11. Ein langes Jahr

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Am Anfang dachte ich mir, dass sich diese Zeit, bis ich endlich mit Hyunbin drehen durfte noch lange ziehen würde. Aber als ich jedoch das nächste Mal realisierte welches Datum es war, war es einen Tag vor der ersten Prüfung. Ich hatte das Jahr fast überstanden und dazu noch mit guten Noten.
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Der Tag der letzten Prüfung rückte näher. Nein, er rückte nicht näher. Er war bereits angebrochen. Es war zwar nur eine Englischprüfung die ich mit links schaffen würde, aber irgendwas kann ja immer schief gehen. Ich betrat zitternd das Schulgebäude und setzte mich auf die nächstbeste Bank, denn ich war wie immer viel zu früh dran. Eigentlich war es ganz schön dumm von mir direkt zur Schule zu gehen, denn anstatt mich hier herumzuquälen könnte ich auch einfach zuhause sitzen und mir Videos angucken, oder mich sogar nochmal zum schlafen hinlegen.

Alle Schüler die heute, oder die ganze letzte Woche über kein Abitur machen mussten, hatten schulfrei. Das Geräusch der Haustür, wenn sie geöffnet wird hallte durch das Foyer. Ich drehte meinen Kopf ruckartig in Richtung Eingang und fing an zu lächeln. Hyeri ging mit festen Schritten auf mich zu.

"Hey", ich stand auf und umarmte sie. "Hey", sie setzte sich neben mich auf die Bank und entspannte ihre Rückenmuskulatur

"Nur damit du es weißt: nachdem diese Prüfung vorbei ist fliegen wir direkt zum Drehort. Deine Sachen sind schon gepackt im Van", Hyeri überschlug ihre Beine und schaute mir geradewegs ins Gesicht. Ich zog meine Augenbrauen voller Verwunderung hoch und quietschte laut auf. Hyunbin war nur noch ein paar Stunden entfernt.

Ich war eine Stunde zu früh dran, also unterhielt ich mich noch eine Weile mit Hyeri über alles mögliche. Ich wollte mich nicht mit den Dreharbeiten befassen, aber mit der Prüfung auch nicht, also sprachen wir einfach über die Schule, wie sie aufgebaut war und über die Schüler.

Die Prüfung verlief eigentlich fast tadellos und am Ende bekam ich eine 1-. Der Lehrer, der meine Antworten protokollierte hasste mich, also war es eine Eins mit einem Minus. Strahlend kam ich aus dem Klassenraum und wurde im Foyer wieder von Hyeri empfangen.

"Und?", sie schaute mich fragend an. "1-", meine Managerin nickte zufrieden. Das Minus hinter der Eins
nervte mich zwar, aber eins war eins oder nicht?

"Was passiert mit meinem Zeugnis?", fragte ich neugierig. Hyeri ging in Richtung Ausgang und ich folgte ihr.

"Das wird zu dir nach Hause geschickt. Was hast du sonst für Noten?", sie blickte mir nicht ins Gesicht, sondern konzentrierte sich darauf, die Tür aufzudrücken und zum Van zu gehen.

"Eine Vier in Französisch, aber der Rest ist irgendwo zwischen 1 und 3", erzählte ich. In Chemie hatte ich eine zwei gebraucht, die ich mit Hilfe einer mündlichen Prüfung geschafft hatte.
Dass diese zwei ganz knapp zu Stande kam, brauchte Yeri jedoch nicht zu wissen.

Ich nahm auf dem Beifahrersitz Platz, Yeri setzte sich auf den Fahrersitz und steckte den Schlüssel ins Zündschloss.

Der Weg zum Flughafen dauerte geschlagene drei Stunden, also machte ich es mir auf meinem Sitz gemütlich und steckte mir die Kopfhörer in die Ohren. Hyeri würde von sich aus eh nicht reden und ich war viel zu müde um mich mit ihr zu unterhalten, also schlief ich mit leiser Musik in den Ohren ein.

Drei Stunden und ein paar zerquetschte später hielten wir vor dem Flughafen an und stiegen aus. Ich streckte mich und half Hyeri direkt danach das Gepäck aus dem Kofferraum zu nehmen. Hyeri würde zwar in Afrika sein, jedoch wird sie ihren Urlaub in Ägypten verbringen, während ich mit Hyunbin irgendwo in einem anderen Teil von Afrika in der Sonne verbrannte.

Gemeinsam trugen wir das Gepäck zum Schalter und meldeten uns an. Auf den Flug würden wir noch weitere 2 Stunden warten müssen.

Flughäfen waren seitdem ich ein Model geworden war so gut wie mein zweites Zuhause. Da ich mindestens zwei Mal im Monat irgendwo hinflog verbrachte ich Stunden über Stunden an Flughäfen. Dieser hier war einer der großen Sorte.

So langsam musste ich mich mental auf das Treffen mit Hyunbin vorbereiten. Ich wusste nicht was genau ich sagen sollte, jedoch wusste ich aber dass ich in irgendein Fettnäpfchen trampeln, oder ein peinliches Schweigen verursachen werde.

Von aussen sah ich total ruhig und entspannt aus, aber auch ohne äusserliche Indizien war dort immer noch ein Sturm der in mir tobte. Ich ließ mich im glatten Plastiksitz der Bank in der Übergangshalle hängen und tippte auf meinem Handy herum.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 23, 2018 ⏰

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