Fassade

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Evens Sicht
Ich schaue in ein sichtlich erschrockenes Gesicht. Ich musste es einfach sagen. Ich habe nicht darüber nachgedacht. Diese Gefühle haben mich ganz plötzlich überkommen und haben in einer Millisekunde jede Faser meines Körpers eingenommen. Isaks Gegenwart macht meinen coolen Kopf glühend heiß und meine Fassade bröckelt. Ich spüre seinen Herzschlag sogar in seinen Schultern, die ich immer noch fest gegen die Wand drücke. Ich schaue auf seinen leicht geöffneten Mund, aus dem gerade kein Atem kommt. Ich lasse den Druck auf seinen Schultern etwas nach und lege meine Hand zärtlich an seine Wange. Mit meinem Daumen streiche ich seinen Lippen entlang. Er entspannt sich. Mein Herz rast.
Nicht ein Gedanke richtet sich daran ob das hier richtig oder falsch ist. Ich lehne mich nach vorne und lege meine Lippen auf seine. Er schließt den Mund und umklammert somit meine Oberlippe. Ich öffne den Mund wieder ein wenig und spüre, das Isak in der gleichen Position verharrt. Ich ziehe sowohl meinen Kopf als auch meine Hand von seinem Gesicht weg und gehe einen Schritt zurück.
Isaks Gesicht neigt sich geschockt zum Boden.
"Es tut mir leid...ich...", stottere ich. Was habe ich ihm hiermit angetan? Ich bin zu weit gegangen. Ich richte meinen Blick zur Tür. Ich sehe keinen Sinn mehr hier zu bleiben. Ich hab alles zerstört.
Ich gehe auf die Tür zu als mich Isak plötzlich am Handgelenk hält.
Unsere Blicke treffen sich.
"Bleib bei mir Even."

Der Junge, der Unterwasser die Luft nicht anhalten konnteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt