Kapitel 3

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Malina's Sicht:

Ich renne so schnell wie ich kann, obwohl man in den Fluren nicht rennen darf, aber das ist mir jetzt sowas von egal. Plötzlich sah ich Mrs. Jane ein paar Meter vor mir. Ich hielt sofort an und muss mich erstmal beruhigen. Mrs. Jane ermahnt mich, "Malina! Du weißt ganz genau, dass es verboten ist auf den Fluren zu rennen!"
"Es...t..tut mir leid, aber i..ich...", weiter komme ich nicht, denn von der anderen Seite kommt Evina angerannt und wird natürlich auch von Mrs. Jane aufgehalten.
Sie ist auch ganz aus der Puste und kommt gar nicht zu Wort.

"Sag mal hält sich hier überhaupt noch jemand an die Regeln? Ihr müsst beide morgen Nachsitzen! Habt ihr verstanden?"
Evina und ich stimmen gleichzeitig zu und Mrs. Jane lässt uns endlich alleine.
Wir fangen beide an zu lachen und gingen dann gemeinsam in Evina's Zimmer. "Ihr müsst beide morgen Nachsitzen! Habt ihr verstanden?", wiederhole ich Mrs. Jane's Worte und hebe dazu meinen Zeigefinger. Sofort müssen wir wieder lachen.

Als wir in Evina's Zimmer angekommen sind, setzte ich mich gleich auf ihr Bett und mache es mir gemütlich. "Hey du sollst mir bei der Auswahl helfen und nicht schon wieder zeichnen!", sage sie gespielt empört zu mir und nimmt sich das erste Kleid.
"Ich darf doch wohl einmal am Tag endscheiden dürfen, was ich tue! Oder, Madame?", antworte ich ihr ebenfalls gespielt empört.
Jetzt dreht sie sich zu mir und hält das erste Kleid vor ihren Körper. "Und? Wie gefällt dir das?", fragt sie mich während sie sich im Spiegel betrachtet.
Ich zeichne in aller Ruhe weiter und sage abwesend, "Echt schön!"

"Du hast es ja nicht einmal angeschaut!", beschwert sie sich.
Ich sehe kurz vom Notizblock zu ihr und meine, dass es ganz schön aussieht. Daraufhin rollt sie ihre Augen und nimmt das nächste Kleid.

"Wie es jetzt wohl wäre, wenn wir auf der Insel wären!", sage ich während ich die Insel zeichne.
Evina betrachtet sich natürlich immer noch im Spiegel und hat bereits schon das 10. Kleid.
"Mom meint, dass es hier viel besser ist und wir nicht mehr daran denken sollen!", erklärt sie mir.
"Ja ich weiß! Aber du wirst ja auch nicht gekrönt und wirst dann auch nicht jeden Tag in irgendwelche Kleider gesteckt! Ich möchte einfach mal frei sein!"
Evina schaut nun mitfühlend zu mir und sagt dann, "Ich kann dich ja verstehen, aber wir kommen hier nunmal nicht weg! Das haben unsere Mütter so ausgesucht und wir müssen es leider aushalten!"

"Evina, Nein! Wir wollen hier raus, also kommen wir hier auch raus! Immerhin konnten unsere Mütter auch entscheiden, wo sie hin wollen, also werden wir auch einen Weg finden!", ich schlage mein Block zu und setze mich aufrecht hin.
Evina setzt sich neben mich, auf ihr Bett, und fragt nachdenklich, "Aber wie wollen wir das machen? Du bist nunmal die Tronfolgerin! Das geht doch gar nicht!"
Ich nehm ihre Hand in meine und sage ganz ruhig zu ihr, "Wir werden es schaffen, versprochen!"

Es ist bereits Abends und ich zeichne mal wieder in meinem Zimmer. Aufeinmal klopft es an der Tür und im nächsten Moment steht Dad davor.
"Malina, wir müssen reden!", sagt er streng.
Ich sehe ihn genervt an,
"Ach, und ob ich Zeit habe interessiert dir mal wieder gar nicht!"
Er schaut mich wütend an und wird lauter,
"Warum kannst du dich nicht einmal an die Regeln halten! Du wirst bald Königin und musst ein Vorbild für das Volk sein! Kannst du dich nicht wenigstens bemühen? Irgendwann wird das dann bestimmt nicht mehr so schlimm für dich sein! Sehe es doch mal als Chance, Königin zu werden!"

Ist das sein Ernst? Eine Chance mein Leben lang eingesperrt zu leben? "Ich will aber keine Königin werden und mein ganzes Leben in diesem Gefängnis verbringen! Ich will nicht ständig in Kleidern herumlaufen müssen und über Gesetze entscheiden müssen! Du wolltest es vielleicht so und Mom anscheinend auch, aber ich will das nicht! Ich will frei sein, mein Leben genießen und einfach mal das tun, was ich will und nicht was andere von mir verlangen!"

"Malina! Rede endlich vernünftig mit uns und sehe es endlich ein, du bist eine Prinzessin und Tronfolgerin! Das war das letzte Mal das du Nachsitzen musst! Klar?!"

"Und was ist wenn ich noch mal Nachsitzen muss?"

"Dann wird das Konsequenzen haben, Fräulein! Und deine beiden Freundinnen kannst du das selbe sagen!"

"Was haben die denn damit zutun?", verwirrt sehe ich zu ihm.

"Das kannst du ihnen ja morgen fragen! Und suche dir endlich einen Prinzen als Begleitung, ansonsten suchen wir dir einen!"

Nachdem er zu Ende gesprochen hat, geht er aus meinem Zimmer und macht die Tür zu. Ich drehe mich genervt zu meinem Block und zeichne weiter.

Immer das selbe! Nie verstehen die mich!

Descendants- Kelch der GötterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt