Pain -vom Tod verfolgt-

Kapitel 3

Während der Fahrt vom Krankenhaus zu ihm nach Hause, beschlossenen meine Augen damit aufzuhören, Flüsse aus Salzwasser auf meinen Wangen entlang zu ziehen. Diese Flüsse haben allerdings alle einen gemeinsamen Ursprung. Die Wut. Am Anfang dachte ich, ich sei traurig, aber ich weine aus Wut.

Ich bin wütend wegen der vielen Fragen, die in meinem Kopf toben wie ein Hurricane.

Ich bin wütend, weil meine beste Freundin Aaron kennt, mir nichts davon erzählt hat UND heimlich mit ihm über mich redet.

Ich bin wütend, weil der Tod so grausam ist und sich ein vielleicht gerade mal fünf Monate altes Leben nimmt. Er nimmt es und wird es nie wieder hergeben.

Ich starte die ganze Zeit aus dem Fenster und versuche die Dämonen in meinem Kopf auszublenden, was gar nicht so leicht ist, wenn man gleichzeitig noch die zumindest für mich peinliche, angespannte Stille ausblenden muss, die gerade im Auto herrscht.
Gleichzeitig versuche ich die Informstionan aus den "Bildern" zu entnehmen. Wer war das Baby? Habe ich das alles wirklich erlebt oder bin ich verrückt? Was haben Aaron und Ivie danit zu tun?
Ich habe mehrmals aus dem Augenwinkel gesehen, wie Aaron mich besorgt gemustert hat und jedes verdammte Mal ist der kleine Teil in mir, der ihn mega findet, ausgerastet. Wie er die Augenbrauen zusammenzieht, wodurch eine total süße Kuhle, genau zwischen den Brauen entsteht.

Moment ! Was denkst du da nur Rose ! Gar kein Teil in dir findet ihn Mega und seit wann kann eine Vertiefung zwischen den Augenbrauen süß sein ?

Er guckt schnell wieder nach vorne, doch er legt seine Hand auf meinen Oberschenkel,wodurch er mir zu verstehen gibt, dass er für mich da ist. Seine Hand hat die ganze Fahrt über schon gezuckt und ist immer näher an mich gerückt, als würde er mich gerne trostspendend berühren, fürchtete sich aber davor, dass er mich so verschrecken könnte.

Um ihn zu zeigen, dass ich diese liebevolle, tröstende Geste zu schätzen weiß, lege ich meine Hand in seine und fange sofort wieder an zu weinen, denn dieses Gefühl habe ich noch nie Gefühlt.

Vollkommenheit.

Meine Hand passt vollkommen in seine,

wie der Deckel auf den Toof,

wie ein Forte zum Staccato,

wie der Bogen zu den Seiten meines Cellos.

Dieser Moment kann eigentlich nicht perfekter werden, doch Aaron beweist mir das Gegenteil, indem er plötzlich, wahrscheinlich um mich davon abzuhalten weiter zu weinen, die CD wechselt, wozu er leider die Hand aus meiner nehmen muss, sie jedoch sofort, nachdem er die CD eingeschoben hat, wieder in meine schiebt und unsere Finger miteinander verschränkt.

Als plötzlich die ersten Klänge von Last Friday Night aus dem Radio erklingen, sehe ich ihn fragend an. Ich hätte nicht gedacht, dass er solche Songs auf seinen CDs hat.

Womit ich allerdings noch viel weniger gerechnet hätte ist, dass er auf einmal anfängt mit zu singen.

Das beste ist, dass er nicht schön singt, dafür aber mit soviel Inbrunst, dass ich einfach laut anfangen muss zu gackern.

Bei dem Refrain fange ich an mit zu singen und nun zeichnet auch sein singendes Gesicht ein Lächeln. Als das Lied zu Ende ist schaut er mich an und sagt >> Das war toll. Wir sollten unser eigenes Carpool Karaoke machen.<<

Ich sehe ihn fragend an:>> Du meinst das von James Corden ? <<

>> Ja genau das!<<

>> Oh mein Gott. Ich liebe diesen Typen, der ist so genial !!!<<

>> Ja, aber Ellen DeGeneres Show ist besser.<Ich blicke ihn schockiert an:>> Okay die ist auch gut, aber niemand ist so gut wie James Corden, gib es zu !!!<<