*** Teil 6 ***

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Samstag

Heute wurde ich anstatt von der schrecklichen Erfindung namens Wecker von etwas kleinen, weichen, pelzigen geweckt. Seine Haare kitzelten im Gesicht als er mich beschnüffelte. Als mir dann aber was warmes nasses durchs Gesicht fuhr, richtete ich mich schnell auf und versuchte den kleinen Fellbausch von mir zu schieben.

"Wrgh Point lass dass"

Leider, schien Point nicht aufgeben zu wollen.

"Ist ja schon gut ich steh ja schon auf du kleiner Fratz"

sagte ich zu Point und setzte ihn auf den Boden ab. Langsam schlurfte ich ins Bad um kurz danach runter zu trotten. Im Esszimmer war der Tisch schon mit allerlei zum Frühstücken gedeckt, darunter auch Pfannkuchen die köstlich dufteten. Mein Bruder und meine Mam saßen schon am Tisch und meine Mama schaute mich lächelnd an als sie mich entdeckte. Gerade in diesem Moment wollte mein Bruder sich schon was vom Essen schnappen.

"Erst wenn alle sitzen"

sagte meine Mam ihn ermahnend, aber trotzdem mit einen sanften Lächeln in Gesicht.

"Ach ist schon gut Mama"

meinte ich und setzte mich.

"Nein, er muss das lernen das ist sonst unhöflich"

Sam griff froh das ich endlich saß, nach den Nutella und machte sich ein Nutella Semmel.

Ich griff nach der Müsli Packung und schütte dieses und Milch großzügig in eine Schüssel, gemütlich mampfe ich es.

"Point müsste noch raus könntest du Sam da eventuell mitnehmen, ich müsste noch ein paar Sachen einkaufen"

fragte mich meine Mutter.

"Ja klar"

sagte ich lächelnd zu Sam schauend. Kaum waren wir mit Essen fertig, stürmte Sam auch schon in den Gang um sich Jacke und Schuhe anzuziehen. Ich ging ihn hinterher und zog mir ebenfalls eine Jacke und Schuhe an. Ich leinte Point an und schaute nochmals in den Spiegel. Meine Haare waren total verwuschelt in einen Dutt zusammen gebunden, sodass einige Strähnen raushingen, ich hatte auch immer noch meine Jogginghose an die ich zum schlafen anhatte, aber das war mir jetzt auch egal ich mein für den Spielplatz würde es schon gehen und so traten wir alle zusammen aus der Tür. Wir gingen ein ganzes Stück zum Kinderspielplatz, als wir da waren stürzte sich Sam gleich auf eine der Schaukeln und ich setzte mich auf die andere da sowieso niemand außer wir da waren, leinte ich Point auch ab. Dieser tollte durch die Blätterhaufen und spielte mit den runter gefallenen Laub. Schmunzelnd schaute ich zu Sam der sich freute wie ein Honigkuchenpferd da er so "hoch" schaukeln konnte. Ich wäre gerne wieder ein Kind wenn ich dann wieder genauso unbeschwert und glücklich sein könnte. Leider war ich selbst als Kind nicht besonders glücklich gewesen. Wäre er ein anderer Mensch gewesen wäre vielleicht alles anders gewesen. Schnell Verwarf ich den Gedanken wieder. Und schaute auf Sam der inzwischen vor mich getraten war.

"Alles ok?"

fragte er mich aus seinen braunen fast schwarzen Augen die mich so sehr an einen Teddybär erinnerten.

"Ja komm lass uns im Sandkasten spielen"

meinte ich lächelnd.

"Ich will aber Karusell fahren"

sagte er grinsend.

"Ja ok ich schups dich an ok?"

"ok"

meinte er schon Richtung Karussell rennend.

Dort angekommen stieg er sofort ein.

"Gut festhalten"

meinte ich grinsend und fing an ihn anzuschubsen.

"Schneller schneller "

rief Sam und ich tat wie mir gehießen, bis ich dann selber rein sprang.

Alles drehte sich so schnell das alle Farben verschwammen. Sam lachte und ich konnte nicht anders als mit ihm zu lachen. So ging es eine ganze Zeit bis auf einmal Sam von der Bank rutschte und runter fiel.

Sofort hielt ich das Karusell an.

"Alles ok?"

fragte ich Sam besorgt.

"Ja"

schniefte er und fing kurz darauf an zu weinen.

"Wieso weinst du denn dann, sag wo tuts weh?"

fragte ich ihn fürsorglich.

"Es tut nicht weh und ich weine nicht"

meinte er seinen Kopf weg drehend.

"Was ist denn los?"

fragte ich ihn in den Arm nehmend.

"Helden weinen auch nicht"

meinte er zwischen zwei Schniefern beschämt.

"Was?"

sagte ich ein wenig verwirrt.

"Spiderman weint auch nicht wenn er sich verletzt hat"

"Doch Sam Helden weinen auch es ist ok zu weinen"

streichelte ich ihn durch sein weiches blondes Haar.

"Wirklich?"

schaute er mich aus seinen braunen Augen an.

"Ja"

meine ich ihn zu lächelnd.

"Also wo tut es weh?"

Er zeigte auf sein Ellbogen.

Ich krempelte vorsichtig den Ärmel seiner Jacke hoch und eine kleine Schürfwunde trat in mein Blickfeld.

"Alles gut das wird wieder"

sagte ich zu Sam er nickte und ich wischte mit meinen Daumen die Tränen von seiner Wange.

"Komm lass uns nachhause gehen"

sagte ich zu ihm nahm seine kleine Hand in meine. Ich rief nur noch kurz Point, welcher brav aus einen Blätterhaufen hervorgesprungen kam und sich anleinen lies.

"Cate?"

fragte Sam zu mir hoch schauend.

"Ja?"

"Kannst du mich tragen?"

ich schaute zu ihn runter.

"Ja"

sagte ich und nahm ihn auf den Arm sofort kuschelte er sich an meine Schulter.

So ging ich dann mit Sam auf der Schulter weiter. Als wir Zuhause waren klingelte ich, da das Auto schon wieder in der Einfahrt stand, Sam auf meinen Arm eingeschlafen war und ich ihn nicht wecken wollte. Meine Mam schaute mir grinsend entgegen.

"Da ist aber jemand müde geworden"

meinte sie lächelnd und nahm mir Sam ab.

"Ja er ist vom Karusell gefallen, aber bis auf eine kleine Schürfwunde am Ellbogen ist nichts passiert"

sagte ich.

"Ok ich schaue es mir gleich mal an"

meinte sie und strich vorsichtig über seine Wange.

Point lief in der Zeit auch schon zwischen den Beinen meiner Mam hindurch, um erstmal durch die ganze Wohnung zu rennen und schlussendlich in seinem Körbchen neben den Sofa zu plumpsen. Ich folgte ihn ins Wohnzimmer ließ mich auf die Couch fallen und streckte alle viere von mir. So konnte man's aushalten.

2 Alphas 1 MateWo Geschichten leben. Entdecke jetzt