies sehr unangenehm für mich gewesen, aber meine Gedanken waren immer noch in Schmerzen gehüllt. 
Meine Erinnerungen und Gedanken wurden langsam deutlicher und kamen langsam zurück, als wir den Raum verließen. 
Wer hatte den unverzeihlichen Fluch ausgesprochen? War es Harpyia? 
Ich wollte sie fragen, doch aus meinem Mund kam kein einziges Wort. 

Meine Mutter eilte zu uns. „Was ist passiert?“, fragte sie panisch. 
Ihr Gesicht war erfüllt mit Sorge und sie beäugte mich geschockt. Sah ich so schlimm aus? 
„Cruciatius.“, sagte Harpyia nur. 
Ich merkte schwach wie meine Mutter anfing zu weinen. 
Ich wollte sie trösten, doch aus meinem Mund kamen immer noch keine Worte. 

Gemeinsam trugen Harpyia und meine Mutter mich die Treppen hinauf in mein Zimmer.
Als ich endlich im Bett lag, schlief ich vor Erschöpfung ein, während immer noch jeder Muskel meines Körpers schmerzte.

Cold Sun -Kalte SonneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt