„Weist du eigentlich wie gut dein Nachname zu meinem Vornamen passen würde?" lachte Donna, als sie vor Raphael's Tür stand.
„Donna Mercedes Ragucci, durchaus sehr edel. Und unsere Kinder erst, Italioano- czech Mischlinge, Killer!" grinste Raphael.
„Die gefürchtetsten auf dem Schulhof."
Sie machten sich einen Espresso und setzen sich.
„ Ich habe noch ein paar Shirts und Pullover von Corbo für dich. Warte kurz." sagte Raphael und stand auf um Kleidungsstücke, seiner kleinen eigenen Kollektion, die hauptsächlich für sich und seine Jungs war, zu holen.
Auf dem Weg schwankte er etwas. Diese verdammten Rückenschmerzen. Er hatte sie schon seit einigen Wochen, immer wieder phasenweise stärker und schwächer. Dazu kamen diese negativen Gedanken, die ganz plötzlich von 0 auf 100 auftraten. Es war eine Mischung aus Versagensängsten, Einsamkeit und dieser unerträglichen Leere. Natürlich hatte er Angst, zu versagen und mit der Musik nie das zu erreichen, was er wollte, auch wenn es zurzeit sehr gut lief, dieser Druck war beständig. Etwas Heimweh war dann auch im Spiel, er war einfach schon immer ein Familienmensch. Und diese Leere, sie war das schlimmste an allem. Er fühlte sich dann komplett isoliert, stumpf.
„Hey Raphael, alles in Ordnung? Dein Rücken?" fragte Donna besorgt.
Er nickte. „Ja, seit einigen Wochen, es zieht irgendwie an der ganzen Wirbelsäule hoch."
Donna stand auf, zog ihre Jacke an und nahm ihrem Autoschlüssel. Raphael sah sie fragend an.
„ Ich fahre doch zum Arzt. Keine Widerrede. Mit der Wirbelsäule ist nicht zu spaßen, sie ist das Zentrum des Körpers. Wie willst du Konzerte spielen und über die Bühnen dieser Welt tanzen, wenn dein Rücken schmerzt?" sagte sie und deutete auf die Tür.
Willensstärke hatte Donna, diskutieren hatte jetzt keinen Sinn, also ergab sich Raphael und folgte ihr.
Vor der Tür angekommen stoppten sie vor vor einem Mercedes amg. Die Reifen des Wagens waren zerschossen. Donna fuhr mit den Fingern drüber.
„Fuck, diese Arschlöcher!" zischte sie.
Ein schwarzer Porsche raste mit quietschenden Rädern an ihnen vorbei und hupte laut. Donna erhob ihre Hand und streckten Ihnen ihren Mittelfinger entgegen.
„Das ist doch nicht dein Auto, oder?" fragte Raphael.
„Doch leider." entgegnete Donna leise.
„Mies, fette Karre..." staunte Raphael.
Donna seufzte.
„Aber wer zum Teufel sind diese Typen, Donna? Was wollen die von dir? Die waren doch letztens schon mal da." Raphael's Kiefer spannte sich an. Die Typen sahen nicht gerade freundlich aus. Er kannte diese Art von Menschen. In was war Donna bloß verstrickt?
„Das ist jetzt nicht wichtig. Hast du deinen Schlüssel?"
Raphael zog ihn aus seiner Tasche, innerhalb eines Wimpernschlages hatte Donna ihm den Schlüssel abgenommen.
„Schau nicht so entrüstet, mit deinen Schmerzen fährst du nicht. Ich werde dein Baby schon gut behandeln." lachte sie und setze sich hinters Steuer.
Raphael schüttelte den Kopf. Diese Frau.
„Na mal schauen was dein Alfa so schönes drauf hat!" freute sich Donna und lies den Motor spielen, dann fuhr sie los, Richtung Krankenhaus in einem Affentempo.
Raphael sah zu ihr rüber, wie sexy konzentriert sie die Straße fixierte. Ihr Fahrstil war originell, oder eher sehr draufgängerisch.
„Och an den Anblick könnte ich mich gewöhnen, eine wunderschöne Frau, die meinen wunderschönen Alfa fährt. Jackpot."
„Nur das es nicht deine Frau ist." grinste Donna.
„Du findest meinen Nachnamen doch so schön, den könntest du sofort haben." lachte Raphael.
„Träum weiter."Und schon erreichten sie das Krankenhaus, meldeten Raphael an und warteten auf die Diagnose.
„Herr Ragucci, bitte." sagte die Schwester.
Er bat Donna mit sich und so saßen sie wenige Minuten später zusammen vor behandelnden Arzt.
„Guten Tag, so Herr Ragucci, wir konnten bei Ihnen sehr deutlich Discushernie feststellen."
„Bandscheibenvorfall." schluckte Donna.
„Da hat ihre Frau recht, es handelt sich bei Ihnen um einen Bandscheibenvorfall, der jedoch nicht operiert, sondern nur austherapiert werden muss." erklärte der Arzt.
„Naja mit Frau oder nicht Frau sind wir uns noch nicht so einig." lachte Raphael, „und wie wird jetzt weiter vorgegangen?"
Der Arzt lächelte.
„Ein Bandscheibenvorfall entsteht oft durch übermäßigen Stress zum Beispiel in Form eines burnouts oder ähnlichem. Ist das bei Ihnen der Fall? Überlasten sie sich zur Zeit etwas?" fragte er nach.
„Ja, eindeutig." antwortete Donna für ihn.
„Also sie könnten natürlich einige Therapien hier in Berlin angehen, jedoch würde ihn vielleicht auch etwas Abstand guttun. In Hamburg zum Beispiel gibt es eins der besten Rückemtherapiezentren Deutschlands. Sie könnten dort stationiert oder ambulant aufgenommen werden. Ich denke, dass sind jetzt einige Informationen, die erstmals etwas Bedenkzeit benötigen, jedoch würde ich ihnen gerade die Möglichkeit in Hamburg sehr ans Herz legen."„An seiner Stelle würde ich das mit Hamburg wirklich machen. Kraft schöpfen für neues, einfach mal abschalten. Meine Familie hat dort eine leerstehende Eigentumswohnung, ich habe in der nächsten Zeit eh mehrere Termine dort und Milán fährt über die Ferien nach Israel zu unserer Mutter und nachhause, nach Tschechien. Wir könnten zusammen hin und du könntest eine ambulante Therapie machen. Nur ein Angebot, denk drüber nach." sagte Donna kurz bevor sie Raphael's Wohnung verließ. Und das tat er und kam zu dem Entschluss, das Angebot anzunehmen.
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Rabenschwarz
FanfictionRAF CAMORA FF „Sie ist eine wunderschöne Frau mit einem frechen Mundwerk und so viel Stärke in ihren Augen. Sie kann dich zum Lachen bringen , bis du nach Luft japst und dein Bauch schmerzt. Sie merkt immer sofort wenn es mir schlecht geht und Gott...