Kapitel 11

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March 5, 2016

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March 5, 2016

Lee's Summit, Missouri

Während Sam und Dean einen Fall in Brimson, Michigan hatten, fuhr ich zu Jeremy, der mich ebenfalls mit einem konfrontierte.
Kaum hatte ich das Haus betreten, fiel mein Blick sofort auf den Küchentisch, auf welchen Jeremy unzählige Beweise sortierte.
»Wo ist David?«, fragte ich und trat näher, um meine Tasche auf einen der Stühle abzustellen.
»Keine Ahnung. Hab ihn seit Monaten nicht gesehen«, erklärte mein Bruder, ohne aufzublicken.
Ich warf einen Blick auf die Fotos. Tote junge Mädchen und Jungen waren darauf zu erkennen, in Müllcontainern liegend. Ihre Augen waren glasig, ihre Haut wie ausgetrocknet.
»Was haben wir?«
»Vier Leichen von Schülern. Komplett ausgesaugt. Erst dachte ich, es ist ein Vampir, aber es gibt keine Bissspuren. Jemand hat ihnen die Körper aufgeschlitzt und sie ausbluten lassen. Entweder es ist ein Soziopath oder ein Monster.«
»Haben die Opfer irgendwas gemeinsam?«, fragte ich und bereitete mir einen Kaffee zu.
Jeremy nickte. »Ja. Sie gingen alle auf die Lee's Summit High.«
Abrupt wandte ich mich um.
»Was?«
»Die Lee's Summit High School?«
Jeremy nickte.
»Ich ging dort zur Schule, und vor mir Jenna und meine Mum.«
»Ziemlich langer Weg von hier«, bemerkte Jeremy.
Seufzend stellte ich die Kaffeekanne in die Maschine. »Es war wie 'ne Tradition. Erst Jenna, dann ich. Außerdem war dort die Atmosphäre entspannt. Und sonst wär mir nur die Lee's Summit North High School geblieben. Es war verkraftbar.«
»Nun gut.« Jeremy schlug in die Hände. »Dann lass uns mal mit der Polizei reden.«
Er setzte sich in Bewegung und fassungslos sah ich ihn an. »Jetzt?«
»Ja?«
»Ich bin gerade erst angek-«, setzte ich an. Mein Blick wanderte zu der leeren Kaffeemaschine, dann seufzte ich geschlagen. »Ich geh mich umziehen. In zehn Minuten am Wagen.«

Lee's Summit, Police Department

»Guten Tag, Agents, ich hab schon mit Ihnen gerechnet«, begrüßte der Detective uns und führte uns in sein Büro. »Die Leichen der Jugendlichen, auf brutalste Weise geschändet ... Das ist ein Fall fürs FBI.«
»Was denken Sie, was das war?«, fragte Jeremy und wir setzten uns nach der Aufforderung des Beamten.
»Was? Ja, das trifft es gut. Ein eiskalter kranker Serienmörder.«
»Gab es irgendetwas Ungewöhnliches?«, wollte ich wissen.
»Bis auf, dass die Körper ausgeblutet worden sind? Nein. Außer einer Sache. Die Schüler verschwanden anscheinend während des Unterrichts, wie Freunde erklärten, und sie wurden einige Kilometer um der Schule gefunden, nicht einmal annähernd in der Nähe ihrer Häuser. Ich schätze, der Killer lauert ihnen auf, entführt sie und tötet sie, um sie anschließend in einen Container zu werfen. Schändlich. Wirklich schändlich. In meinen vierzig Jahren Dienst ist mir so was nur einmal untergekommen. Ein Killer mit demselben Muster.«
Nun wurde ich hellhörig. »Wann war das, Detective?«
»1979. Ich hatte gerade hier angefangen. Jung und frisch war ich. Der Killer hatte Schüler aus der Lee's Summit High entführt und ausbluten lassen. Damals war ebenfalls das FBI hier gewesen. Ein Mann, etwas älter als ich, Agent Willis oder so.«
Entsetzt sah ich zu Jeremy, der die Referenz nicht verstand.
»Er hat mit einigen Freunden der Opfer gesprochen, und nach wenigen Tagen hatten die Morde auf einmal aufgehört. Keine Ahnung, was passiert war. Der Mörder wurde nie gefunden.«
Ich nickte verstehend und erhob mich. »Danke, Detective. Wir werden uns darum kümmern.«
»Viel Glück, Agents.« Er gab uns nacheinander die Hand, dann verließen wir das Gebäude.
»Was ist?«, fragte Jeremy, als ich zügigen Schrittes zu meinem Wagen ging.
»Agent Willis, das war einer von Bobbys Decknamen«, erklärte ich aufgewühlt.
Verwirrt sah Jeremy mich an. »Bobby?«
»Ein alter Freund von Sam, Dean und mir. Ist vor ein paar Jahren verstorben.« Ich blieb vor dem Wagen stehen und sah meinen Bruder an. »Verstehst du nicht? Genau dasselbe ist vor 37 Jahren schon einmal passiert. Damals war Bobby ... knapp dreißig oder so. 1979 - das war das Jahr, in dem meine Mutter auf die Lee's Summit High gekommen ist. Sie und Jenna waren Freunde, und seltsamerweise haben genau in diesem Jahr die Morde begonnen.«
»Willst du damit sagen, dass deine und meine Mutter in diesem Fall verwickelt waren?«, fragte Jeremy mit gerunzelter Stirn.
»Vielleicht. Ich weiß es nicht. Vielleicht finden wir Hinweise bei Jenna. Was auch immer 1979 die Schüler getötet hat, es kann kein Zufall sein, dass es genau zur selben Zeit war, als Jenna und Mary dort zur Schule gingen.«

Wir fuhren zurück nach Hause, wo ich Jeremy anwies, die ganzen Beweise im Wohnzimmer an die Wand zu hängen, da es übersichtlicher wäre.
»Ich hatte Jennas Tagebücher verbrannt«, fiel mir auf einmal auf, als ich das Wohnzimmer betrat und zwei Kaffeetassen auf die Kommode stellte.
Fassungslos sah Jeremy mich an. »Das ist jetzt nicht dein Ernst. Wieso?«
»Ich war so ...«, ich rang mit den Worten, »so wütend auf meine richtige Mutter gewesen, dass sie mich einfach verlassen und im Stich gelassen hat.«
Genervt stöhnte mein Bruder auf. »Toll. Dann sind wir wieder bei Null.«
»Vielleicht aber auch nicht.« Nachdenklich lief ich auf ihn zu. »Ich hab Jennas Tagebücher durchgesehen. Da stand nichts von Morden. Vielleicht hat sie noch ein weiteres geschrieben, welches sie versteckt hielt.«
Jeremy zuckte mit den Achseln und klebte weiter die Beweise an. »Du hast hier achtzehn Jahre gelebt. Du kennst sie besser als ich.«
Ich nickte, dann begab ich mich zu Jennas und Davids ehemaligem Zimmer, um mich dort umzusehen. Ich durchsuchte Schränke, Schubladen, suchte nach Geheimverstecken, klappte Bücher auf, in der Hoffnung, dort irgendetwas zu finden. Doch nichts.
Letztendlich kroch ich verzweifelt auf dem Boden herum und warf einen Blick unter das Bett, wo mir sofort die Staubknäul auffielen. Angewidert wollte ich mich erheben, als mir auf einmal eine hochstehende Diele auffiel.
Ich schob das Bett beiseite, wischte mit der Hand den Staub weg und zog das Brett hoch. Darunter kam eine Metallkiste zum Vorschein, auf der seltsame Symbole gezeichnet waren. Ich nahm sie heraus und setzte mich mit ihr auf die Bettkante.
Vorsichtig öffnete ich die Kiste. Mein Herz pochte wild. Ich hatte Angst etwas zu finden, was ich nicht finden wollte, etwas, was das ganze Bild auf meine Familie änderte.
Ich stockte, als ich den Inhalt sah. Mein Herz setzte kurzerhand aus. Ein Flachmann lag darin sowie Silberkugeln und eine kleine Waffe. Ein kleiner Beutel und ein Buch. Das waren Jägersachen. Was hatte Jenna damit zu tun?
Vorsichtig nahm ich das Buch heraus und öffnete es, und bereits als ich das Datum las, wusste ich, dass ich auf der richtigen Spur war.

9. Oktober 1979

Dieser Buch darf in keine falschen Hände geraten - es war einerseits so absurd, andererseits zu gefährlich.
In unserer Schule verschwanden spurlos Schüler, bis sie ausgeblutet aufgefunden wurden. Eine Freundin von Mary und mir war ebenfalls ein Opfer.
Wir dachten, dass ein Irrer dort draußen herumlief, bis ein FBI-Agent kam, der unsere Meinung über die Welt veränderte.
Zuerst fragte er uns nur als Freundinnen des Opfers. Wir sollten sagen, ob uns irgendetwas aufgefallen wäre. War es nicht.
Am darauffolgenden Tag geschah es dann. Mary und ich hatten die Pause auf der Toilette verbracht, um dort in Ruhe über die Morde sprechen zu können, als auf einmal jemand den Raum betrat. Durch den Spalt unserer Kabine konnten wir Mrs. Hampshire sehen, die sich kurz darauf vor unseren Augen in unsere Freundin verwandelte.
Beinahe hätte ich geschrien, hätte Mary mir nicht den Mund zugehalten. Wäre sie nicht dabei gewesen, hätte ich nicht geglaubt, was geschehen war.
Ich wollte den FBI-Agent anrufen, doch Mary riet mir davon ab. Sie sagte, dass uns niemand glauben würde.
Was auch immer das gewesen war, was ich gesehen hatte, ich hatte Angst davor gehabt. Doch ich behielt es für mich, bis am nächsten Morgen Mary nicht zur Schule kam - und da wusste ich, dass das Monster sie geholt hatte.
Entgegen Marys Anweisung ging ich zu dem FBI-Mann, der mir zuhörte und mir sogar glaubte. Er erzählte mir, dass er ein Jäger namens Bobby Singer wäre, der solche Monster tötete.
Er fragte mich über Mrs. Hampshire aus, die seit Jahren Lehrerin an unserer Schule war. Sie wohnte nicht weit von meinem Zuhause entfernt, weswegen ich dem Jäger ihr Haus zeigen konnte.
Ich weiß nicht, was er oder wie er es getan hatte, doch holte er Mary daraus. Er sagte uns, dass wir uns zu Hause verstecken sollten, bis er wieder zu uns kam.
Er kam am nächsten Tag und meinte, das Problem wäre beseitigt. Er sagte, wir sollten am besten versuchen zu vergessen, was geschehen war. Doch das konnte ich nicht.
Auch wenn Mary mir nicht erzählen konnte und wollte, was geschehen war, wusste ich, dass es da draußen noch mehr von solchen Wesen gab. Schlimmen Wesen. Und ich wusste, dass es wenige Menschen gab, die gegen diese kämpften. Ich würde nicht denselben Weg einschlagen, doch würde ich mich wappnen - das nahm ich mir vor.

Mit klopfendem Herzen schlug ich das Buch zu.
Jenna hatte gewusst, dass es Monster und Jäger gab. Sie hatte es all die Jahre gewusst.

1480 Wörter

Cats eigener Fall. Wohooo ❤

Ich hoffe, euch gefällt die neue Art von Kapi :3

Cat und Jeremy - ein Fall, der sich 1979 bereits ereignet hatte. Fun-Fact - Dean wurde in dem Jahr geboren bzw lebte bereits ^^

Wie findet ihr die Story?

Was, denkt ihr, ist das für ein Monster?

Und was, glaubt ihr, wird noch geschehen?

Ich hoffe, dieses Kapi wird nicht wieder zurückgezogen ...

The Daughter || Supernatural Staffel 11Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt