Kapitel 4

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,,Ahh, wie ich sehe bist du bereits eingetroffen! Schön dich zu sehen alter Freund!", begrüßt Cross Yagari mit einem Schlag auf die Schulter. ,,Dürfte ich erfahren was hier los ist? Ihr macht alle so düstere Gesichter. Ist jemand gestorben?", fragt er und wirft einen prüfenden Blick in die Runde. ,,Noch nicht, weil ich rechtzeitig dazwischen gegangen bin!", antwortet Yagari genervt. ,,Ach was, das stimmt doch gar nicht. Er langweilt sich nur, deshalb besucht er uns. Er ist nicht mehr weit von der Midlife-Crisis entfernt, also reagiert er über um beschäftigt zu bleiben! Armer Yagari!", spotte ich und gehe automatisch ein Stück beiseite. 'Ganz schlechter Ansatz, Ayumi. Ein ganz schlechter Ansatz!' Leider rettet es mich nicht im Geringsten.

Yagaris Sicht
'Ich war schon immer viel zu nachlässig mit ihr. Doch seitdem sie nicht mehr an mir sondern an Zero klettet ist sie zu einem sturen Großmaul geworden. Zugegeben war ich nicht anders, aber sie ist meine kleine Ayumi. Zumindest war sie das immer und das bleibt bis zum letzten Atemzug meiner letzten Kippe. Jämmerlich, dass mir die alte Zeit fehlt in der sie mich Freude strahlend empfangen hat. Vielleicht hat sie Recht und ich sollte mir ein neues Hobby suchen...irgendwann. Aber zuerst-'. Ohne Verzögerung lasse ich Zero los und kneife Ayumi im Handumdrehen fest in beide Wangen. ,,Wie war das?", frage ich sie mit zusammengebissenen Zähnen. 'Sie hat es schon immer gehasst, wenn ich in ihre Wangen gekniffen habe. Mal sehen wie lange sie es aushält.' Bei ihren kläglichen Versuchen sich aus meinem Griff zu befreien erhöhe ich den Druck. ,,Lass...müch...los... verdammt...", quetscht sie zwischen dem verzweifelten Winseln und kläglichen Versuchen meine Arme wegzudrücken heraus. Gerade als es anfängt lustig zu werden, legt Cross seine Hand auf meine rechte Schulter, gefolgt von den Worten:,,Das reicht jetzt. Unabhängig von euren Streitigkeiten lege ich großen Wert auf die Unversehrtheit meiner Schüler." Ich lasse sie los und drücke die mittlerweile abgebrannte Zigarette mit meinem Schuh aus. ,,Ich weise Ayumi nur in ihre Schranken. Nicht wahr?", antworte ich und kneife ihr erneut kurz in die Wange, woraufhin sie eingeschnappt zur Seite sieht. ,,Beim nächsten Mal bin ich schneller!", fügt sie kleinlaut hinzu.

Ayumis Sicht
,,Dieses Mal habt ihr es geschafft. Euer Ablenkungsmanöver hat Zero genügend Zeit verschafft zu verduften!", ertönt Yagaris Stimme. ,,Achja? Ist mir gar nicht aufgefallen ähähä. Yagari, du wachsamer Falke! Dir entgeht aber auch gar nichts!", schwärmt Cross für ihn und wippt aufgeregt hin und her. Man kann förmlich sehen, wie eine Ader an Yagaris Stirn platzt. ,,Ngh. Erspar mir dein Gelaber. Dieses Mal lasse ich es durchgehen. Ich behalte Zero trotzdem weiter im Auge.", mit diesen Worten verschwindet er schnellen Schrittes. ,,Ayumi-Chan ist alles gut bei dir?", fragt Cross und sieht mich mitfühlend an. ,,Ja klar. Was passiert jetzt mit Zero?", frage ich mit geröteten Wangen. ,,Das wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Aber ich bin mir sicher, dass er sich bald wieder fängt. Hast du Yuki gesehen? Ich wollte mit ihr sprechen.", antwortet er und seufzt. ,,Ich werde ihr einen Besuch abstatten. Und du solltest dich auf die Patrouille vorbereiten. Bis bald meine Tochter!", ruft er zum Abschied. 'Verrückter Mann!'

Nach einer ruhigen Patrouille betrete ich mein Badezimmer. Ein heißes Bad ist genau das Richtige um diesen Tag abzuschließen. Ich steige in die Wanne, schalte die Musik an und meinen Kopf aus, wobei meine Augen immer schwerer werden. Ich erwache in eiskaltem Wasser. Es dauert einige Sekunden bis ich mein Bewusstsein komplett zurückerlangt habe und realisiere, dass mein Badewasser gefroren ist. Ich bin gefangen in meiner eigenen Badewanne. Bevor ich mich überwinde um Hilfe zu rufen legt Aidou seine Hand auf meinen Mund und deutet mir leise zu sein. ,,Du willst die anderen Schüler doch nicht wecken. Stell dir vor sie würden dich so sehen. Du willst doch nicht zum Gespött der Schule werden. Also bleibst du schön leise?", fragt er und hält den Blickkontakt. Ich nicke langsam, woraufhin er seine Hand wegnimmt. ,,Zer-", kann ich noch rufen, bevor Aidou meinen Mund wieder mit seiner Hand verdeckt. ,,Der kann dir auch nicht helfen. Der hat bestimmt genügend Probleme am Hals. Ich werde dir nichts tun, dann würde Kaname-sama mich umbringen. Ich wollte dich nur zu Ichijos Geburtstagsfeier einladen. Yuki wird auch dort sein. Du musst nicht direkt antworten. Tut mir leid, dass ich dich einfach überfalle, aber du hörst mir sonst nicht zu. Obwohl ich bei dem Anblick schon Lust bekomme!", erklärt Aidou und atmet tief ein. Ich beiße ihm aus Protest auf den Finger, weshalb er seine Hand wegzieht. ,,Au! Du hast mich gebissen!", faucht er mich entsetzt an. ,,Lass mich hier raus und ich zeige dir was Schmerzen bedeuten!", drohe ich ihm. ,,Dann sollte ich dich lieber im Eis lassen.", fügt er hinzu. ,,Aidou!", ermahne ich ihn. ,,Ist ja gut. Ein kleiner Spaß zwischendurch ist erlaubt!", verteidigt er sich und wandelt das Eis in Wasser um.

Aidous Sicht
Ich reiche ihr ein Handtuch und drehe mich um. Für einen Menschen ist Ayumi-chan ziemlich erträglich. Ich bin gerne bei ihr, obwohl sie mich leider nicht ernst nimmt. Es könnte mir egal sein, dennoch nervt es mich irgendwie. Sonst fliegen alle Mädchen auf mich, abgesehen von Yuki-chan. Aber Yuki-chan ist die Puppe von Kaname-sama. Das zählt nicht. Ich bin mir sicher Ayumi-chan wird meinem Charme noch verfallen. Sie braucht nur ein bisschen Zeit einzusehen, dass Zero pure Zeitverschwendung ist. Bis dahin werde ich sie weiterhin heimlich besuchen.' ,,Du hast echt Nerven mich im Badezimmer zu überfallen. Und jetzt geh zurück auf dein Zimmer!", befiehlt sie genervt. ,,Ich begleite Yuki morgen.", fügt sie entschlossen hinzu. Übermannt von der tollen Nachricht stürme ich auf Ayumi-chan zu.

Zeros Sicht
Ich klopfe vorsichtig an Ayumis Zimmertür und warte auf eine Regung. 'Vielleicht schläft sie einfach und ich habe mir ihren Schrei nur eingebildet. Was mache ich überhaupt hier?' Ich bleibe einen Moment vor der Tür stehen, bevor ich sie öffne und das Zimmer betrete. Ich sehe ihre Kleidung auf dem Bett liegen und richte meinen Blick zum Badezimmer. 'Ich sollte gehen. Wie soll ich ihr das erklären, falls tatsächlich alles in Ordnung ist?' Meine Zweifel lösen sich auf als ich eine zweite Stimme im Badezimmer wahrnehme. Ich öffne die Tür und finde Ayumi nur in einem Handtuch gewickelt vor. Aidou liegt vor ihr auf dem Boden, während sie mit ihrem rechten Fuß auf seinem Rücken steht und mit wutentbranntem Gesicht zu ihm herab sieht. Als sich unsere Blicke treffen errötet sie. Die Wut scheint verflogen zu sein und ehe ich in irgendeiner Weise reagieren kann fällt sie in meine Arme.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 09, 2018 ⏰

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Durstig nach dir! - Zero Kiryu FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt