Prolog

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Gedankenverlorenstarre ich auf das Bild in meiner Hand. Seine leicht zerzaustenHaare, sein müdes Lächeln, seine matten Augen... ich hatte mich anihn gekuschelt, fast schon ehrfürchtig schien ich zu ihm aufzusehen,zufrieden, glücklich...

MeinDaumen umrandete behutsam sein Gesicht und verharrte einen Moment aufseinen Lippen. Mit einem leisen Seufzer legte ich das Foto zurückauf meinen Schreibtisch und starrte aus dem Fenster in den Regen. EinJahr war nun vergangen, doch es kam mir vor wie gestern... allehatten mir gesagt, dass ich seine Entscheidung verstehen müsse,immer und immer wieder... und, dass ich keine Schuld tragen würde.Ich schluckte schwer. Ich würde nie akzeptieren können, wasgeschehen war. Doch mir ist über die Zeit klar geworden, dass manMenschen nicht ändern kann. Vielleicht hatte ich nie eine Chancegehabt. Vielleicht.

Erneutfiel mein Blick auf das Foto. Es war die einzige Erinnerung, die ichan ihn hatte. Die einzige, die ich noch ertragen konnte.

Ichwürde nicht mehr weinen um ihn, nie mehr. Es war Zeit seineEntscheidung zu akzeptieren, es zumindest zu versuchen.

Langsamgriff ich zum Kugelschreiber und ließ ihn unschlüssig über demleeren Blatt Papier verharren. Es war Zeit meine Geschichteaufzuschreiben, als Schlussstrich, um es hinter mir zu lassen.Schmerzvoll zog sich mein Herz zusammen, als sich die erste Tinte inForm von Wörtern auf das Papier ergoss.

Ichbin Ava, und das ist meine Geschichte...



















Manchmal kann man Menschen nicht ändern, sagte erWhere stories live. Discover now