9. Rückblick

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Lu's Sicht:
Auf zur Polizei... So geht das nicht. Ich will das alles nicht. Der Penner darf damit nicht mein ganzes Leben zerstören.

"Hallo? Kann ich dir irgendwie helfen?" Ich hab garnicht gemerkt, dass ich schon längst die Polizeistation betreten habe. Ich schaue hoch und vor mir steht eine sehr freundlich grinsender Polizistin.
"J..ja...", höre ich mich leise stammeln. 
Ich merke wie ich langsam in Tränen ausbreche und ab da geht alles ganz schnell. Die Polizistin nimmt mich mit  in einen Raum und ich erzähle ihr was passiert ist....

Kurze Zeit später...
"Hallo Papa? Kannst du mich von der Polizeistation abholen und zum Krankenhaus bringen?", frage ich meinen Vater ruhig am Telefon.
"Ja, ich erzähle dir gleich wieso..... Ok danke! Bis gleich"
Jetzt muss ich also gleich alles meinem Papa beichten. OK ganz ruhig bleiben.

10 Minuten später:
Oh da ist er ja schon.
Langsam geh ich zu unserem weißen Skoda. Ich höre das leichte wummern der Musik im Auto. Und öffne vorsichtig die Tür. "Hallo Papa", sage ich und lächel ihn leicht an. "Komm steig ein und erzähl mir bitte was los ist.", höre ich ihn nur besorgt sagen. Als ich dabei bin einzusteigen stellt er die Musik aus und schaut mir ins Gesicht.
Mist mein blaues Auge...! Jetzt muss ich ihm wirklich alles erzählen... Mist...
Er fragt mich mit besorgtem Blick:" Sag mal, hat Louis dich geschlagen?" " Nein Papa, absolut nicht!" , ich bin empört, aber  kann ihn verstehen, dass er mich das fragt nachdem ich ihm den Brief für Louis gegeben habe. "Papa..", stammel ich leise und ziehe die Ärmel meines Pullis langsam hoch so, dass meine Arme zu sehen sind. " Wer war das?!", fragt er mit lauter wütender stimme. "Das möchte ich dir nicht sagen. Ich habe ihn aber angezeigt und alles erzählt. Papa ich möchte einfach nach vorne schauen. Ich möchte damit abschließen... Es tut mir leid , dass ich dir das nicht alles erzählen kann und will, aber es tut mir einfach alles weh und ich möchte einfach nur noch zu Louis...", bekomm ich aus mir heraus bevor ich wieder in Tränen ausbreche. "Schatz, es ist alles gut. Ich verstehe dich, aber versteh mich auch. Du bist mein Kind und das allerwichtigste für mich. Ich mich nur, dass es dir gut geht und möchte dich beschützen. Falls du es doch erzählen willst dann ist das schön, aber wenn nicht ist auch ok. Lass dir Zeit. Egal was passiert Mama und ich stehen hinter dir.", sagt er mit ruhiger und verständnisvoller Stimme und fügt noch hinzu," und jetzt fahre ich dich ins Krankenhaus. Da möchte ich dich auch erstmal durchchecken lassen". "Papa ich möchte auch Louis besuchen, er hatte einen Unfall und ich muss wieder zu ihm. Das ist mir wichtig!" "Ist ok, aber erst durchchecken lassen!" langsam fuhr er nun los Richtung Krankenhaus.
Es fühlt sich gut an es nicht verheimlichen zu müssen. Aber ganz alles muss er nun auch nicht wissen.
"Danke Papa, ich habe dich lieb."
"Ich hab dich auch lieb", entgegnet er zurück und lächelt leicht.


Aus Freundschaft wurde LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt