Chapter 4

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~ Chapter 4 ~

Die letzten zwei Tage nach meinem kleinen Ausbruch hatte ich gleich langweilig wie die letzten siebzehn Jahre verbracht. Aufstehen, anziehen, in die Schule gehen, Nachhause kommen, irgendetwas unternehmen, essen, Schlafengehen. Die tägliche Routine. Wenn das so weiter geht, werde ich noch an meinem uninteressanten, langweiligen und nutzlosen Leben sterben!

Heute war Mittwoch und ich lag seit ungefähr einer halben Stunde in meinem großen King-Size-Bett. Ich spielte doch tatsächlich mit dem Gedanken, nicht in die Schule zu gehen, doch wenn meine Eltern das herausfinden würden, dann konnte ich mir schon ein Grab schaufeln.

„Kathrine! Steh auf! Du bist spät dran!", und somit wurde mein verrückter Plan durchkreuzt. Verdammt, ich hatte gedacht die sind nicht Zuhause.

Nach weiteren Minuten in denen ich beinahe wieder eingeschlafen wäre, schlug ich meine große dicke Blumendecke auf die Seite und erhob mich schließlich von meinem besten Freund, dem Bett. Ich schlurfte zu meinem großen Fenster und riss meine weiß gemusterten Vorhänge bei Seite, sodass ich meine Augen zusammen ziehen musste, denn der Himmel, den helle graue Wolken zierten, reflektierte sich in der schneebedeckten Landschaft die sich vor mir erstreckte.

Bevor ich mich in mein, für mich, zu kleines Badezimmer begab, legte ich mir meine dämlichen Klamotten zurecht und spazierte mit ihnen auf dem Arm in den kleinen Raum, um mich für die Schule fertig zu machen. Mein Handy schnappte ich mir ebenfalls noch, das legte ich nämlich auf das kleine Ablagebrett ober dem Waschbecken, sodass ich immer die Zeit im Auge behalten konnte.

Nachdem ich mein hässliches tägliches Outfit auf den Klodeckel gelegt hatte, damit ich mir das Gewand in dem vorgeheizten Räumchen anziehen konnte, schnappte mir meine pinkte Zahnbürste und drückte aus der fast leeren Zahnpasta so viel wie möglich von dem Rest heraus. 
Die sollte ich auch einmal ersetzen
Während ich meine geraden Zähne - ein Hoch auf die Zahnspangen! - putzte, zog ich mir, auf umständlichster Weise und mit Bewegungen die lieber keiner zur Sicht bekommen sollte, meine Pyjamahose aus.

Als ich schließlich fertig war, spuckte ich den Schaum, der sich in meinem Mund befand, in das Waschbecken und spülte ihn weg. Das T-Shirt, das ich zum Schlafen angezogen hatte, war auch rasch auf dem Boden. 
Als ich schließlich nur mehr in Unterwäsche vor dem Spiegel stand, spritzte ich mir noch eiskaltes Wasser in mein Gesicht, damit ich die Müdigkeit, die man mir deutlich ansehen konnte, aus meinem Gesicht verscheuchen konnte.

Ich zog mir die Hose, das Hemd und den Rest an und danach schminkte ich mich dezent, das heißt: Wimperntusche, ein wenig Kajal und ein wenig Rouge, welches meine Wangenknochen mehr zur Geltung bringen sollte.

Ich drückte bei meinem iPhone auf den Home-Button, sodass der Bildschirm aufleuchtete und ich einen Blick auf die Uhrzeit werfen konnte. Ich riss meine Augen so auf, dass es sich anfühlte, als ob sie mir gleich aus meinen Augenhöhlen in das Waschbecken kugeln würden.

Scheisse! Ich bin zu spät dran!

Ich band meine blonden, leichtgewellten, NICHT gefärbten Haare zu einem unordentlichen Dutt zusammen, eilte in mein Zimmer und warf die notwendigsten Sachen in meine braune, langweilige Umhängetasche, die ebenfalls von meiner Mutter war. Als ich gerade dabei war mein Handy auch in die Seitentasche die sich in meiner Tasche befand zu werfen, genehmigte ich mir noch einen raschen Blick auf die Uhrzeit und stellte fest, dass ich, wenn ich mich beeilte, sehr beeilte den Bus der in die High-School fuhr, noch möglicherweise erwischen konnte. Fünf Minuten hatte ich ja Zeit.

Ich schnappte mir noch schnell meine Brille, dich ich auch gleich darauf aufsetzte. 
Ich sprintete aus meinem Zimmer und stieß mir auch noch meine Hüfte an meinem Türstock an und als ob das nicht schon genug wäre, lief ich auch noch in die gegenüberliegende Wand, konnte mich jedoch mit den Händen abstoßen und an dem Bücherregal festhalten, damit ich mir nicht meinen Kopf verletzte. Mit großen Schritten sprang ich die Stiege hinunter, ließ die letzten fünf Stufen gleich aus, schlüpfte in meine hässlichen und total geschmackslosen Schuhe hinein und steckte meine Arme in die Ärmeln meiner Winterjacke.

One Person Two Faces {h.s}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt