T W O | Hoseok

58 12 40
                                    

J-Hope P.O.V.

Es war ein Tag wie jeder andere.
Bereits früh hatte mich die abendliche Sonne auf der Nase gekitzelt und mir dadurch ein Gefühl der Wärme gegeben.

Ich war tatsächlich wieder eingeschlafen.

Jin müsste bereits das Abendessen vorbereitet haben. Es war sehr nett von ihm, auch wenn er sich fast täglich beschwert er müsse alles alleine machen.

Mit halbverschlossen Augen und noch immer schwachen Gliedern setzte ich mich auf. Ein Blick auf den Wecker verriet mir, dass Jin bereits in der Küche stehen müsste. Also entschloss ich, mich zu erheben und mich ordentlich zu kleiden. So gut wie es ging schleppte ich mich Richtung Kleiderschrank.

Nach einigen Minuten fand ich die richtigen Sachen. Ein weißes Shirt, eine blaue Jeans mit Kunstlöchern und schwarze Boots. Zum Schluss schnappte ich mir eine schwarze Mütze um meine zerzausten Haare verstecken zu können.
Plötzlich hörte ich unsere Küchenfee nach uns rufen. Ich wusste es....kein Tag Freizeit für ihn.

Bevor ich das Zimmer verließ, nahm ich mein Telefon und versteckte es in der Hosentasche. Naja, verstecken war wahrscheinlich nicht das richtige Wort dafür. Denn so ziemlich keiner hier verließ seinen Raum ohne sein Handy. Außer vielleicht Yoongi, wenn er wieder die komplette Nacht an neuen Werken saß und er total verschlafen aus seinem Zimmer tritt.

Apropos Yoongi. Man konnte hören wie Jin den Flur entlang ging und wenige Sekunden später sprach er bereits eine Extraeinladung für Suga aus. Doch die brauchte ich nicht.
Ich griff nach der Türklinke und drückte diese hinunter. Als sich die Tür öffnete, sah mir ein lächelnder Namjoon entgegen.
"Oh, ähm. Guten Abend Hoseok. Ich wollte dich gerade wecken aber sieht wohl so aus wärst du bereits auf dem Weg runter. Umso besser, ich begleit' dich", sprach er mit seiner Gute-Laune-Stimme. Ich nickte als Antwort.

Namjoon war unser Führer und dazu noch den Besten den man sich wünschen könnte.

Zu zweit machten wir uns auf dem Weg Richtung Esszimmer, wo bereits Jungkook und ein wahrscheinlich wieder eingeschlafener Taehyung auf uns warteten.
"Guten Abend", entwich dem Jüngsten. Dies schien allerdings seinen Nachbarn zu wecken denn dieser saß mit einem Ruck kerzengerade. "Hm? Wo? Was? Oh...", sprach er in einem schnellen Ton bevor er düster zu Jungkook schaute welcher nur mit "'Tschuldige" antwortete.

Nach einer kurzen Weile betraten ein genervter Yoongi, einem lächelnden Jin und einen überglücklichen Jimin das Esszimmer. Bei Jimins Anblick begann mein Herz wie verrückt zu rasen. Ich konnte fühlen wie Wärme meine Wangen füllte und ich ihn ausversehen anstarrte. Taehyung schien dies zu bemerken und stieß mich mit seinem Ellbogen. Schnell schaute ich krampfhaft auf meinen Teller und versuchte, jeglichen Sichtkontakt zu verhindern.

Ein paar weitere Minuten vergingen. Namjoon, Jin und ich unterhielten uns über unsere Pläne für den morgigen Tag. Wir entschieden uns für einen eher gelassenen Tag, mit Park oder so.
Ein Kichern machte sich breit. Es war eine hohe Stimme. Ich schaute mich nach dieser Stimme um. Zu meiner Überraschung war es Jimin der lachte und versuchte seinen Nachbarn Yoongi zu füttern.

Warte mal, Yoongi und füttern? Können Schweine bereits fliegen?

Noch überraschender war die Reaktion des Rappers. Denn dieser schmückte sein Gesicht mit einem Lächeln, füllte seinen Löffel mit etwas von seinem Essen und führte das Besteck Richtung Jimin. Dieser war überglücklich und akzeptierte Yoongis Angebot. Erschrocken riss ich die Augen auf. Jin machte es mir gleich.
"Ehm...Yoongi und Jimin...Habt ihr uns etwas zu sagen?", entwich es dem Ältesten.

Deren Geständnis war alles andere als erwartet. Ich fühlte einen stechenden Schmerz in meiner rechten Brust. Wie, als würde das Teufelchen mit seinem Spieß ununterbrochen auf mein Herz einstechen. Der Versuch die Tränen zu unterdrücken gelung mir zwar, dennoch fühlte ich mich mies.

Schon seit geraumer Zeit hatte ich Gefühle für den Zweitjüngsten entwickelt. Jeden Tag wollte ich meine Mut zusammennehmen, zu ihm gehen und ihm sagen, was ich fühle. Doch nur bei seiner Anwesenheit wurde ich zu einem stotternden Chaos. Nicht mal ein verständliches "Hallo, wie geht's dir?" konnte ich hervorbringen. Deshalb kam es nie zu meinem Geständnis.

Und so wie es aussieht, war es nun wohl zu spät.

"YOONMIN IST REAAAAL YAAAAA!", schrie Tae. Ich schwör', wären wir alleine würde ich ihn schlagen. Seine Aussage machte alles nur schlimmer.
Nichts desto trotz setzte ich ein Lächeln auf und brachte ein "Glückwünsch" hervor.
Das Pärchen bedankte sich bei jedem.

Nur Jin schien zu bemerken, dass mir das alles andere als gefiel. Mit besorgten Blick musterte er mich. Leicht schüttelte ich den Kopf woraufhin er seine Aufmerksamkeit wieder dem Essen widmete.

Nachdem die Mahlzeit beendet war, war ich so ziemlich der Erste, der den Raum verließ. Ich wollte diesem ganzen Liebesschauspiel nicht länger zuschauen.
Mein einziger Rückzugsort jetzt war das Zimmer welches ich mit Jin teilte.
Für wenige Sekunden schaffte ich es, stark zu bleiben. Doch dann setzte ich mich auf mein Bett und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

Es dauerte nicht allzu lange als mein sehr besorgter Zimmergefährte hereinkam und mich in den Arm nahm. Ihn als Freund zu haben, war so besonders. Manchmal führte er sich wie eine richtige Mutter auf. Doch das mag daran liegen, dass er der älteste Mann unter uns ist.

Wir verweilten einige Minuten in unserer Position. Immer wieder flüsterte er mir ermunterte Worte zu.
Ich bedankte mich und teilte ihm mit, ich würde mir die Beine vertreten gehen.

Gesagt, getan. Ich holte mir meine Jacke, zog sie d'rüber und ging hinaus. Lange würde ich mich hier eh nicht aufhalten, denn die Kälte nahm stetig zu.

----------

Mein Schlaf war eher unruhig. Liebeskummer war die Ursache.
Das war so ziemlich das erste Mal, dass ich etwas für jemanden fühlte. Und gleich am Anfang eine Enttäuschung zu erleben, machte alles nur schlimmer.

Bei einer weiteren Wendung spürte ich bereits, dass mein Bett ein Ende hatte. So passierte es, dass mein und ich uns trennten.
Mit einem lautem Knall landete ich auf dem Boden.

Dies schien Jin aber nicht weiter zu stören. Denn dieser rieb sein Gesicht. Mal wieder.

So ein Narzisst.

Normalerweise würde ich so etwas nie über ihn sagen, doch momentan hatte ich ganz andere Probleme als sein Aussehen.
Und wenn man gerade von dem Teufel sprach, sollte er auch kommen.
Der Älteste drehte sich zu mir und musterte mich. Er musste bei meinem Anblick schmunzeln. Doch trotzdem half er mir auf und wollte, dass ich weiterschlief.

Das letzte was ich mitbekam war, dass er den Raum verließ. Wahrscheinlich um das Frühstück vorzubereiten.
Doch schon wenige Sekunden später verstummte alles und schlief ein.

_____________________________________

Annyeong!

Also, ich bin hier der Co-autor. Und es macht mir so viel Spaß mit meinem Partner zusammen zu schreiben :D

Das ist das erste Mal seit langem, dass ich wieder mal deutsch schreibe. Hatte 'ne echt lange Pause.
Deshalb bitte ich euch, falls ich etwas grobes falsch gemacht habe, sagt es mir und ich werde es ausbessern ;)

Gamawo!

- binary_star

Lie | BTS FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt