Eines abends in der Bibliothek von Hogwarts

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Seufzend klappte Hermine das Buch zu, welches sie bis eben gelesen hatte und nahm die drei Bücher des Jungen Mädchens vor ihr entgegen. „Madita Rosé, richtig ?", wollte sie lächelnd wissen und das braunhaarige Mädchen nickte schnell und biss sich auf die Unterlippe und drehte sich hektisch umher. Grinsend sah Hermine zu ihr. „Ich schreib dir schnell einen Zettel, wegen der Sperrstunde, falls du noch wen über den Weg läufst.", lächelte sie und schrieb etwas auf ein Blatt Pergament. Erleichtert seufzte ihr Gegenüber. „Danke Mrs. Granger. Wenn ich jetzt irgendwem begegnet wäre, wäre ich sicher ziemlich mies dran.", erklärte sie. Sie war nur noch in den Fluren unterwegs, da sie vergessen hatte einige Bücher ab zu geben, welche am heutigen Tag noch hier landen müssten. Zum Glück war Hermine wie immer länger hier gewesen, da sie selber noch etwas die neu hinzu gekommenen Bücher lesen wollte.

Erst hatte sie die Drittklässlerin strafend gemustert, als diese in die Bibliothek kam, jedoch verstand sie ihre Gründe und nahm die Bücher noch an. „Und jetzt ab in deinen Gemeinschaftsraum, ich bring die Bücher für dich weg.", entließ Hermine das Mädchen und diese rannte dankend aus der Bibliothek. Schnell stand sie auf und begann die Regale zu suchen. Es ging mit den Zaubern zwar wesentlich einfacher, aber sie hatte ja Zeit. Es war bereits Sieben Wochen her, dass das neue Jahr begonnen hatte und Sirena kam laut den Professoren sehr gut im Unterricht zurecht und Severus behandelte seine Tochter wie jede andere auch. Allerdings kam sie hin und wieder mal zu ihm oder Hermine in die Räumlichkeiten und redete ein wenig mit ihnen. Nachhilfe brauchte die kleine nicht mal im Ansatz. Bisher hatte sie nur ein O erhalten und war noch nie schlechter gewesen, Hermine hätte nicht stolzer sein können. Auch Vera erhielt sehr viele gute Noten und besonders oft entdeckte Hermine ihre Tochter an der Seite von Valentin, Veras Cousin. Severus behielt den Jungen ordentlich im Blick und achtete sehr auf ihn, wie nah er seiner Tochter kam, was Hermine nur ein lächeln aufs Gesicht Zauberte. Nie griff sich der Zaubertränke Professor in irgendwas ein, aber er wollte alles im Blick haben.

Auch mit Castiel und Zara sah man ihre Tochter oft und ab und an besuchte Hermine auch ihren alten Klassenkameraden Neville. Die Kinder ihrer ehemaligen Mitschüler schienen sich auch sehr gut zu entwickeln und Harry und Ginny hatten die Nachricht, dass Albus in Slytherin gelandet war sehr gut aufgenommen. Es schien nichtmal ein großes Problem da zu stellen, wie gut dieser sich mit Scorpius Malfoy verstand und das freute Hermine sogar noch mehr.

Vollkommen in Gedanken schob sie das letzte Buch in ein Regalfach und strich kurz über die Einbände der danebenstehenden Bücher. Sie hatte vor kurzem mit Sirena geredet und diese wollte mittlerweile mehr als alles andere, dass Severus und Hermine wieder zueinander fanden, jedoch musste Hermine ihrer Tochter dabei so einiges erklären. Sie wusste nicht, wie weit sie dem Schwarzhaarigen noch vertrauen konnte. Er hatte damals ihr Herz raus gerissen und gegen die steinernen Wände des Kerkers geschleudert. Er war der einzige Grund gewesen, warum Hermine den Job an Hogwarts nicht schon früher angenommen hatte, einfach weil sie ihm hier gezwungener maßen begegnen musste. Jedoch sah auch sie ein, dass er es geschafft hatte. Er hatte es geschafft, dass sie sich ein zweites mal in ihn verliebt hatte und das stellte innerlich ein Problem für sie da. Sie wusste, dass er diese Gefühle erwidern würde, daran lag es nicht, aber es lag viel mehr daran, dass sie Angst hatte diese Entscheidung zu bereuen. So lange Zeit hatten die beiden getrennt voneinander verbracht und sich nicht einen Brief zukommen lassen und jetzt sollten sie so tun als ob nichts gewesen wäre ? Wunden können heilen, aber niemals vergessen werden, wenn Narben bleiben.

Irgendwann musste sie auf ihn zu kommen und das hatten ihr bisher alle gesagt. Sogar Sirena versuchte zwischen ihren getrennten Eltern zu vermitteln, um sie wieder zu vereinen und das hatte Hermine sogar am wenigsten erwartet, aber ihre Tochter steckte eben voller Überraschungen. Müde hatte sie sich an das Regal gelehnt und sah nun hinaus aus den großen Bogenfenstern auf die Ländereien von Hogwarts. Sie war wieder hier und würde diesen Ort wohl nicht so schnell verlassen. Sie würde höchstwahrscheinlich wie ihre Vorgängerin bis ins hohe Alter hier arbeiten. Langweilig war es ihr bisher nicht geworden, aber wie sollte es auch, mit den vielen Büchern um sie herum. Sie durfte ja sogar mittlerweile Legal die Bücher in der verbotenen Abteilung lesen und das hatte sie schon immer in ihrer Schulzeit versucht. Jedesmal, wenn sie die Bibliothek betrat, hatte sie getestet, ob das Metallische Tor offen war und bei jeder Gelegenheit lies sie sich von den Lehrern eine Erlaubnis schreiben sich ein bestimmtes Buch von dort aus zu leihen. Sie war einfach unheimlich neugierig, wie sie selbst beim darüber nachdenken mit einem schmunzeln im Gesicht feststellte.

Schritte rissen sie aus ihrer kleinen Gedankenwelt und sie runzelte die Stirn, als sie hörte, wie diese nun die Bibliothek betraten. Wer wollte denn um diese Zeit hier etwas ? „Hermine, bist du noch da ?", hörte sie die Stimme von Severus. Natürlich war er es, seine Nächtlichen Besuche nach Sperrstunde kannte sie mittlerweile nur zu gut. Mit einem sanften lächeln schritt sie durch die Reihen und bog dann in den Gang ein, von dem aus man den Eingang sehen konnte, sowie ihren Schreibtisch. „Ah, da bist du. Du hast nicht zufällig dafür gesorgt, dass ich der kleinen Hufflepuff keine Punkte abziehen konnte ?", wollte er schmunzelnd wissen und grinsend kratzte Hermine sich am Hinterkopf. „Naja, sie musste ihre Bücher noch abgeben und hatte eine reisen Panik erwischt zu werden, weshalb ihr ihr schnell eine Entschuldigung geschrieben habe.", erklärte sie und er lachte. „Du bist einfach zu Gutherzig.", sie wurde leicht rot und er lachte noch etwas mehr. „Ich wollte dir das Buch zurückbringen.", kam er zu seinem eigentlichen Besuch und hielt ihr ein Buch mit dunkelrotem Ledereinband hin. „Ah komm, ich stell es schnell zurück und tag dich dann aus.", murmelte sie und las sich den Titel durch und dann die Regelnummer, die mit einem Speziellen Zauber sichtbar wurde. Schnellen Schrittes lief sie zu dem richtigen Ort wo das Buch hin gehörte und sah beleidigt zu Severus. „Warum eines von ganz oben ?", wollte sie leicht genervt wissen.

„Na um dich zu nerven.", lächelte er und ließ es mit Zauberstabloser Magie ins oberste Fach schweben. „Danke.", maulte sie höflich, mit dem Hintergedanken, dass sie das wohl auch selbst geschafft hätte. Sie setzte sich auf die kleine Fensterbank hinter ihr, die vor einem der Bogenfenster angebracht war und er setzte sich neben sie. Der Vollmond schien sie von hinten an und man konnte schwach ihre Schatten auf dem Boden erkennen. „Sirena hat sich prächtig entwickelt. Aber dieser Valentin nervt mich schon etwas.", fing er ein Gespräch an und Hermine nickte. „Sie ist ein fantastisches Mädchen. Gib dem Jungen eine Chance, vielleicht sind sie ja nur Freunde und wenn nicht, dann werden sie noch nicht in ihrem ersten Schuljahr zusammen kommen, Sirena meinte schon immer, dass sie erst in ihrem dritten Jahr einen Freund duldet.", schmunzelte sie und einige dicke Locken fielen ihr ins Gesicht. „Du hast sie sehr gut erzogen. Es tut mir noch immer leid, dass ich nie da war. Für sie. Für dich. Für euch.", murmelt er und sie lächelt. „Du musst mir lediglich beweisen, wie ernst es dir ist. Ich will dir wieder vertrauen können. Wenn du mein Vertrauen wieder hast, steht dem ganzen nichts mehr im Wege.", flüsterte die jüngere und er senkte den Kopf.

„Weist du Hermine, ich versuche mein Möglichstes. Ich habe all die Jahre nichtmal im Ansatz an eine andere Frau gedacht, ich hätte nicht so lange weg von euch bleiben dürfen, das weis ich. Ich möchte zu euch gehören und dich wieder mein nennen können und dass wir uns endlich aneinander binden.", kam es leise von ihm. „Wie ernst ist es dir mit mir...?", wollte sie wissen und sah ihn von der Seite an. „So ernst, dass ich alles versuche, selbst wenn ich es im Nachhinein bereuen werde.", flüsterte er nun und sein Körper reagierte mehr, als er denken konnte. er lehnte sich zu ihr rüber und Küsste sie liebevoll. Voller Glücksgefühle, merkte er, wie sie diesen Kuss erwiderte und aus Luftmangel lösten sie sich wieder von einander. „Dir ist es also wirklich ernst hm ?", wollte sie mit einem sanften lächeln im Gesicht wissen. „Ja.", antwortete er sofort und Freude glänzte in ihren Augen. „Dann bekommst du deine Chance.", flüsterte sie und er fühlte sich, als könne er fliegen, als sie sich dieses mal zu ihm lehnte und ihn Küsste. 

White [Snamione FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt