Andreas Wellinger

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Andreas POV - Klingenthal

Ich ging gerade mit Severin, Peter und Domen durch Klingenthal, als uns eine kleinere Menschenmenge ins Auge fiel. Zuerst dachten wir uns nichts dabei und liefen einfach weiter, doch nach einigen Metern die zwischen uns und die Menschenmenge gebracht hatten, drehte ich mich noch einmal um. Und was ich da sah schockierte mich zutiefst.

In der Mitte der Menschenmenge lag eine junge Frau, vielleicht in meinem Alter, über einem jungen Mädchen und wurde aufs übelste verprügelt. Aber das war ja noch nicht mal alles. Die Männer schlugen nicht nur auf sie ein, sondern gingen auch mit Messern auf sie los.

Anscheinend hatten auch die anderen drei mitbekommen, dass da etwas nicht mit rechten Dingen zuging. Denn Sevi rief geistesgegenwärtig sofort die Polizei und einen Krankenwagen.

Nach wenigen Minuten konnten wir die Sirenen der Polizei und des Krankenwagens hören. Das schreckte wohl auch die Gruppe an jungen Männern vor uns auf, denn sie sahen sich panisch nach einer Fluchtmöglichkeit um. Jedoch war es schon zu spät, als dass sie noch hätten flüchten können, denn die Polizei kam im nächsten Moment auch schon um die nächste Ecke gefahren.

Nachdem die Polizei einige der Täter festnehmen konnten, kam einer der Beamten auf uns zu und befragte uns zum Tathergang. Jedoch konnten wir ihm nicht allzu viele Informationen geben, da wir ja auch nur durch Zufall hier vorbei gekommen waren.

Ich machte mich aber sofort auf den Weg zu den beiden jungen Frauen. Diejenige die ungefähr in meinem Alter sein musste sah alles andere als gut aus. Sie war auch kaum noch bei bewusst sein.

Ganz vorsichtig nahm ich sie von dem Mädchen was unter ihr lag runter und bettete ihren Kopf auf meinen Schoss. Während ich dies tat stöhnte sie immer wieder schmerzvoll auf.

Ich redete immer wieder beruhigend auf sie ein und strich ihr vorsichtig durch die Haare, was sie anscheinend zu beruhigen schien. Doch leider konnte ich nichts gegen die Blutungen an ihren Beinen tun.

Irgendwann bekam ich mit wie Domen zu dem anderen Mädchen ging und ihr auf die Beine half. So wie es aussah hatte sie keine weiteren Verletzungen, außer einiger Schürfwunden und blauer Flecke. Domen ging mit dem blonden Mädchen zu einer nahegelegenen Bank und ließ sich dort mit ihr nieder.

Peter und Severin gesellten sich zu den beiden und redeten behutsam auf das Mädchen ein. Ich wiederum widmete meine Aufmerksamkeit dem schwarzhaarigen Mädchen vor mir. Sie schien immer noch gegen die Ohnmacht anzukämpfen, weshalb ich versuchte ein Gespräch mit ihr anzufangen.

„Darf ich fragen wie sie heißen?", fragte ich sie daraufhin auch schon.

„Ju...Julija Pa...Pavlo...Pavlovič.", brachte sie zwischen mehreren geröchelten Atemzügen hervor. Man sah ihr beim Reden die körperliche Anstrengung ganz deutlich an.

„Sshh. Alles wird wieder gut. Der Krankenwagen ist sicher auch gleich da.", versuchte ich ihr beruhigend zuzureden. Was ihr auch zu helfen schien, denn ihr verängstigter Blick wurde nun schon etwas ruhiger genauso wie ihre Atmung.

„Wie h...heißt d...du ei...eigent...lich?", fragte sie mich irgendwann und sah mich mit halb geschlossenen Augen an.

„Andreas. Andreas Wellinger.", antwortete ich ihr. Doch weiter konnte ich dann nicht reden, da nun auch endlich der Krankenwagen da war. Sofort kam einer der Sanitäter zu mir gelaufen und fragte mich nach meinem Befinden. Jedoch wies ich ihn etwas energischer daraufhin, dass Julija nun erstmal Vorrang hatte.

Die Sanitäter teilten sich auf, einer ging zu dem blonden Mädchen bei Domen und den anderen beiden und zwei weitere Sanitäter kamen zu mir und Julija. Julija wurde von oben bis unten untersucht. Bei ihrer Jeans angekommen, wurde diese fast sofort zerschnitten um die Blutungen zu stoppen. Als das alles erledigt war, wurde sie auf so eine verstellbare Liege gelegt und in den Krankenwagen verfrachtet.

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