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Katy hatte ein unruhigen, kurzen Schlaf, bis sie am nächsten Morgen aufwachte. Sie war nicht sehr ausgeschlafen, aber noch ein Mal einschlafen konnte sie auch nicht. Katy seufzte, setzte sich grade hin und stand auf. Sie ging zu der Spiegeltür ihres Schrankes und musterte sich.
Ihre Haut war blass und unter ihren Augen hatten sich blaue Ringe gebildet. Sie fuhr sich mit ihrer Hand durch die braunen Haare.
Für einen Moment schloss sie ihre Augen, bis sie ein leichtes Schwindelgefühl überkam und sie beschloss sich wieder hin zu setzten.
Gerade als sie sich auf ihr Bett fallen ließ öffnete ihre Mutter leise ihre Zimmertür. Als sie Katy erblickte runzelte sie besorgt die Stirn und fragte: "Möchtest du essen kommen? Es gibt Pfannkuchen." Katy zuckte nur mit den Schultern "Hör Mal", sie ließ sich neben Katy auf das Bett sinken, "Du kannst nicht aufhören zu essen. Du hast seit zwei Tagen nichts gegessen. Du musst wenigstens etwas Kleines essen oder das wird das kein gutes Ende nehmen." Sie sah Katy ernst und besorgt an, doch diese zuckte nur gleichgültig mit den Schultern. Katys Mutter seufzte und stand wieder auf, sie wirkte ebenfalls Müde und traurig. Sie verließ das Zimmer und Katy war wieder alleine.
Sie erhob sich langsam von ihrem Bett und lief zu den Fotos, die an der Wand hingen und betrachtet diese.
Auf einem saß Katy vor einem Zelt, an einem Lagerfeuer und hielt einen Stock in die Glut. Katy war ziemlich verwackelt, da sie sich vor lachen kaum halten konnte. 
Katy erinnerte sich an das Wochenende, als sie mit ihr campen war und sie bis spät in die Nacht wach geblieben waren. Sie hatten am Feuer gesessen, sich über Gott und die Welt unterhalten und viel gelacht. Als das Feuer erloschen war, war es schon lange nach Mitternacht und trotzdem waren sie auf die Idee gekommen, im See in der Nähe schwimmen zugehen. Obwohl es ein warme Sommernacht war, war der See kalt und es war eine große Überwindung in das kalte Wasser zu gehen. Sie hatten es nicht länger als 5 Minuten durchgehalten.
Katy musste schmunzeln, es war schon lustig gewesen, damals.

Als Katy die Treppe hinunter lief, stieg ihr der Geruch von frischen Pfannkuchen in die Nase. Pfannkuchen waren ihr Lieblingsessen, aber Heute wurde ihr bei dem Gedanken, zu überhaupt zu essen schlecht, doch sie ignorierte diesen und lief einfach weiter in Richtung Küche.
Dort angekommen ließ sie sich vor einem Teller Pfannkuchen sinken. "Schön, dass du doch noch gekommen bist." ertönte die Stimme ihrer Mutter. "Ja." erwiderte Katy knapp. Ihre Mutter setzte sich ebenfalls an den Tisch und begann zu essen, doch Katy saß einfach nur da und starrte den vollen Teller vor ihr an.
Nach einiger Zeit griff sie langsam nach der Gabel und führte diese zu den, mit Ahornsirup übergossenen, Pfannkuchen.
Umständlich trennte sie ein Stück ab und führte dieses zu ihrem Mund. Eigentlich wollte sie nichts essen, doch sie tat es, für ihre Mutter.
Ihr war bewusst, dass es ihrer Mutter noch schlechter gehen würde als sowieso schon, wenn Katy nicht mal mehr eine Bohne essen würde.
Sobald sie zuende gefrühstückt hatten, half Katy ihrer Mutter das Geschirr weg zu räumen und lief wieder zurück in ihr Zimmer.

Gerade als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, wurde diese auch schon wieder von ihrer Mutter geöffnet. "Wir müssen in fast einer Stunde losfahren, also wenn du dich noch umziehen möchtest, mach es bald." Katy willigte mit einem Nicken ein und wante sich zu ihrem Kleiderschrank. Wärend ihre Mutter den Raum verließ, öffnete Katy den Schrank und suchte nach einem geeigneten Outfit.

Als Katy sich umgezogen hatte betrachtete sie sich nochmal im Spiegel.
Sie trug ein schlichtes, schwarzes Kleid mit schwarzer Strumpfhose, ihre langen Haare hatte sich zu einem Dutt gesteckt.

Nach dem sie sich mit ihrem Aussehen zufrieden gegeben hatte ging sie die Treppe hinunter in den Flur, indem schon ihre Mutter auf sie wartet. Auch sie trug schwarze Kleidung. Ihre Mutter öffnete die Haustür und hielt sie für Katy auf, welche an ihr vorbei nach draußen schritt. Hinter ihr verschloss ihre Mutter wieder die Tür und begab sich zu dem großen Auto, welches in dem Carport stand und setzt sich auf den Fahrersitz. Katy folgte ihr und setzte sich auf die Rückbank. "Bist du bereit?" erkundigte sich Katys Mutter, nachdem sie sich angeschnallt hatte und den Motor gestartet hatte. Sie sah nich Mal zu Katy bevor sie los fuhr.

Katy wusste wo sie hinfahren würden.
Auf die Beerdigung von ihr.
Auf die Beerdigung von Janni.

Fuck my life Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt