Seit zwei Stunden liege ich jetzt schon wach im Bett. Ich denke zumindest, dass es zwei Stunden sind. Mir war langweilig, also schreibe ich seit ein paar Minuten mit Jack, der sich eigentlich auf die Arbeit vorbereiten müsste...
-Von Jack-
- wenn du nicht da bist, hab ich niemanden der mir sagt ich soll schneller machen. du weißt dass ich allein längst nicht so produktiv bin ;) -
-Von Rose-
- mach schneller, Jack! x -
-Von Jack-
- aww gut Rose xx. ich gehorche dir ;D hab viel spaß, aber nicht zu viel! xxxxx -
Die Uhr zeigt 10:22 Uhr. Ich lege mein Handy beiseite und beschließe, aufzustehen. Barbs ist sicher schon wach. Ich ziehe mir ein paar kurze Sweatpants zu meinem Top an, mit dem ich geschlafen habe, und will gerade in die Küche gehen, als mich irgendetwas zur Eingangstür treibt. Vor der Tür bleibe ich stehen und wundere mich, warum ich hierehr gegangen bin, wenn ich doch eigentlich in die Küche wollte. Ich drehe mich einmal um mich selbst, um irgendeine Veränderung wahrzunehmen, die mich vielleicht hierhergeführt haben könnte, aber da ist nur dieser Geruch. Er ist mir unbekannt und ich kann ihn weder definieren noch sagen, ob ich ihn als angenehm oder unangenehm empfinde, also stehe ich einfach da und nehme einen tiefen Atemzug nach dem anderen.
"Was machst du da?" Ja, sie ist wach. Ich drehe mich um und sehe Barbara, die mich mit hochgezogenen Augenbrauen betrachtet, Arme verschränkt und den Kopf leicht geneigt.
"N-nichts... Ich wollte gerade in die Küche kommen" lache ich nervös.
"Hast du Atemprobleme?" fragt Barbara auf dem Weg in die Küche und ich lache laut los. Atemprobleme?
"Nein Barbs, ich atme ganz normal" versichere ich ihr.
Ihr Mund formt sich zu einem zynischen Grinsen. "Achso, ich dachte du hättest Schnappatmung bekommen, als du ihn gesehen hast."
"Wen gesehen?"
Barbara guckt mich an und grinst noch mehr, wissend, dass mein Gedankengang mich gleich zur Lösung führt. Ihn... IHN..? Nein. Nein, er kann nicht hier gewesen sein.
"Niall..?" frage ich kaum hörbar, meine Stimme klein und schwach.
"Der sucht noch schnell einen Parkplatz und in etwa 20 Minuten wollen wir losgehen, als wenn ich du wäre, würde ich mich langsam fertig machen. Es sei denn, du willst so gehen..."
Ich sehe an mir herunter. Nackte Füße, graue Sweatpants, die bis zur Hälfte miener Oberschenkel reichen, ein weißes Top. Ich fasse an meine Haare, die auf meinem Kopf mit einem Haargummi zu einem riesigen Knoten zusammengeknüllt sind. Verdammt, 20 Minuten!
Panisch und wie von der Tarantel gestochen renne ich in mein Zimmer... Nialls Zimmer... wie auch immer... und reiße meinen Koffer auf. Wie ist das verdammte Wetter heute?! schießt es mir durch den Kopf und ohne lange zu überlegen, wie ich diese Frage beantworten könnte, entscheide ich, dass es warm genug wird, ein kurzärmliges Shirt zu tragen, aber nicht warm genug für Hotpants.
Ich schlüpfe in Rekordzeit in meine schwarzen Skinny Jeans und ziehe mir ein lockeres weinrotes Shirt über, das an den Schultern ein Blumenmuster hat. Mag er Blumen?! Mag er weinrot?! Mag er schwarz?! ... moment. Ich bleibe kurz stehen und lache über meine Gedanken. Jeder mag schwarz.
Schnell stolpere ich ins Bad und sehe mich im Spiegel an. Woher kommen die Augenringe? Ich könnte schwören, ich habe lange geschlafen, aber man sieht es mir definitiv nicht an. Schnell schmiere ich mir Creme ins Gesicht, um meine Haut zu pflegen, und decke dann kleine Pickel und die Augenringe ab. Mit zitternden Händen trage ich Mascara auf und benutze dann meinen geliebten Lippenpflegestift, der meinem Gesicht den letzten Schliff gibt.
Gerade, als ich das Haargummi aus meinen verknoteten Haaren gezogen habe, wobei ich sicher einige Haare losgeworden bin, höre ich etwas. Ich halte inne und höre, ob das Geräusch noch einmal kommt.
Bum. Das war die Haustür. Das war die verdammte Haustür. Ich suche verzweifelt nach einer Bürste und fange gerade an, meine Haare, die wegen des Zopfes, den ich über Nacht hatte, eine einzige lange lockige Katastrophe sind, zu bändigen, als ich Barbaras Stimme rufen höre.
"Rose!" Sie klingt genervt. "Beeil dich gefälligst! Wir wollen los!"
Ich höre ein tiefes kichern, das ganz klar nicht von meiner Schwester kommt. Er ist da. Ich treffe ihn gleich.
Ich entscheide mich dafür, meine Haare so sein zu lassen, in der Hoffnung, dass sie sich noch von allein legen, und schließe die Augen, um mich zu beruhigen. Ich weiß, dass ich, wenn ich jetzt meinen ersten Eindruck versaue, morgen gleich wieder nach Hause zurückfliegen kann.
Du schaffst das, Rose. Bleib ruhig. Er ist auch nur ein Mensch.
Ohne weiter darüber nachzudenken, dass Niall Horan ein international anerkannter Sänger der größten und erfolgreichsten Boyband ist, die je existierte, und nebenbei noch unglaublich gut aussieht und die Stimme eines Engels hat, bewege ich mich wie in Zeitlupe aus dem Bad, durch mein Zimmer und den Flur entlang.
Als ich um die Ecke biege sehe ich Barbara.
"Fertig." sage ich erleichtert und lache nervös. Sie rollt die Augen und läuft an mir vorbei in Richtung Tür. Ich drehe mich um, um ihr zu folgen und meine Augen fallen auf die blonden Haare und die blauen Augen, die ich schon so oft auf Bildern und in Videos gesehen habe und die sich schon unzählige Male in meine Träume geschlichen haben. Und da ist wieder dieser Geruch!
"Hi" sagt er lässig und kommt auf mich zu, um mir die Hand zu geben. "Hi" sage ich so ruhig und freundlich wie ich kann. Er lächelt. Sein Lächeln ist in Wirklichkeit schöner als man es beschreiben oder sich vorstellen kann...
"Wow" sagt er auf einmal, "ihr habt ein gutes Gen in der Familie, echt!"
Er rennt schnell an mir vorbei und ich kann es nicht fassen. War das ein Kompliment? Oh mein Gott...
"Kann losgehen" höre ich ihn plötzlich wieder, als er ein weiteres mal an mir vorbeihuscht, diesmal in die andere Richtung, zur Tür, wo Barabara wartet und auf ihrem Handy tippt. Als ich hinterherkomme sehe ich in seiner Hand ein Brötchen und muss lachen.
"Warum isst du was? Wir gehen doch jetzt essen" platzt es aus mir heraus und ich bin von mir selbst überrascht, wie plötzlich ich wieder ich bin.
Wir stehen da. Er sieht mich an, und nimmt einen Bissen von dem Brötchen, ohne seine Augen von meinen abzuwenden. Beim Kauen fängt er an zu grinsen und seine Augen verengen sich zu kleinen Schlitzen.
"Ihr beide seid euch so ähnlich" stellt er amüsiert fest und folgt Barbara aus der Tür.
Oh mein Gott.
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My Sister's Boyfriend [Niall Horan FF] - n.h -
FanfictionRose Palvin- Pizzalieferantin, single, wohnt bei Dad. Ihre Schwester Barbara- international bekanntes Model, reich, in einer Beziehung mit Niall Horan. Doch war es ein Fehler von Barabara, ihrer Schwester ein großes Geheimnis zu anzuvertrauen und si...