T W E L V E | Namjoon

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| Namjoon POV |

Sofort als ich den Aufschrei von Hoseok hörte, zwingte ich mich erneut aufzustehen und nach dem Rechtem zu schauen. Das komplette Gegenteil war aber der Fall. Mit leisen Schritten schleppte ich mich in Richtung seines Bettes. Die anderen schienen nichts mitbekommen zu haben, vor allem nicht unsere beiden Jüngsten. Zumindest war bei ihnen keine offensichtliche, vorzeitige Mid-Life Crisis ausgebrochen.

Die Stimmung hatte den Nullpunkt erreicht. Die Prügelei von eben machte sie auch nicht gerade besser. Nun hatten wir zwei "Missionen".
1. Jin und Jimin aufspüren und befreien.
2. Eine weite Distanz zwischen Yoongi und Hoseok herstellen.

Schleichend bewegte ich mich voran. Eine Weile schaute ich Hoseok nur an, nicht wissend, was zu tun. Yoongi hatte auch nichts mitbekommen. Wahrscheinlich hatte er sich schlafen gelegt. War angesichts der momentanen Situation auch besser so. Eine zweite Prügelei konnte keiner brauchen.

Ich entschied mich weiter in die Richtung des Zimmernachbarn zu gehen. Dabei entging mir das Schluchzen aus einem der Zimmer allerdings nicht. Und ich konnte mir schon denken weshalb.

Eine Wand von Traurigkeit, Reue und Selbsthass kam mir entgegen. Für ein paar Sekunden stand ich wie angewurzelt in der Tür stehen. Als mein Blick dann allerdings nach rechts wanderte, sah ich eine dunkle Person.

Er saß kerzengerade und schweißgebadet in seinem Bett und atmete hektisch. Ich ging auf ihn zu und schaltete das kleine Lämpchen neben ihm ein.
"Was willst du denn hier? Geh schlafen, 'bin okay", fuhr er mich direkt an. Perplex von seiner Reaktion starrte ich ihn kurz an. Sein böser Blick verwandelte sich aber allerdings wenig später in einen weicheren Blick.

"Es...es tut mir leid." Das war alles, was er heraus brachte. Mehr brauchte ich auch nicht. Erschöpft von diesem Tag voller Ereignisse setzte ich mich auf die Kante seiner Matratze. Da war sie wieder, die all zu bekannte Stille. Diese unangenehme, bedrückende, geheimnisvolle Stille. Über seine Probleme sprechen oder nicht, es war seine Entscheidung.

Doch hier zu sitzen und nichts zu tun während Jimin und Jin da draußen in Gefahr waren, brachte uns alle auch nicht weiter. Mir war das bewusst, wie es bei Hoseok aber aussah, war fragwürdig.

"Also-...möchtest du reden?", brach ich letzten Endes die vorherrschende Stille. Seine Antwort, ein Kopfschütteln. Ich begrüßte diese Entscheidung nicht, musste sie aber akzeptieren. Geschlagen stand ich wieder auf und entfernte mich ein paar Schritte von ihm. Seine Augen schlossen sich, behielten ihren Zustand so eine Weile, öffneten sich jedoch wieder. Mich blickte ein gebrochenes Augenpaar an. Das war mein Signal, dass ich besser gehen sollte.

Wir alle brauchten Ruhe, wir alle mussten vorsichtig sein.
Ich bewegte mich Richtung Ausgang. Das einzige, was dieses Raum aufhellte, war die Nachttischlampe. Es störte Hoseok aber nicht sonderlich, er drehte sich einfach mit dem Rücken zu mir, zog die Decke bis zur Hälfte seines Kopfes hoch und versuchte seinen Herzschlag zu beruhigen.

Das reichte mir als Beweis, dass es ihm vorerst besser ging. Daher öffnete ich seine Tür und trat heraus. Er sollte sich beruhigen und wieder klar im Kopf werden. Das war die Hauptsache. Plötzlich hörte ich ein paar Schritte den Flur entlang gehen und das Klicken einer Tür nicht weit weg von hier. Zugegeben, ich hatte mich etwas erschrocken.

Neugierig ging ich in die Richtung der Geräuschquelle. Es war das Zimmer von Jungkook und Taehyung. Ich blieb für ein paar Sekunden davor stehen und überlegte, ob ich anklopfe sollte. Offensichtlich war einer der Beiden noch wach. Diesen Gedanken schüttelte ich jedoch wieder ab.

Ich wollte Hoseok jedoch für ein paar Momente allein lassen. Yoongi schlief wahrscheinlich bereits. Eigentlich schlief so ziemlich jeder außer ich. Ein leichtes Schmunzeln huschte mir über die Lippen. Seit Jin weg war, habe ich hier sozusagen seinen Platz eingenommen. Aufgabe eines Leaders.

Ich ging in die Küche und nahm mir leeres Glas, füllte es mit Wasser. Ich setzte mich auf den nähsten Stuhl und öffnete den roten Brief, welcher neben Jins Bett lag. Es war der Beweis, dass Jin erpresst wurde und nicht aus freien Stücken gegangen war.

Wir konnten uns an niemaden wenden, zu groß die Gefahr der Bekanntmachung. Ich drehte den Brief in meiner Hand immer wieder um. Tausend Gedanken gingen mir durch den Kopf.

"Ach Jin-Hyung...wo bist du nur?"

Ich untersuchte jeden Quadratzentimeter des roten Papiers. Die Buchstaben waren sehr sauber aufgeklebt. Das heißt der Überltäter war in der Feinmotorik sehr begabt.

Wo steckten die Beiden nur?


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Annyeong!

Super Brain RM am Start.

Yeee, ich habs geschafft! Diese Woche war so stressig, ich habs nicht geschafft ein Kapitel zu schreiben. Selbst jetzt müsste ich eigentlich lernen. Aber, alles für Wattpad <3

Danke by the way für über 100 Votes. Saranghae~

- Yeona



Lie | BTS FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt