Ein Ring und eine Kugel

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Tonys P.O.V.

Es waren schon wieder ein paar Wochen vergangen, seitdem Teddy und Rick uns besucht hatten. Ziva und ich hatten uns auf die Suche nach einem Haus gemacht. Und für dieses Wochenende hatte ich für Ziva eine Überraschung.
Wir saßen nun in unserem neuen Haus in unserem neuen Wohnzimmer auf der neuen Couch mit den neuen Kissen und sahen auf den neuen Fernseher. Ich hatte meine Hände von hinten um Ziva gelegt und meine Hände auf ihrem Bauch gefaltet.
Ich spürte ab und zu ein leichtes Treten gegen meine Hand. Ich kramte unauffällig das Kästchen aus meiner Hosentasche und klappte es auf. Ein silberner Ring funkelte mir entgegen.
„Ziva, Liebling? Langsam sollten wir uns doch Gedanken über Namen für unser Würmchen machen.“
„Ich dachte Noemi steht schon fest?“
„Das hast du doch nur so gesagt“, meinte ich. „Ich wäre für Piper. Oder Laura. Oder vielleicht Emma.“
„Noemi“, bekräftigte Ziva.
„Piper“, entgegnete ich.
Irgendwie fand ich Laura und Emma dann doch nicht mehr so schön. Also stritten wir uns nun darüber, ob sie nun Piper oder Noemi heißen sollte.
„Wie wäre es mit Piper Noemi?“, schlug ich vor. „Noemi als Zweitname wäre in Ordnung.“
„Oder andersherum. Ich nenne mein Kind ganz bestimmt nicht Pfeife.“
„Na gut, dann Noemi Piper DiNozzo“, sagte ich und stellte das Kästchen mit dem Ring auf Zivas Bauch, sodass sie es sehen konnte.
Ich hörte ein Schluchzen.
„Ziva?“, fragte ich verwirrt. Warum zum Henker weinte sie jetzt?
„Du machst mir einen Heiratsantrag!“, kreischte Ziva und drehte sich um.
„Und? Was sagst du?“
„Ja“, hauchte sie.
Ich zog sie zu mir und küsste sie.
„Ziva DiNozzo“, flüsterte ich gegen ihre Lippen.
Dann drückte ich sie sanft ein Stück von ihr weg und steckte ihr den Ring an den Finger. Sie sah ihn sich an und strahlte. Dann kuschelte sie sich an meine Brust.


Abbys P.O.V.

Ich stand in meinem Forensiklabor und hörte Gothic Metal.  Es war Montag. Und ich war die Einzige in diesem Büro, die Montage NICHT hasste. Tony bekräftigte immer wieder, dass er Montage absolut schrecklich fand. Ebenso wie heute, als er mit Ziva in mein Labor spazierte, da sie Langeweile hatten und mir vermutlich Gesellschaft leisten wollten.
„Morgen, Abby“, sagte Ziva und wedelte mit ihrer linken Hand vor meinem Gesicht herum. Etwas Silbernes glitzerte an ihrem Ringfinger. Ich kreischte und Tony starrte mich erschrocken an.
„Ihr Frauen seid irgendwie komisch…“, murmelte er. Ich stöhnte und rief dann: „Ihr seid verlooobt!“
In diesem Moment betrat McGee mein heiliges Labor. „Wer ist verlobt?“, fragte er wenig geistreich.
„Tony und Ziva!“, kreischte ich.
„Ähm“, machte McGee. „Äh, herzlichen Glückwunsch?“
Ich sah ihn resigniert an. „Freu dich!“, befahl ich ihm und er setzte ein Grinsen auf. „Tony, wir haben einen neuen Fall“, sagte er etwas zu euphorisch.
„Na dann komm, Bambino!“, rief Tony und er und McGee verließen mein Labor. Vorher drückte Tony seiner Ziva noch einen Kuss auf die Lippen.
„Pass auf dich auf!“, rief Ziva ihm hinterher. Dann wandte sie sich mir zu und begann, sich zu beschweren: „Ich HASSE Schreibtischarbeit! Das ist alles nur Tonys Schuld! Ich muss hier noch 2 Monate lang sitzen und das Computersystem bedienen! Und McGee darf meine Arbeit im Außeneinsatz übernehmen! Außerdem muss ich dieses Kind in mir herumschleppen! Ach, sagte ich schon, dass das alles nur Tonys Schuld ist? Er hätte ein Kondom benutzen können! Und jetzt bin ich wegen ihm fast fünf Kilo schwerer geworden! Und, übrigens, das ist alles nur Tonys Schuld!“ Und dann stiegen ihr die Tränen in die Augen. „Ich hasse diese Stimmungsschwankungen!“, schluchzte sie. Ich kam meinen Pflichten als Freundin nach und umarmte sie um sie zu trösten.
Nachdem Ziva sich ausgeweint hatte und wir noch etwas geredet hatten, schickte ich sie nach oben, damit Gibbs ihr nicht den Kopf abriss, wenn er wiederkam.


Zivas P.O.V.

McGee kam eine Stunde später ohne Tony und Gibbs wieder.
„Wo sind Tony und Gibbs?“, fragte ich, als er sich auf seinen Stuhl fallen ließ.
„Ziva, reg dich jetzt bitte NICHT auf, das ist schlecht für das Baby.“
„WAS IST PASSIERT?!“, brüllte ich und sprang auf.
„Ich hab doch gesagt… ach egal. Sie sind im Krankenhaus. Tony wurde angeschossen.“
„WAAAAS?!“, brüllte ich und hielt mir kurz danach den Bauch, da mir ein stechender Schmerz durch den Unterleib fuhr.
„Was habe ich dir gesagt?“, fragte McGee.
„Vergiss, was du gesagt hast. Ich muss dahin“, sagte ich und zog meine Jacke an.
„Moment, Moment! Die OP dauert noch etwas, da würde es nicht viel bringen, wenn du jetzt schon kommst. Du kannst deinen Job machen und Infos über den Täter heraussuchen. Ein gewisser Lieutenant Michael Born.“
„Es ist mir egal, wie der heißt, ich muss ins Krankenhaus!“
McGee seufzte und gab nach. „Gut, aber ich fahre dich. In diesem Zustand würdest du bei deinem fragwürdigen Fahrstil einen Unfall nach dem anderen bauen.“
Ich sah ihn grimmig an und sagte nichts dazu, sondern ging bloß zum Aufzug.

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