Chapter 1

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 ~ Chapter 1 ~

 

„Kate! Wach auf! Wir sind schon wieder zu spät dran!“

Scheisse.

Ich hüpfte aus dem Bett, sprintete ins Badezimmer, das sich direkt in diesem Zimmer befand und band mir meine taillenlangen, brünett blonden Haare zu einem unordentlichen Dutt zusammen, damit ich mir mein Gesicht waschen konnte. Auf den Weg dorthin zog ich mir das viel zu weite T-Shirt meiner besten Freundin Grace über den Kopf, ersetzte es durch ein kariertes Hemd und machte alle Knöpfe zu, so wie es meine Mutter wollte. Ich sollte ja nicht zu viel Ausschnitt zeigen!, wies sie mir immer vor.

Ich schnappte mir meine Zahnbürste die ich immer bei Grace zuhause hatte und putzte mir die Zähne. Durch den Spiegel sah ich, wie Grace wie eine verrückte durch das Zimmer lief und bestimmt wieder einmal ihr Handy sucht.

„Auf der Kommode!“, rief ich und vergaß, dass ich zu viel Schaum im Mund hatte und somit noch mehr um meinen Mund hatte. Ich schaue aus wie ein Weihnachtsmann, dachte ich mir.

„Danke!“, hörte ich Grace kichern, bevor sie weiter redete. „ Ich will dich ja nicht stressen aber die Schule beginnt in dreißig Minuten, der Bus kommt in zwanzig Minuten und du musst dich noch schminken und dein gottverdammtes Outfit deiner Eltern anziehen. Wann hat das endlich ein Ende?“

Sie teilte mir noch mit einer Geste mit, dass sie unten auf mich warten wird.

Ich seufzte. Sie hatte ja recht. Meine Eltern, besonders mein Vater, legten sehr viel wert auf meine Schulnoten und meinen Schulruf, aber am meisten auf meinen Schulabschluss. Mein Vater sagte immer: Nur mit einem guten Schulabschluss kommt man im Leben weit! Sie wollen, dass ich eines Tages eine große Geschäftsfrau werde und die Firma meiner Eltern übernehme, doch ich hatte da ganz andere Pläne! Ich will irgendetwas machen, das mir auch Spaß macht! Berühmt-sein wäre auch cool – Wer würde das denn nicht gerne sein? - aber ich kann mit einem ganz normalen Beruf auch ganz gut leben. Alles nur nicht Geschäftsfrau! Durch mein Hobby das Zeichnen wäre mein Traumberuf Modedesign oder so etwas Ähnliches.

Meine Eltern verlangten von mir, dass ich in der Schule so wenig auffiel wie möglich. Deswegen musste ich mich kleiden wie ein Nerd. Urgh. Hemd, Brille, geschlossene Haare, elegante Hose in der immer eine Bugelfalte sein musste, ist mein tägliches Outfit. Sie hatten einfach zu viel Angst, dass ich beliebt werde und mir dadurch meine Noten egal sein würden. Bisher hatte ich es gut geschafft, nicht gemobbt zu werden und einfach unauffällig durch die Gänge zu gehen, aber ob ich das noch lange schaffen werde bezweifle ich.

Währenddessen mein Vater sehr viel Wert auf die Schule legte, verlangt meine Mutter von mir so viele Fähigkeiten zu erlernen wie möglich. Mein Wochenkalender ist komplett voll mit Terminen, unter anderen die Klavierstunde, der Gesangsunterricht und der Balettunterricht, mit dem ich aber übrigens schon länger aufgehört hatte. Schulstress war die Ausrede. Eine Aktivität musste ich mir noch aussuchen, weil meine Mutter meinte ich sollte noch etwas erlernen. Zuerst wollte ich einen Tanzverein aufsuchen, in den man modernen Tanz tanzte und auch an Meisterschaften teilnimmt, doch meine Mutter mochte das überhaupt nicht und verbot es mir, also nahm ich noch ein Instrument, Gitarre. Auch abgeschlossen. Die meisten Sachen bringe ich mir jetzt darauf selber bei, da mir das viel mehr Spaß macht, als dass ich die ganze Zeit Lieder von einem Lehrer vorgeschrieben bekam.

Ich legte mir meine Nerdbrille auf, schob sie zurecht und lief nach unten, wo mich auch schon Susane, Grace‘ Mutter erwartete. Sie lächelte mich mit ihrem berühmten mütterlichen Lächeln an und reichte mir einen Apfel, denn sie wusste ich aß nie besonders viel zum Frühstück.

Ich erwiderte ihr Lächeln, umarmte sie zum Dank und zog schließlich meine Schuhe, die mir meine Mutter einmal für mein ‚Outfit‘ gekauft hatte, an. Ich schnappte mir noch meine Tasche, und trat aus dem Haus der Anderson – Familie. Als ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, zog ich noch schnell mein iPhone 5s heraus um die Uhrzeit zu checken und, wie sollte es auch anders sein, zeigte mir der Display an, dass ich meinen Hintern so schnell wie möglich zur Bushalte bewegen sollte. Ich hob meinen Kopf und erblickte sofort Grace die schon nervös ihr Gewicht von einem Bein auf das andere verlagerte, denn sie wusste genauso gut wie ich, was passierte, wenn wir, beziehungsweise ich, zu spät zur Schule kommen würde. Wir waren einmal um  fünf Minuten zu spät und ich hatte keine Ahnung wie meine Eltern das herausgefunden hatten aber ich hatte zwei Wochen Hausarrest und sie hatten mir mein Handy, meinen Laptop und meinen iPod weggenommen. Also schulterte ich noch einmal meine viel zu schwere Tasche und rannte mit meiner besten Freundin zur Bushaltestelle.

Während der Fahrt, redeten wir immer so viel, dass wir beinahe immer die Haltestelle, die uns zu unserer Schule führte, verpassten. Sowie auch diesmal vergaßen wir die Zeit komplett und waren schon wieder einmal, für meinen Geschmack, zu schnell angekommen.

Als wir gemeinsam aus dem Bus ausgestiegen waren, verabschiedete ich mich wie jeden Tag von Grace, denn ich wollte nicht, dass sie sich mit mir in der Schule blicken lassen musste. Ich wollte nicht, dass sie, so wie ich, ebenfalls auf das normale und typische Schulleben verzichten musste. Sie hatte zwar immer wieder behauptet es sei ihr egal, doch mir war es definitiv nicht egal.

Ich lächelte ihr noch einmal zu, damit sie wusste, dass es so wirklich in Ordnung war und es das Beste für uns beide war.

Nachdem ich den elend langen Weg über den Schulhof hinter mir hatte, trat ich schließlich in das Gebäude ein und ging, wie üblich, zuerst zu meinem Spint. Nachdem ich mein viel zu leichtes Passwort in mein Schloss eingegeben hatte, öffnete ich diese, für mich, viel zu kleinen Kasten und schaute auf meinen Stundenplan, welches Fach ich als erstes hatte.  Mathe. Mit Mrs. Brown oder besser gesagt, der Schreihals. Ich hasste es den Mathematikunterricht in der ersten Stunde zuhaben! Nachdem ich gleich nachgeschaut hatte, welchen Unterricht ich in der zweiten Stunde hatte, packte ich mir mein Schulübungsheft, das viel zu dicke Mathematikbuch und den Taschenrechner und lief in Richtung meiner dämlichen Klasse.

Nach weiteren nervtötenden Minuten, saß ich endlich auf meinem Platz in der zweiten Reihe. Ich packte meine Sachen, die ich für diese Stunde brauchen werde aus und als ich gerade dabei war, meine Federschachtel aus meiner Tasche zu ziehen, durchbrach ein lauter Knall das Gemurmel der Klasse und somit wusste jeder, dass der Drache höchstpersönlich den Klassenraum betreten hatte.  

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Das war das erste Kapitel, ich hoffe es gefällt euch :) Ich gebe mir wirklich sehr viel Mühe und freue mich auf Verbesserungsvorschläge! Das nächste Kapitel ist auch viel länger, sowie die folgenden, nur das erste ist so kurz.

Wenn ihr auf den externen Link klickt, seht ihr ein Foto von Kate. Sie wird von Madison Beer verkörpert. Sie ist einfach nur wundervoll! Wenn das mit dem Externen Link nicht funktioniert ist der Link auch noch in den Kommentaren ☺

love you xx  

One Person Two Faces {h.s}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt