Das Letzte Treffen

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Ich war um null Uhr bei der Schule. Ich wusste sie waren hier. Ich schlich über das Gelände, am überlegen, wo die Gruppierung Anderson, Mors und den Rest versteckt haben könnten. "Wo versteckt man am klischeehaftesten eine Gruppe? Eigentlich in der Sporthalle." Ich teleportierte mich auf das Schuldach, ging in die Hocke und machte mich auf den Weg. " Ich muss sehr vorsichtig sein. Mac wird sich bewaffnet haben, Jackie jede Wette auch. Ich werde wohl mit Leo anfangen müssen. Ich hoffe nur, dass Sabrina nicht da ist. Ich möchte ihr das nicht zumuten." Ich war auf dem Dach der Sporthalle angekommen und riskierte einen Blick durch ein offenes Fenster und war zutiefst erschüttert. Dort lagen Mister Anderson, Mors, Revenge, Romy und Sabrina gefesselt auf dem Boden. Alle sahen verprügelt und gefoltert aus. "Diese verdammten Bastarde! Was haben sie euch angetan?"  Ich beruhigte mich. Von hier oben konnte ich zwei der Vollidioten sehen. Links stand Leo, der sehr angetrunken aussah. Rechts stand Jackie, der, seit meines Eintreffens auf dem Dach, seine zwanzigsten Kippe rauchte. "Die werden leicht zu töten sein.", dachte ich mir und sprang durch das Fenster. Im Fall löste ich meine Kette und zog mein Schwert. Mit einem gezielten Wurf erwischte ich Jackie am Hals und zog an. Ein metallernes Klackern und der Kopf von Jackie schlug neben seinem Körper auf. Als sich Leo umdrehte, war es schon zu spät für ihn. Ich schnitt ihn in zwei Hälften. Dracula lechzte nach Blut und er bekam reichlich davon. Ich drehte mich schnell um und schnitt die Fesseln von meinem alten Lehrer, meinem Meister, seiner Freundin, meiner alten besten Freundin und meiner Exteampartnerin durch. "Wer ist da? Bist das du Drake?", flüsterte Mister Anderson. "Drake? Nein, so heiße ich nicht mehr. Ich heiße Raven." Alle, bis auf Anderson zuckten zusammen. "Raven also. Der Rabe. Passt zu dir.", meinte  Anderson. "Drake, ich meine Raven, was ist mit deiner Haut passiert?", fragte Revenge vorsichtig. "Sie hat immer noch Angst vor mir." "Keine Zeit das zu erklären. Wir müssen hier weg bevor..." "Bravo, Bravo, Bravo!", hörte ich eine Stimme sagen. Ich drehte mich um und sah zwei Gestalten aus der Dunkelheit treten. Die eine war Mac. Er hatte ein Sturmgewehr bei sich. Die andere Person war unsere Direktorin. Ich war total überrascht, als ich Aphrodite, das einzige weibliche Ratsmitglied der Totengötter erkannte. "Du?! Nein das kann nicht sein!" "Doch, doch. Ich bin die Direktorin." "Raven. Du musst aufpassen. Du weißt nicht wie mächtig sie ist!", hörte ich Mors von hinten keuchen. Ich nahm mein Schwert in die rechte Hand und stürmte los. Mac fing an zu schießen. Ich wich jeder Kugel, dank des Blitzelements, aus. Ich sprang, warf die Kette, erwischte sein Gewehr und setzte sie unter Strom. Er grinste nur blöd und schlug mir ins Gesicht. "Was zur Hölle? Dieser Stromschlag hätte ihn eigentlich braten müssen!", ging es mir durch den Kopf. "Was hast du getan, Mac?", fragte Sabrina voller Angst. "Was ich getan habe, willst du wissen? Ich habe mir die Finsternis injizieren lassen. Ich wollte mächtiger werden!", sagte er, berauscht von der Macht der Finsternis. Erst jetzt realisiert ich, was überhaupt passiert war. Als ich in Death City das eine Ratsmitglied umgebracht hätte, hatte mir Aphrodite etwas von meinem Element abgezapft. "Warum hast du das getan, Aphrodite?", schrie Mors sie an, "Du weißt wie unberechenbar die Finsternis ist!" "Ach, du bist genau wie dein Vater! Immer voller Angst vor Neuerungen.", sagte sie und machte eine Handbewegung. Mors flog einmal quer durch den Raum. Ehe sie sich versehen, konnte passiert dasselbe mit Revenge. "Nun da die Nervensägen weg sind, können wir uns dem eigentlich Spaß zuwenden. Mac, möchtest du Raven die wahre Macht der Finsternis zeigen?" "Nur zu gerne, Herrin!", sprach er und schoß einen Strahl reinster Finsternis ab.

Er traf mich direkt am Kopf. Ich flog zurück. Zwischen den angsterfüllten Schreien der Mädchen hörte ich eine Stimme flüstern: "Nutzt mich. Zeige mich. Als sie dich fürchten!" Ich erinnerte mich daran was mein anderes Ich gesagt hatte. Ich sollte ihre Machtgier ausnutzen.

Ich hörte das Lachen von Mac und Aphrodite verstummen als ich sagte: "Was, ihr seid schon fertig mit mir? Der Spaß fängst doch gerade erst an!" Stützen aus reinster Dunkelheit hoben mich vom Boden und stellten mich langsam auf. "Los, mach doch was!", schrie das Ratsmitglied Mac an. Erst zögerte er, dann schoss er eine Salve von Strahlen ab. Ich wich nicht einmal aus. Die Finsternis ließ die Zeit langsam ablaufen. Ich wich ihnen allem ohne große Mühe aus. 

Sie starrten mich alle sprachlos an. "Wollt ihr etwas wirklich schreckliches sehen?", fragte ich, während mir schwarze Flügel wuchsen. Sie standen immer noch wie angewurzelt da. " Ich nehme das als ein Ja!", lachte ich und ließ der Finsternis ihren freien Lauf. Ich ließ sie all den Hass, die Wut und die Angst spüren, die ich über die Jahre wegen ihnen aufgebaut hatte. Als sich die Finsternis zurück zog, lagen Mac und Aphrodite erschöpft auf dem Boden. Ich ging langsam auf sie zu. "Den Gesetzen der Welt der Totengötter und der Menschenwelt befinde ich euch als schuldig. Nun wird die Todesstrafe vollstreckt." Sie schrieen vor Angst, als sich schwarze Stacheln, aus der Masse hinter mir, erhoben. Doch dann passiert etwas unerwartetes. Aphrodite schnappte sich ihr Schwert, das ihr um die Hüfte hing, und hieb nach mir. Ich wich aus, aber sie schnitt mit meinen linken Flügel.  ab. "Das war ein Fehler!", sagte ich mit Grabesstimme. Die Dunkelheit ergriff sie und hob sie in die Luft. Ich wollte meinen Spaß haben. Ich nahm meine Kette und legte sie an beide ihrer Arme und packte das Mittelstück. Ich ließ Strom durchfließen. Sie schrie, als die Energie durch sie schoss. Ich wartete ein, zwei Minuten und stoppte dann die Energie. "Nun, Frau Direktorin, werde ich sie erlösen.", sagte ich und stach ihn ihr Herz. Sie keuchte, blickte auf Dracula, der bis zum Schaft in ihrer Brust steckte und wollte etwas sagen, konnte es nur nicht mehr. Ich drehte mich um und traute meinen Augen nicht. Dort stand Mac, in einer Hand das Gewehr, das er auf Sabrina gerichtet hatte und mit der anderen packte er Romy am Hals. "Du verdammter Bastard! Was hast du vor?", schrie ich ihn an. "Tut mir leid, aber du kannst nur eine retten. Nun kommt es auf dich an, wählst du Sabrina, die dich schon dein Leben lang begleitet oder wählst du dieses Mädchen, das du erst seit ein paar Tagen kennst? Deine Entscheidung!" Was ihm nicht, aber mir aufgefallen war, war das sich Sabrinas Augen in ein steckendes Gelb verändert hatten. Mir schwante übeles. "Geh da lieber weg!", sagte ich mit ruhiger Stimme. "Vergiss es! Ich hab doch keine Angst vor zwei Mädchen!", schrie er. Nun machte Sabrina einen Satz und verwandelte sich im Sprung zu einem Wolf, der Mac in den Arm biss. Er schrie vor Schmerz auf und ließ Romy die Gelegenheit, sich zu befreien. Sie stand kaum auf den Beinen, als sie einen Strahl aus reinem Licht auf Mac schoss, der ihn voll erwischte. Er flog drei Meter und landete dann auf dem Hallenboden. "Dein Pech, wenn du nicht auf mich hörst.", meinte ich, als ich mich über ihn beugte. "Das Urteil wird vollstreckt!", verkündete Mors, der mit Revenge angetaumelt kam und richtete seine Glock auf den Kopf von Mac, grinste kurz und drückte ab. "Gute Arbeit, Kleiner. Hätte nie erwartet, dass du mich mal rettest.", meinte er mit einem Lachen in seiner Stimme. "Gewöhn dich aber nicht daran.", erwiderte ich. "Was machen wir nun mit Sabrina?", fragte Romy, als der Wolf sich zu uns gesellte. "Ich pass auf sie auf, genauso wie auf dich.", meinte ich schmunzelnd, doch für diesen Witz erntete ich böse Blicke von beiden. "Er hat aber recht. Du musst mit uns kommen. Hier ist es nicht sicher für ein Wesen wie dich.", warf Revenge ein. "Nagut, aber dann ziehst du wenigstens nach Death City.", meinte Romy. "Dagegen hab ich nichts einzuwenden. Hier hält mich eh nichts mehr.", lachte ich und ging in Richtung des Ausgangs. "Mister Anderson. Kommen sie auch?", rief Mors zu meinem Lehrer. "Natürlich, jetzt da mein Schützling auf  sich selbst aufpassen kann." "Was? Sie sind auch ein Totengott?", fragte ich ungläubig. "Ja, aber kein aktiver.", sagte er und grinste breit. "Wir sollten uns beeilen. Wir haben nicht mehr viel Zeit, um deinen Umzug zu organisieren.", drängte Mors. "Nagut, ich geh ja schon!", sagte ich und schlug die Tür der Sporthalle hinter mir zu. Nun begann mein neues Leben. Das Leben eines Todesgottes.

Der Schüler des TodesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt