Kapitel 16

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Die Winchesters starrten mich an, unfähig zu sprechen

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Die Winchesters starrten mich an, unfähig zu sprechen.
»Lucia -«, setzte Chuck an.
»Nenn mich nicht so!«, zischte ich abfällig. »Sprech mich am besten gar nicht an.«
»Aber ... ich bin dein Vater«, entgegnete der Mann.
Ich nickte verstehend und trat langsam auf ihn zu. »Du bist mein Vater? Du? Der Typ, der neben mir gestanden hatte, mit mir über Gott philosophiert hat und letztendlich selbst Gott war. Wusstest du es? Wusstest du, wie viel Scheiß ich deinetwegen durchgemacht hab?«
Abwartend sah ich ihn an.
»Ja«, gab er leise zu. »Ja, das wusste ich.«
Ich nickte wieder und umrundete den Tisch.
»Meine Mutter ist deinetwegen tot. Du hast sie einfach ihrem Schicksal überlassen, obwohl du wusstest, was geschehen würde. Jenna und David sind deinetwegen tot, und das, was David jetzt ist, ist mehr ein Fluch als ein Segen. Du hast mich ihnen übergeben. Cas sagte, es wäre ein Auftrag von Gott, von dir gewesen, mich dorthin zu bringen, und nur deinetwegen sind sie tot. Bobby ist deinetwegen tot, weil du nichts gegen deine scheiß Leviathane gemacht hast. Kevin ist deinetwegen tot, weil dein Schreiber Gadreel einen Mordauftrag übergeben hat.« Mit Tränen in den Augen blieb ich vor dem Mann stehen. »Ich wurde deinetwegen gefoltert. Wochenlang. Du hast nichts dagegen unternommen. Du hast einfach nur zugesehen, wie deine Schöpfungen uns das Leben zur Hölle gemacht haben. Und ich war in der Hölle, und im Himmel; ich hab auf beiden Seiten gekämpft, weil es meine Bestimmung war, die du mir auferlegt hast.« Ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter und sah ihn mit finsterer Miene an. »Du bist vielleicht mein Vater, aber ich werde niemals deine Tochter sein.«
Ich wollte mich abwenden, doch mit einem Fingerschnipsen befanden wir uns auf einmal in meinem Zimmer.
»Was zum -«, setzte ich an.
»Es gibt keine Entschuldigungen für die Fehler, die ich begangen hab«, begann Chuck.
»Glaubst du, wir werden jetzt so was wie ein Vater-Tochter-Gespräch führen und alles wird wieder gut?«, gab ich verständnislos zurück. »Glaubst du, du brauchst nur mit dem Finger zu schnipsen und ich hör dir zu?«
»Nein, aber -«
»Gut.« Mit diesen Worten stieß ich meine Tür auf und rannte den Korridor hinunter.
»Catherine, warte«, sagte Chuck mit ruhiger Stimme in meinem Rücken.
Abrupt wandte ich mich um. »Lass mich einfach in Ruhe!«, zischte ich.
»Wir sollten darüber reden ...«
»Nein. Und weißt du warum? Weil ich nicht mit dir darüber reden will! Ich will überhaupt nicht dir reden.«
Chuck lachte verschmitzt. »Ja, du willst mir einen Arschtritt verpassen.«
Fassungslos sah ich ihn. »Da dachte ich, dass du nur Gott wärst. Weißt du, was ich mir bezüglich meines Vater geschworen hatte? Dass ich ihm nicht verzeihen werde. Nicht für das, was er mir angetan hat. Und jetzt ist Gott und mein Vater ein- und dieselbe Person.«
»Oh, ich glaube, du verabscheust diese Person«, bemerkte Chuck.
»Nein.« Ich schüttelte den Kopf und trat langsam auf ihn zu. »Ich hasse dich! Ich hasse dich so sehr!«
»Cat.« Dean und Sam erschienen hinter mir und mein Freund zog mich am Arm zurück.
Abrupt riss ich mich los, den Blick auf Chuck gerichtet.
»Die Begegnung mit Sam und Dean, war das auch eine von deinen Machenschaften gewesen?«, fragte ich.
Fassungslos sah er mich an. »Nein.«
»Und Dean und ich? Dass wir zusammen sind, hast du dazwischen gefunkt? Armor drauf angesetzt wie bei Mary und John?«
»Nein, Cat, wo denkst du hin?«, rief Chuck.
»Was weiß ich? Du bist zu allem fähig.«
»Cat, bitte«, sagte Sam.
Ich funkelte Chuck ein letztes Mal an, dann wandte ich mich ab und stolzierte davon.

»Ich weiß nicht, was ich tun soll«, sagte ich und hielt mir verzweifelt den Kopf.
»Ja, ich auch nicht. Es ist immerhin Gott. Und dein Vater. Das ist doppelt schlimm.«
Verständnislos sah ich Dean an und sofort wurde seine Miene ernst.
»Tut mir leid.« Er nahm mich in den Arm. »Das alles an deinem Geburtstag ... Ich dachte, wir machen uns einen schönen Tag und jetzt ...«
»Jedes Mal, wenn ich in sein Gesicht sehe«, begann ich, »muss ich an all unsere Freunde denken, die wir verloren haben. Er hat uns immer wieder umhergeschubst, um seinen Dreck aufzuräumen. Er wusste, was geschehen würde, und er hat nichts getan. Ich weiß einfach nicht, wie ich darauf reagieren soll. Ich meine, ich kann doch nicht einfach so tun, als wär nichts gewesen, oder?«
Dean schüttelte den Kopf. »Nein, das kannst du nicht.«

27th March (Sunday)

Während ich mich am Vorabend in meinem Zimmer eingesperrt hatte, um mit niemanden reden zu müssen, hatten die Jungs einen neuen Fall mit Amaras Nebel gehabt, weswegen sie nach Lewis, Oklahoma losfuhren. Ohne mich.
Also saß ich am nächsten Tag allein mit Gott im Bunker, und ich war sichtlich darauf fixiert, ihm aus dem Weg zu gehen, was mir letzten Endes nicht mehr gelang.
»Wir sollten reden«, meinte er, als ich gerade mit einer Packung Chips den Hauptraum durchqueren und zurück zu meinem Zimmer gehen wollte.
»Red ich Spanisch? Undeutlich? Irgend'ne Sprache rückwärts?«, fragte ich.
»Nein. Und auch wenn, könnt' ich dich trotzdem verstehen. Ich bin Gott.«
»Danke für die Erinnerung«, sagte ich ironisch und wollte weitergehen, als er sich auf einmal vor mich teleportierte.
»Du hast bestimmt viele Fragen. Warum du ein Engel bist, wenn du doch die Tochter von Gott bist? Was sich ab jetzt ändern wird? Ob sich was ändern wird? Ob du und Cas verwandt sind und eure Beziehung dann irgendwie Inzest war? Wer von den ganzen Engeln nun deine Brüder und Schwestern sind und wer nicht?«
»Okay, meine einzige Frage ist, ob du mich, verdammt noch mal, in Ruhe lassen kannst?«
»Wie es Eurer Hoheit beliebt«, meinte Chuck und trat mit einer theatralischen, aber auch spöttischen Verbeugung zurück.
Ich funkelte ihn nur finster an und schritt dann davon.

28th March (Monday)

Sam und Dean kamen mit einem Mann namens Donatello Redfield zurück, ein Professor und einzig Überlender von Amaras Nebel. Ach, und um es nicht zu vergessen - ein Prophet des Herrn. Oder Prophet meines Vaters? Musste ich das jetzt so sagen? Immerhin war es ein- und dieselbe Person.
Das Aufeinandertreffen des Prophets, der nebenbei bemerkt Atheist war, und Chucks endete mit einem stammelnden Professor, der vor dem Nudel essenden in Boxershorts gekleideten Gott stand. Nun lebte ich mit einem nervigen Propheten und einem ständig essenden Vater im Bunker, da Sam und Dean wieder wegfuhren. Ohne mich.
Warum, zum Teufel, ließen sie mich im Stich? Seit wann war ich nicht mehr Teil des Teams?
Obwohl ... Wenn mein Vater mit ihm Team war, blieb ich doch lieber außen vor.

29th March (Thuesday)

Als Dean mir widerwillig erzählte, dass Chuck uns zwar im Kampf gegen Amara helfen wollte, aber vorhatte, sich zu opfern, um im Tausch gegen sein Leben im Käfig das Leben seiner Schöpfung aufrechterhalten zu können, wollte ich nichts mehr, als ihm voll eine in sein selbst gemeißeltes Gesicht zu schlagen. Er war der Meinung, dass die Auserwählten die Mission beenden würden. Das war unser Kampf, nicht seiner.
Aufgebracht stürmte ich sein Zimmer, während im Hauptraum die Winchesters, Donnatello und Metatron einen Plan zusammenstellten, um Luzifer aka Cas zu befreien.
»Du willst uns den Kampf allein führen lassen?«, rief ich wütend.
»Nein.« Chuck richtete sich auf. »Du wirst dich nicht Amara gegenüberstellen. Sam, Dean, Metatron und der Prophet werden Luzifer da rausholen und ich beam die fünf raus.«
»Was?« Fassungslos sah ich ihn an »Wieso soll ich hierbleiben, während Sam und Dean sich deiner irren Schwester, meiner Tante stellen?«
»Genau weil sie das ist, deine Tante!«, rief Chuck. »Sie wird herausfinden, dass du meine Tochter bist, sobald du ihr gegenüberstehst.«
»Sie denkt, ich bin ihre Großnichte«, entgegnete ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Das war vor ein paar Tagen. Jetzt ... jetzt geistert in deinem Kopf immer nur ein Gedanke herum. Wie bestrafe ich Gott, meinen Vater?«
Langsam ließ ich die Arme sinken. »Du liest meine Gedanken?«
Er ignorierte die Frage und lief mit einem flehenden Blick auf mich zu. »Catherine, du musst versuchen, zu verstehen, dass du als Waffe gegen mich gerichtet werden könntest. Du willst nicht, dass ich aufgebe? Das tu ich nicht, weil dein Freund mir eine äußerst, na ja, sagen wir, direkte Ansprache gehalten hat. Aber sobald Amara dich in ihren Fingern hat, würde ich alles tun, was sie verlangt, nur um dich zu retten.«

1379 Wörter

Beef zwischen Gott und Cat :o

Wie findet ihr Cats Verhalten? Angemessen?

Und Chucks Verhalten? Dass er versucht, Cat vor Amara fernzuhalten?

Danke übrigens für die ganzen tollen Kommentare 😍 und die Votes und Reads :3

Noch einen tollen Sonntag ❤

The Daughter || Supernatural Staffel 11Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt